Neues Stadion für Bayern-Frauen
FC Bayern plant Kauf des Sportparks Unterhaching

Der FC Bayern München steht kurz vor einer strategisch bedeutenden Akquisition: Der Verein verhandelt mit der Gemeinde Unterhaching über den Kauf des Sportparks. Dieser könnte künftig als neue Heimat der Frauenmannschaft dienen. Die Pläne unterstreichen das wachsende Engagement des Rekordmeisters im Frauenfußball – doch der Deal hat noch einige Hürden.

Was lange als Gedankenspiel galt, wird nun zunehmend realistisch: Der FC Bayern München führt laut übereinstimmenden Medienberichten fortgeschrittene Gespräche über den Erwerb des Sportparks Unterhaching. Der Stadionkauf wäre nicht nur ein infrastruktureller, sondern auch ein symbolischer Schritt für die Stärkung des Frauenfußballs beim deutschen Rekordmeister. Wie Focus Online berichtet, laufen dazu bereits konkrete Gespräche zwischen dem FC Bayern und der Gemeinde Unterhaching Es ist ein Signal an Fans, Partner und die Öffentlichkeit, dass das Thema Gleichstellung im Profifußball auch strukturell vorangetrieben wird.

Stadion mit Wachstumspotenzial

Der derzeitige Austragungsort der Bayern-Frauen – der Campus an der Ingolstädter Straße – bietet lediglich Platz für rund 2.500 Zuschauer:innen. Für ein ambitioniertes Team, das regelmäßig an internationalen Wettbewerben teilnimmt und wachsendes Zuschauerinteresse verzeichnet, ist diese Kapazität längst nicht mehr ausreichend. Spätestens seit dem Rekordspiel in der Allianz Arena mit über 57.000 Besucher:innen im September ist klar: Der Bedarf an einer größeren, eigenen Spielstätte ist dringend. Das mediale Echo, das dieses Spiel auslöste, hat auch die Vereinsverantwortlichen weiter sensibilisiert. Der Sportpark Unterhaching könnte mit einer Kapazität von etwa 15.000 Plätzen eine ideale Zwischenlösung darstellen – groß genug für Spitzenspiele, aber kompakt genug für eine familiäre Atmosphäre. Zudem erlaubt die Lage im Südosten Münchens eine gute Anbindung an öffentliche Verkehrsmittel.

Kaufpreis und Renovierungsbedarf

Die Gemeinde Unterhaching beziffert den Wert des 42.000 Quadratmeter großen Areals laut zwei unabhängigen Gutachten auf 7,56 Millionen Euro netto. Eine Summe, die dem FC Bayern derzeit zu hoch erscheint – entsprechend wird über den Preis verhandelt. Die Verantwortlichen des Vereins prüfen laut Medienberichten auch, ob sich durch langfristige Nutzungsperspektiven Synergien schaffen lassen, etwa durch Einbindung von Nachwuchs- oder Amateurteams. Hinzu kommt, dass der Sportpark nicht mehr dem aktuellen Stand der Technik entspricht. Die in die Jahre gekommene Infrastruktur muss umfangreich modernisiert werden, um den UEFA-Standards zu entsprechen. Für mögliche Champions-League-Spiele der Frauen wären etwa Sicherheitsvorkehrungen, Lichtanlagen und Medienbereiche zu überarbeiten. Auch Fragen rund um Barrierefreiheit, VIP-Bereiche und Hospitality-Angebote spielen in der aktuellen Phase der Verhandlungen eine Rolle. Die Investitionen wären erheblich, aus Vereinssicht jedoch strategisch sinnvoll.

