Fortis Fortuna Adiuvat: Wer bedeutende Erfolge erzielen möchte, kann sich nicht auf halbherzige Methoden verlassen. Wir werfen den Blick auf fünf berühmte Führungskräfte, die ihre Unternehmen mit mutigen, teils betont unkonventionellen Ansätzen transformiert und Branchen geprägt haben. Von radikaler Mitarbeiterfreiheit bis zu obsessiver Zeitplanung: Die Mittel waren riskant und manchmal streitbar, aber letztlich wirkungsvoll.
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William McKnight: Kreativität durch Spezialisten
CEO und Unternehmen: Wir beginnen chronologisch: William McKnight (1887 - 1978) prägte die Minnesota Mining and Manufacturing Company ab 1929 zwei Jahrzehnte lang als Präsident und CEO. Die kurz 3M genannte Company wurde ursprünglich als Bergbauunternehmen gegründet, wandelte sich jedoch zu einem vielseitigen Innovationsführer, der heute zehntausende unterschiedliche Produkte herstellt.
Ungewöhnliche Methodik: McKnight stellte hochspezialisierte Fachkräfte wie Chemiker oder Ingenieure statt Allround-Manager ein, um Fachwissen zu sichern. Er ernannte für jedes Projekt eine direkt verantwortliche Person mit voller Autonomie und führte ab den 1930ern ein, dass Mitarbeiter 15 Prozent ihrer Zeit für eigene Ideen nutzen durften. Zudem investierte er acht Prozent der Einnahmen in Forschung und Innovation, was damals ein beträchtlicher Wert war. Diese Freiheit und der Fokus auf Spezialisten brachen mit der starren Industriekultur, förderten Experimente und erlaubten riskante, aber erfolgreiche Entwicklungen.
Erfolg: Berühmteste Ergebnisse dieser inhaltlichen Öffnung sind das 1930 gelaunchte Scotch-Klebeband und die 1980 eingeführten Post-its, mit deren Hilfe 3M zu einem Konzern mit rund 32 Milliarden US-Dollar Umsatz im Jahre 2023 heranwuchs.
Elon Musk: Fünf-Minuten-Blöcke und Fokus
CEO und Unternehmen: Kein Beitrag über CEOs mit unüblichen Methoden wäre vollständig ohne Elon Musk. Mit dem 2003 gegründeten Elektrofahrzeughersteller Tesla prägt der in Südafrika geborene Unternehmer die Energiewende. SpaceX wiederum entwickelt seit 2002 Raketen und Raumfahrzeuge mit dem Ziel, Weltraumreisen erschwinglich zu machen und den Mars zu kolonisieren.
Ungewöhnliche Methodik: Schon vor Jahren wurde Musks Angewohnheit publik, seinen Tag in Fünf-Minuten-Blöcke einzuteilen - eine extreme Zeitmanagement-Technik, um jede Sekunde möglichst effektiv für Meetings, Produktentwicklung und Strategie zu nutzen. Oft ignoriert er eingehende Anfragen und Anrufe, um sich voll auf seine aktuelle Aufgabe konzentrieren zu können. Ebenso bekannt ist, dass er nicht selten am Arbeitsplatz schläft, um in anspruchsvollen Phasen sofort handeln zu können. Diese Intensität, gepaart mit der Forderung nach ähnlich zeitaufwändigem Einsatz von seinen Mitarbeitern, spiegelt Musks Glauben wider, dass außergewöhnliche Ziele außergewöhnlichen Einsatz erfordern.
Erfolg: Tesla revolutionierte die Elektroautoindustrie und erreichte 2025 erstmals eine Marktkapitalisierung von über einer Billion US-Dollar. SpaceX ist für die US-amerikanische Raumfahrt inzwischen unerlässlich und Musk selbst der derzeit vermögendste Mensch der Welt.
Nicolas Hayek: Geschlossene Innovation
CEO und Unternehmen: Nicolas Hayek (1928 - 2010), ein Schweizer Unternehmer, gilt als Retter der dortigen Uhrenindustrie. Die Swatch Group, 1983 durch die Fusion von ASUAG und SSIH entstanden, ist heute der weltweit größte Konzern auf seinem Feld und bündelt Marken wie Swatch, Omega, Longines und Tissot unter dem Unternehmensdach in Biel.
