Vodafone-Studie
Social Media: Mehrheit der Jugendlichen befürwortet gesetzliche Altersbeschränkung

| Redaktion 
| 21.08.2025

Jugendliche starren den halben Tag lang in ihr Smartphone und haben keinerlei Bewusstsein dafür, wie kontraproduktiv das für ihr Wohlbefinden sein kann? Zumindest der zweite Teil scheint nicht der Wahrheit zu entsprechen: Eine Mehrheit der minderjährigen User möchte die eigene Bildschirmzeit gern zugunsten analoger Erlebnisse reduzieren und hält gesetzliche Altersbeschränkungen zur Social-Media-Nutzung für angemessen.

Erst vor wenigen Tagen hat Vodafone - der Telekommunikationskonzern mit Sitz in Großbritannien, der auch hierzulande zu den größten Anbietern von Mobilfunk- und Breitbanddiensten zählt – die Verlängerung einer zufriedenstellenden Zusammenarbeit verkündet.

Eine europaweite Studie befasst sich nun dagegen mit einem Aspekt, für den sich viele Menschen offenbar eher eine Verkürzung wünschen: Die eigene Bildschirmzeit, konkret am Smartphone.

Ganz neu ist diese Selbsterkenntnis nicht: Schon im vergangenen Jahr haben wir eine Deloitte-Studie beleuchtet, laut der die Deutschen mit ihrer digitalen Abhängigkeit hadern: 49 Prozent der Befragten mussten zugeben, dass sie zu viel Zeit mit dem Blick auf den kleinen Screen verbringen.

4000 Jugendliche aus acht Nationen

Vor einer Weile haben wir außerdem gesammelt, wie und warum einige weltbekannte CEOs und Führungspersönlichkeiten die Handynutzung ihres Nachwuchses reglementieren. Doch wie stehen eigentlich junge Smartphone-Nutzer selbst zum Thema?

Um nicht nur über die, sondern mit den jüngeren Generationen zu reden, hat GWI im Auftrag der Vodafone Gruppe im März 2025 eine Studie durchgeführt, für die Kinder und Jugendliche zwischen elf und 17 Jahren aus Großbritannien, Türkei, Portugal, Irland, Griechenland, Deutschland, Tschechien und Rumänien befragt wurden. Für jede teilnehmende Nation haben 500 junge Menschen, insgesamt also 4000, ihre Meinung kundgetan.

Fast drei Viertel "ohne Smartphone glücklicher"

Auch unter ihnen macht sich viel Einsicht bemerkbar: 73 Prozent der Befragten geben zu Protokoll, dass sie ihre Bildschirmzeit aktiv reduzieren möchten. Demnach fühlen sie sich "ohne Smartphone glücklicher, entspannter und kreativer" – ein Effekt, der mit 16 Jahren offenbar an Tragweite gewinnt.

In diesem Alter entwickeln Menschen der Studie nach ein stärkeres Bewusstsein für die negativen Auswirkungen auf Gesundheit und Konzentration, die schier endloses Scrollen mit sich bringen kann. Stattdessen wächst das Interesse an analogen Erlebnissen; sei es mit Bezugspersonen verbrachte Zeit oder das Aufgreifen aktiver Hobbys.

Social-Media-Verbot für Kinder findet Mehrheit unter Jugendlichen

Oft wird eine gesetzliche Altersbegrenzung zur Diskussion gebracht, wenn es um den Schutz junger Menschen vor den Gefahren sozialer Medien geht. Eine Maßnahme, die in der Gen Z eine klare Mehrheit findet: 63 Prozent würden demnach befürworten, wenn entsprechende Dienste für Kinder unter zwölf Jahren nicht zugänglich wären.

Selbst in der "betroffenen" Generation Alpha sind 50 Prozent dafür. Im Übrigen gibt knapp über die Hälfte aller Befragten an, dass ihre Eltern kaum weniger Zeit als sie selbst am Smartphone verbringen.

"Unsere Handys bringen uns so viel Gutes. Sie sind für uns heute Navigationssystem, Autoschlüssel und mobiles Reisebüro. Und sie bringen uns in vielen Bereichen Sicherheit. Aber es gibt auch Schattenseiten: Viele Kinder kleben pausenlos am Handy und scrollen durch Social-Media-Plattformen. Erste Studien zeigen: Wenn wir zu lange am Screen hängen, schlafen wir schlechter und können uns weniger gut konzentrieren. Zu viel Bildschirmzeit schottet uns ab. Unsere Phone-Life-Balance ist an einigen Stellen in Schieflage geraten", stellt Marcel de Groot, CEO von Vodafone Deutschland, fest.

Er fasst zusammen: "Unsere Studie gibt den Jugendlichen selbst eine Stimme – also den jungen Menschen, die gerade mit TikTok, Instagram und Co. groß werden. Denen, die von ihren echten Erfahrungen im Alltag berichten können. Die Ergebnisse sind überraschend: Ausgerechnet die 'Generation Smartphone' hält zu viel Bildschirmzeit für ein gesellschaftliches Problem – und wünscht sich mehr Offline-Erlebnisse."

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