Artemis Mondmission
ESA-Astronauten Gerst und Maurer sind Favoriten aus Deutschland

Die europäische Raumfahrt schlägt ein neues Kapitel auf: Erstmals in der Geschichte soll ein deutscher ESA-Astronaut im Rahmen des US-geführten Artemis-Programms zu einer Mission Richtung Mond aufbrechen. Wer den historischen Flug antreten wird, ist noch offen – doch die Weichen sind gestellt.

Deutschland rückt im globalen Raumfahrtwettlauf ins Rampenlicht: Die ESA hat angekündigt, dass ein deutscher Astronaut an einer der kommenden Missionen des Artemis-Programms teilnehmen soll. Ob es sich dabei um eine tatsächliche Mondlandung handelt, bleibt unklar – doch die Nominierung markiert einen Meilenstein in der europäischen Raumfahrtkooperation mit den USA.

Wer fliegt für Europa zum Mond?

Josef Aschbacher, Generaldirektor der Europäischen Weltraumorganisation ESA, ließ auf der ESA-Ministerratstagung in Bremen aufhorchen: "Ich habe entschieden, dass die ersten Europäer, die auf einer Mondmission fliegen werden, ESA-Astronauten deutscher, französischer und italienischer Nationalität sein werden." Den Anfang soll ein deutscher Raumfahrer machen.

Die Auswahl des konkreten Astronauten steht noch aus. Im Gespräch sind unter anderem Alexander Gerst und Matthias Maurer, die beide bereits mehrfach auf der ISS im Einsatz waren – und ihre Bereitschaft für eine Mondmission öffentlich bekundet haben. Die deutsche Beteiligung wurde auch von Bundesforschungsministerin Dorothee Bär bestätigt: "Nach über 50 Jahren ist es wirklich wieder an der Zeit, dass wir uns dem Mond nähern."

Was ist das Artemis-Programm und wann startet die Mission?

Die geplante deutsche Beteiligung ist Teil des US-geführten Artemis-Raumfahrtprogramms, das eine Rückkehr der Menschheit auf den Mond ermöglichen soll. Insgesamt sind in den kommenden Jahren drei bemannte Missionen vorgesehen:

  • Artemis 2: Mondumrundung ohne Landung – geplant für das erste Halbjahr 2026.
  • Artemis 3: Erste bemannte Mondlandung seit Apollo – anvisiert für 2027.
  • Artemis 4: Aufbau des Lunar Gateways – frühestens ab 2028.

Laut einem Bericht der Tagesschau könnte sich der Start jedoch verzögern – wie so oft bei komplexen Raumfahrtprojekten. Konkrete Angaben, auf welche der Missionen sich Deutschland bezieht, gibt es bislang nicht.

Welche Rolle spielt Europa im Artemis-Programm?

Die ESA spielt im Rahmen von Artemis eine entscheidende Rolle. Das im Airbus-Werk Bremen entwickelte europäische Servicemodul (ESM) ist ein zentrales Bauteil des Orion-Raumschiffs, das die Astronaut:innen in die Mondumlaufbahn bringt. Ohne das ESM wäre die Mission technisch nicht durchführbar. Darüber hinaus arbeiten NASA und ESA gemeinsam am Aufbau der neuen Mondraumstation Lunar Gateway, die künftig eine Art Mini-ISS im Mondorbit darstellen soll.

Mit der deutschen Beteiligung an einer Mondmission sichert sich Europa nicht nur Sichtbarkeit, sondern auch strategischen Einfluss im internationalen Allianzengefüge der Raumfahrt. Dass Deutschland als erstes ESA-Mitglied einen Platz erhält, unterstreicht den technologischen und finanziellen Beitrag der Bundesrepublik zur ESA.

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