Ranking stärkt Female Leadership
Beste Arbeitgeber für Frauen 2025 in Deutschland prämiert

| Redaktion 
| 07.08.2025

Great Place To Work hat zum ersten Mal die besten Arbeitgeber für Frauen in Deutschland prämiert. Die neue Auszeichnung ehrt Unternehmen, die nicht nur auf Gleichstellung setzen, sondern sie gezielt fördern. Eine neue Benchmark für moderne Unternehmenskultur ist damit gesetzt – mit überraschend deutlichen Ergebnissen. Der Wettbewerb zeigt: Wenn Gleichstellung Teil der Unternehmenskultur ist, profitieren alle – von Mitarbeiterinnen bis zur Unternehmensführung.

Die aktuelle Liste "Beste Arbeitgeber für Frauen" basiert auf einer Mitarbeiter:innenbefragung unter mehr als einer halben Million Beschäftigten in über 1.000 deutschen Unternehmen. 25 Organisationen wurden ausgezeichnet, weil sie gezielte Maßnahmen zur Gleichstellung umsetzen. Die Liste soll auch andere Unternehmen dazu anregen, strukturelle Veränderungen voranzutreiben. Erfasst wurden dabei sowohl die subjektive Wahrnehmung der Mitarbeitenden als auch objektive Daten zur Diversitätsstrategie, um ein möglichst realistisches Bild zu zeichnen.

Fairness ist messbar

Grundlage für das Ranking waren unter anderem der Trust Index und der Women Empowerment Index, ergänzt durch Kennzahlen zur Repräsentanz von Frauen in Führungspositionen sowie zu HR-Maßnahmen zur Gleichstellung. Auf den ersten drei Plätzen: SC Johnson, Slalom GmbH und Integra SOZIALE DIENSTE gGmbH. Neben Zahlen flossen auch qualitative Faktoren wie Glaubwürdigkeit und erlebte Unternehmenskultur in die Bewertung ein. Die Methodik kombiniert damit empirische Erhebung mit unternehmensspezifischen Kontexten – ein Ansatz, der Transparenz und Vergleichbarkeit ermöglicht.

Zudem wurden Maßnahmen wie flexible Arbeitszeitmodelle, familienfreundliche Strukturen, Mentoring-Programme und Trainings zu unbewussten Vorurteilen berücksichtigt. Besonders positiv fiel auf, wenn Gleichstellungsstrategien nicht nur in Leitbildern verankert, sondern aktiv durch Führungskräfte gelebt wurden.

Erfolg braucht Vielfalt

Bei den prämierten Unternehmen gaben 95 Prozent der befragten Mitarbeiterinnen an, unabhängig vom Geschlecht fair behandelt zu werden. Der bundesweite Durchschnitt liegt bei 76 Prozent. Auch der Frauenanteil in Führungsrollen ist mit durchschnittlich 50 Prozent deutlich über dem Bundesschnitt von rund 30 Prozent. Diese Ergebnisse belegen, dass Chancengleichheit keine theoretische Größe ist, sondern praktisch umsetzbar – mit messbarem Einfluss auf Zufriedenheit und Personalbindung.

Vielfalt zahlt sich dabei nicht nur in sozialen Aspekten aus, sondern zeigt auch betriebswirtschaftliche Effekte: Höhere Innovationsraten, schnellere Anpassungsfähigkeit an sich verändernde Märkte und eine stärkere Bindung qualifizierter Fachkräfte. Gerade in einem angespannten Arbeitsmarktumfeld können solche Strukturen entscheidende Wettbewerbsvorteile schaffen.

Gleichstellung als Wettbewerbsfaktor

"Frauen in der Arbeitswelt zu fördern, ist keine ‚frauenfrage‘, sondern eine gesamtgesellschaftliche Notwendigkeit", so das Institut. Unternehmen mit klaren Gleichstellungsstrategien verbessern nicht nur ihre Kultur, sondern erhöhen auch ihre Attraktivität für Fachkräfte. Studien zeigen, dass gerade junge Talente auf Diversität, Inklusion und Wertschätzung achten – Faktoren, die auch wirtschaftliche Stabilität fördern können.

Darüber hinaus signalisiert ein strukturiertes Gleichstellungskonzept auch Investoren, Partnern und der Öffentlichkeit, dass ein Unternehmen nachhaltig denkt und handelt. In Zeiten wachsender ESG-Anforderungen (Environmental, Social, Governance) kann der Umgang mit Diversität auch ein Indikator für Zukunftsfähigkeit sein. Die Ergebnisse des Rankings sind daher nicht nur für HR-Abteilungen, sondern auch für Geschäftsleitungen und strategische Unternehmensplanung von Interesse.

Great Place To Work als Bewertungsinstanz

Great Place To Work führt jährlich Befragungen in ca. 21.000 Unternehmen mit über 20 Millionen Beschäftigten weltweit durch. Das deutsche Institut in Köln besteht seit 2002 und betreut jährlich rund 1.000 Organisationen. Die neue Auszeichnung soll mehr Transparenz schaffen und konkrete Beispiele gelungener Gleichstellung sichtbar machen. Dabei versteht sich die Auszeichnung nicht als PR-Instrument, sondern als analytisches Bewertungsformat mit gesellschaftlicher Relevanz.

Die Bewertung erfolgt auf Basis einer systematisch entwickelten Methodik, die kontinuierlich weiterentwickelt wird. Ziel ist es, eine realistische Abbildung der Arbeitgeberattraktivität aus weiblicher Perspektive zu ermöglichen. Die Auszeichnung "Beste Arbeitgeber für Frauen" ist damit nicht als Statussymbol zu verstehen, sondern als Momentaufnahme eines kontinuierlichen Entwicklungsprozesses – mit Vorbildwirkung für die gesamte Wirtschaft.

Eine vollständige Übersicht aller ausgezeichneten Unternehmen ist auf der Website von Great Place To Work abrufbar.

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