Politischer Rückenwind, aber noch keine Entscheidung

Der politische Wille zum Verkauf ist klar erkennbar: "Der Gemeinderat Unterhaching hat seinen Willen zum Verkauf des Sportparks mehrfach und einstimmig bekundet", zitiert fcbinside.de einen Sprecher der Gemeinde. Allerdings ist die Entscheidung noch nicht gefallen. Die Verhandlungen verlaufen zwar "vertrauensvoll, aber ergebnisoffen", wie die tz berichtet, doch über den nächsten Schritt soll erst am 19. November im Gemeinderat abgestimmt werden. Eine Zustimmung ist zwar wahrscheinlich, aber nicht garantiert, denn es bestehen auch lokalpolitische Interessen hinsichtlich alternativer Nutzungsszenarien. Denkbar wäre beispielsweise die Entwicklung von Wohn- oder Bildungsinfrastruktur auf Teilen des Geländes, sollte der Verkauf nicht zustande kommen.

Ein zusätzlicher Aspekt, der den Deal begünstigen könnte: Die langjährige Verbindung zwischen dem FC Bayern und der SpVgg Unterhaching. Beide Vereine kooperieren eng in der Talentförderung, Uli Hoeneß und Manni Schwabl pflegen ein gutes Verhältnis. Ursprünglich hatte die SpVgg selbst ein Vorkaufsrecht, ließ dieses jedoch ungenutzt verstreichen. Auch aus sportpolitischer Sicht wäre der Verkauf an den FC Bayern ein Zeichen für die Stärkung der regionalen Zusammenarbeit.

Fazit: Weichenstellung für den Frauenfußball

Der potenzielle Stadionkauf ist mehr als nur ein infrastrukturelles Projekt – er signalisiert die wachsende Bedeutung des Frauenfußballs beim FC Bayern. Eine dauerhafte Heimspielstätte könnte nicht nur sportliche Erfolge begünstigen, sondern auch die Sichtbarkeit und Attraktivität der Frauenmannschaft weiter steigern. Gerade mit Blick auf die zunehmende Professionalisierung im internationalen Frauenfußball ist eine nachhaltige Infrastruktur essenziell. Auch Sponsoren und Partner dürften sich durch ein eigenes Stadion besser aktivieren lassen. Bleibt abzuwarten, ob sich beide Seiten beim Preis einig werden – und ob der Gemeinderat grünes Licht gibt.

Fakten zum Sportpark Unterhaching

Adresse:
Am Sportpark 9, 82008 Unterhaching

Eröffnung:
10. April 1992 (3:0 gegen Schwaben Augsburg)

Spielfeldgröße:
105 x 68 Meter

Flutlichtleistung:
900 Lux

Gesamtkapazität:
15.053 Zuschauer

Sitzplätze:
6.874 (davon 6.111 überdacht)

Zuschauerrekord:
15.300 (17. Februar 2001, 1:0 gegen FC Bayern München)

Tribünenaufteilung:

  • Südtribüne: ca. 2.300 Heimfans

  • Nordtribüne: ca. 5.000 Stehplätze inkl. Gästebereich

  • Westtribüne: 2.700 Sitzplätze (davon 2.000 überdacht, inkl. Presseraum)

  • Osttribüne: 4.200 überdachte Sitzplätze, Videowall, VIP-Haus

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Fakten zum Sportpark Unterhaching

Adresse:
Am Sportpark 9, 82008 Unterhaching

Eröffnung:
10. April 1992 (3:0 gegen Schwaben Augsburg)

Spielfeldgröße:
105 x 68 Meter

Flutlichtleistung:
900 Lux

Gesamtkapazität:
15.053 Zuschauer

Sitzplätze:
6.874 (davon 6.111 überdacht)

Zuschauerrekord:
15.300 (17. Februar 2001, 1:0 gegen FC Bayern München)

Tribünenaufteilung:

  • Südtribüne: ca. 2.300 Heimfans

  • Nordtribüne: ca. 5.000 Stehplätze inkl. Gästebereich

  • Westtribüne: 2.700 Sitzplätze (davon 2.000 überdacht, inkl. Presseraum)

  • Osttribüne: 4.200 überdachte Sitzplätze, Videowall, VIP-Haus

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