Aviation-Rekord
Bombardier Global 8000: Der schnellste Luxus-Jet seit dem Ende der Concorde

Seit der Concorde ist die Luftfahrt langsamer geworden – zumindest dort, wo Menschen als Passagiere mitfliegen. Jetzt schiebt Bombardier die Nadel wieder nach oben: Die neue Global 8000 schafft Mach 0,95, also rund 1170 km/h. Damit ist sie das schnellste Passagierflugzeug seit der Concorde, die nach einem Absturz im Jahr 2000 aus dem Betrieb genommen wurde.

Ein Käufer für dieses Tempo ist bereits gefunden: Patrick Dovigi, kanadischer Unternehmer, der mit Müllentsorgung und Recycling ein Vermögen gemacht hat. Er soll rund 80 Millionen US-Dollar in den Jet investiert haben. Für das Geld bekommt man zwar keine Bahn-Jahreskarte, die so teuer wäre – aber eben ein Flugzeug, das die Konkurrenz auf Distanz hält.

Neben der Geschwindigkeit setzt Bombardier auf Langstrecke: Die Global 8000 kommt auf eine maximale Reichweite von 14.816 Kilometern. Der Hersteller nennt als Beispiele Direktflüge von New York nach Sydney oder von Singapur nach Los Angeles. Wer weniger am Limit fliegen will, soll mit der üblichen Reisegeschwindigkeit von Mach 0,85 (rund 1050 km/h) ebenfalls zügig ankommen.

Im direkten Vergleich setzt sich Bombardier an die Spitze der schnellen Businessjets: Die Gulfstream G700 und die Cessna Citation X+ werden jeweils mit Mach 0,935 angegeben. Bombardiers Global 7500 liegt bei Mach 0,925. Zur Concorde bleibt dennoch Abstand: Das französisch-britische Modell flog in einer anderen Liga – mit bis zu Mach 2,23.

Bombardier Global 8000: Die Technik hinter dem Rekord-Jet

Im Flug steigt die Global 8000 auf 15.545 Meter. Angetrieben wird sie vom GE Passport-Mantelstromtriebwerk, das bereits im Vorgänger Global 7500 eingesetzt wurde. Die Schubkraft liegt bei 18.920 lbf (das entspricht 84,16 kN).

Auch bei Start und Landung spielt der Jet seine Business-Logik aus: Für den Start braucht er 1756 Meter Anlauf, zur Landung reichen 677 Meter. Tragen soll das Konzept ein Flügel, den Bombardier Smooth Flĕx Wing nennt – konstruiert "wie zwei Flügel in einem": ein Auftriebsflügel für Agilität bei niedrigen Geschwindigkeiten und ein Hochgeschwindigkeitsflügel für Tempo und Reichweite.

Kein Economy-Gefühl, sondern Hotelästhetik

Eine Economy-Class gibt es hier naturgemäß nicht. Die Kabinenaufnahmen erinnern eher an Werbefotos aus einem Adult-only-Hotel: graue Doppelbetten, dazu schwarz-weiße Duschkabinen. Auch beim Komfort setzt Bombardier auf Zahlen: Der Kabinenluftdruck soll sich anfühlen wie in 820 Metern Seehöhe. Als Vergleich wird ausgerechnet das Dach des Burj Khalifa in Dubai bemüht – vermutlich, weil die Zielgruppe dort ohnehin nicht selten anzutreffen ist. High-Speed-Internet gehört selbstverständlich dazu.

Wer 2026 eine größere Neuanschaffung plant, kann auf der Bombardier-Webseite ein individuelles Design konfigurieren: Außenlackierung, die Ausstattung von Conference Suite, Club Suite oder Entertainment Suite – bis hin zum Muster der Fußböden. 

 

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