Neue Regeln unter Karin Prien
Bildungsministerium: Schluss mit Sternchen und Binnen-I

| Redaktion 
| 29.06.2025

Vor etwa 15 Jahren haben einige Menschen im deutschsprachigen Raum damit begonnen, vermehrt auf geschlechtergerechte Sprache zu achten. Doch schreibt man dabei am besten von Lehrer*innen, TäterInnen oder Astronaut_innen? Für die Kommunikation des Bildungsministeriums hat Ministerin Karin Prien nun eine klare Antwort gefunden: Weder noch.

Karin Prien von der CDU ist seit knapp zwei Monaten Bundesministerin für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Kabinett Merz. Nun hat sie eine Entscheidung getroffen, die womöglich auch andere Leute hinsichtlich ihrer Schreib- und Sprachgewohnheiten inspiriert: Sowohl in der internen als auch der externen Kommunikation sollen die Mitarbeitenden des Bildungsministeriums die "klassischen Rechtschreibregeln" befolgen.

Die stellvertretende CDU-Vorsitzende verfügt dadurch, dass die eingangs erwähnten Varianten zur Kennzeichnung beider Geschlechter nicht länger zum Einsatz kommen.

Einer neuen Hausanordnung zufolge wolle Prien zwar Politik für Menschen machen, "die zu oft und wieder zunehmend an den Rand der Gesellschaft gedrängt werden", das allerdings "nicht als Aktivistin, sondern aus der Sache heraus für das Recht jeder einzelnen Person."

Rückkehr zu "lesbaren Formulierungen"

Von den Vorgängen berichtete die Bild zuerst, inzwischen hat sie das Ministerium bestätigt. Demzufolge wird in der neuen Hausanordnung "ganz klar [angeweisen], dass aus unserem Haus nach den Regeln des Rechtschreibrates kommuniziert wird und wir inklusiv schreiben, aber eben ohne Sternchen und Binnen-I."

Prien erinnerte ihr Ministerium daran, dass "immer wieder die Sinnhaftigkeit unseres Handelns nachzuweisen" ist. Statt der vielerorts als unästhetisch und aktivistisch empfundenen Schreibweisen sollen wie von Prien angedeutet Varianten gebraucht werden, die die Bild "lesbarere Formulierungen" nennt.

Dementsprechend gilt die Regelung im Bildungsministerium nicht für Mitarbeiter*innen, MitarbeiterInnnen oder Mitarbeiter_innen, sondern für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter oder auch für Mitarbeitende.

Idealist*in, Idealist, Idealistin, Idealisten
Sprache schafft Wirklichkeit. Wenn konsequent beide Formen oder neutrale Formen verwendet werden ist auch das ein Weg.

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