Ungewöhnliche Methodik: Ab 1983 setzte Hayek auf geschlossene Innovation, als die Schweizer Uhrenindustrie von billigen Quarzuhren bedroht war. Statt Komponenten auszulagern, behielt er alle Schritte – von den Zifferblättern bis zu den Uhrwerken – im Haus, um Qualität und Knowhow zu sichern. Er widersetzte sich dem Trend zur Globalisierung, investierte in eigene Technologie und trieb die Swatch-Entwicklung voran. Hayek minimierte Entlassungen trotz Krise, baute enge Beziehungen zu Handwerkern auf und erarbeitete sich einen zuverlässigen Ruf. Die Abschottung und Loyalität widersprachen dem herrschenden Kostendruck, stärkten aber die Eigenständigkeit und Innovation der Schweiz.
Erfolg: Swatch machte Uhren günstig und modisch; für die Schweizer Industrie war Hayeks Handeln essenziell. Die Swatch Group erzielte 2024 über 7,5 Milliarden Schweizer Franken (rund acht Milliarden Euro) Umsatz.
Steve Jobs: Autokratie und kreative Vernetzung
CEO und Unternehmen: Steve Jobs (1955–2011) war der visionäre Mitbegründer von Apple. Das 1976 gegründete Unternehmen mit Sitz in Cupertino, Kalifornien, ist heute einer der wertvollsten Tech-Riesen weltweit, der für die Verbindung von Technologie und Ästhetik steht.
Ungewöhnliche Methodik: Nach seiner Rückkehr zu Apple in den späten Neunzigern führte Jobs eine autokratische Kultur ein, in der er jedes Detail prüfte – vom iPhone-Design bis zu Schrauben und Kantinenmenüs. Er war der Ansicht, dass Perfektion nur durch totale Kontrolle möglich sei. Bei Pixar gestaltete er das Büro so um, dass Informatiker, Drehbuchautoren und Zeichner in einem offenen Raum aufeinandertreffen mussten. Zufällige Begegnungen und Ideen sollte so gezielt gefördert werden. Jobs drängte Teams, Grenzen zu überschreiten, lehnte "Nein" ab und forderte Unmögliches – wie Touchscreens, die 2007 die Branche revolutionierten. Diese Mischung aus Strenge und Kreativität war hart, aber inspirierend.
Erfolg: Apple launchte 2001 den iPod, 2007 das iPhone und 2010 das iPad - Produkte, die die Tech-Welt umkrempelten. Pixar wiederum schwang sich mit "Toy Story" (1995) zu einem der bis heute führenden Animationsstudios in Hollywood auf.
Ricardo Semler: Radikale Demokratie
CEO und Unternehmen: Ricardo Semler übernahm 1980 mit gerade einmal 21 Jahren das Familienunternehmen Semco. Dieses wurde 1953 als Hersteller von Schiffspumpen in São Paulo gegründet, wuchs jedoch zu einem diversifizierten Unternehmen mit Fokus auf Industrieausrüstung, Dienstleistungen und Beratung heran.
Ungewöhnliche Methodik: 1988 feuerte Semler 60 Prozent der Führungskräfte, um starre Hierarchien und Bürokratie zu zerschlagen, die Semco lähmten. Ab den 1990er-Jahren ließ er Mitarbeiter ihre Gehälter und Arbeitszeiten selbst bestimmen – manche kamen nur drei Tage, andere arbeiteten von zu Hause. Er führte eine Gewinnbeteiligung ein, bei der 25 Prozent der Profite an alle gingen, und veröffentlichte Bilanzen im Interesse der Transparenz. Mitarbeiter wählten ihre Vorgesetzten und stimmten über große Investitionen ab. Diese radikale Demokratie brach mit traditionellem Management, vertraute auf Eigenverantwortung und widersprach der damals üblichen Top-down-Kultur. Semler sah darin den Schlüssel, um Kreativität und Motivation zu entfesseln.
Erfolg: Semco steigerte den Umsatz von wenigen Millionen US-Dollar in den frühen Achtzigern auf über 200 Millionen US-Dollar zu Beginn des Jahrtausends. Bereits in den frühen Neunzigern avancierte Ricardo Semlers erstes Buch (hierzulande als "Das Semco System" veröffentlicht) zum seinerzeit meistverkauften Sachbuch der brasilianischen Geschichte.
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Kesch: Thomas Kenyeri und Daniel Hilf im Interview
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