Profitabel und international
3-Milliarden-Startup: Wie Quantum Systems zur Drohnen-Elite aufsteigt

Das bayerische Deeptech-Unternehmen Quantum Systems gehört zu den wenigen deutschen Startups, die nicht nur rasant wachsen, sondern bereits profitabel arbeiten. Der kometenhafte Aufstieg zeigt, dass deutsche Deeptech-Startups international bestehen können, wenn Timing, Technologie und geopolitische Lage zusammenpassen.

Mit einer aktuellen Finanzierungsrunde von 180 Millionen Euro steigt die Bewertung des Drohnenherstellers aus Gilching bei München auf rund drei Milliarden Euro – ein Meilenstein für die sicherheits- und verteidigungstechnische Startup-Szene in Deutschland.

Während viele Tech-Startups weiter auf schwarze Zahlen warten, produziert Quantum Systems bereits heute mit knapp 1.000 Mitarbeitenden Aufklärungs- und Überwachungsdrohnen für militärische und zivile Einsätze. Nach Informationen von n-tv betreibt das Unternehmen Fertigungs- und Entwicklungsstandorte in Deutschland, der Ukraine, Australien und den USA.

Hauptinvestor der jüngsten Runde ist der US-Fonds Balderton Capital. Insgesamt sind seit Jahresbeginn rund 340 Millionen Euro in das Unternehmen geflossen – eine der höchsten Summen, die 2025 in den deutschen Deeptech-Sektor investiert wurden.

Einsatz im Krieg – und bald im Flughafenschutz

Seit 2022 liefert Quantum Systems Drohnen in die Ukraine. Dort hat das Unternehmen zwei Niederlassungen aufgebaut, die nicht nur fertigen, sondern auch schulen und forschen. Laut upday.com wurden allein im vergangenen Jahr rund 800 Systeme an ukrainische Behörden geliefert.

Der nächste Technologiesprung ist bereits geplant: 2026 soll ein Abfangsystem gegen feindliche Drohnen vorgestellt werden. Die jüngsten Störungen an europäischen Flughäfen haben den politischen Druck erhöht. Firmenchef Sven Kruck setzt auf Unterstützung der Bundesregierung – die Lösung soll dem Bundesinnenministerium zeitnah präsentiert werden. Mit dem Projekt könnten die Bayern zu einem der wichtigsten Akteure im europäischen Sicherheitsmarkt aufsteigen.

Mit neuem Kapital in neue Märkte

Quantum Systems will die Fertigung weiter skalieren und sein Portfolio verbreitern. Dazu gehören Projekte zu Land- und Seedrohnen, die langfristig neue zivilen Einsatzfelder erschließen sollen. Ziel ist eine breitere Aufstellung, um weniger abhängig vom volatilen Verteidigungssektor zu sein. Denn der Markt ist politisch hochsensibel.

Haushaltsausterität, Exportregeln oder veränderte Sicherheitsprioritäten könnten das Wachstum ausbremsen. Und auch die regulatorischen Hürden sind beträchtlich. Unternehmen, die militärische oder dual-use Technologien exportieren, müssen komplexe Vorgaben erfüllen – von Exportkontrollen bis zu Compliance-Anforderungen.

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