Schokolade der Zukunft
Lindt investiert in Schweizer Start-up für Kakao aus dem Labor

Der Schweizer Schokoladenhersteller Lindt & Sprüngli beteiligt sich am Agri-Tech-Unternehmen Food Brewer. Das Start-up, ebenfalls mit Sitz in der Schweiz, züchtet Kakao aus pflanzlichen Zelllinien und will damit eine nachhaltigere Alternative zum traditionellen Anbau schaffen, der zunehmend unter Klimawandel und steigenden Kosten leidet.

Food-Brewer-Gründer Christian Schaub erklärt, dass die Kakaozellen außerhalb der Pflanze in Stahlkesseln wachsen – "echter Kakao, nur ohne Baum". Experten sehen in dieser Innovation ein enormes Potenzial, die gesamte Wertschöpfungskette der Schokoladenproduktion zu revolutionieren.

Die Technologie ermöglicht eine ressourcenschonende Produktion, unabhängig von Wetter und Jahreszeit. Lindt erhofft sich dadurch eine bessere Qualitätskontrolle, kürzere Transportwege und stabilere Lieferketten. Food Brewer plant die Markteinführung erster Produkte für 2026 und strebt bis 2035 eine Jahresproduktion von über 10.000 Tonnen an.

Neben Lindt haben auch andere Investoren in Food Brewer investiert, darunter Sparkalis, der Investment-Arm des belgischen Backwarenherstellers Puratos, wie das vegane Wirtschaftsmagazin Vegconomist schreibt. Insgesamt hat das Start-up seit 2021 rund elf Millionen Euro Kapital eingesammelt. Auch andere Unternehmen wie Celleste Bio (an dem Mondelez beteiligt ist) und California Cultured forschen an Labor-Kakao.

Die größte Herausforderung für Food Brewer ist derzeit noch der Preis, der etwa fünfmal so hoch ist wie bei herkömmlichem Kakao. Experten erwarten jedoch, dass sich dies mit zunehmender Skalierung in den nächsten zehn Jahren ändern könnte. Bis zur Zulassung von zellbasiertem Kakao arbeitet Food Brewer an genehmigungsfreien Kakao-Alternativen auf pflanzlicher Basis.

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