Kuratierte Reisewelten

Meliá will im kommenden Jahr 23 neue Hotels eröffnen

Während andere Ketten sich wegen hoher Kosten und schwacher Nachfrage zurückhalten, zieht Meliá das Tempo deutlich an. Der Konzern setzt auf Luxus, Lifestyle – und zunehmend auch auf prominente Partnerschaften. Der Schritt kommt nicht überraschend: 2025 hatte das Unternehmen bereits mehrere strategische Häuser eröffnet, darunter neue ME by Meliá Hotels in Malta, Lissabon, Marbella und Málaga, sowie ein All-inclusive-Haus in Punta Cana, das zusammen mit Tennisstar Rafael Nadal entwickelt wurde.

Auffällig am Ausbauplan sind vor allem zwei Dinge: die geografische Breite und der klare Fokus auf das Luxussegment. Der Konzern will genau dort wachsen, wo der Wettbewerb besonders intensiv ist – und wo zahlungskräftige Kundschaft weiterhin unerschrocken bucht.

Die wichtigsten Projekte 2026:

Paradisus Bali

Erstmals expandiert die Marke Paradisus nach Südostasien. Das Bali-Resort orientiert sich an lokalen Ritualen und Heiltraditionen. Gäste können Melukat-Zeremonien erleben, balinesische Tempel besuchen und an "Destination Inclusive"-Programmen teilnehmen. Meliá spricht in einer Aussendung von einem "Wellnesskonzept, das durch die Insel selbst bestimmt wird".

Gran Meliá Dubai Jumeirah (Eröffnung Dezember 2026)

Ein Prestigeprojekt mit Blick über den Arabischen Golf, Marina-Zugang, Signature Dining, großen Eventflächen – und der klaren Botschaft: Meliá will im oberen Luxussegment mitspielen.

Neue Mixed-Use-Entwicklung Seychellen

120 Zimmer, eigene Residenzen, Rooftop-Bar, weitläufige Freizeitangebote. In der Branche gilt die Region trotz hoher Betriebskosten als Zukunftsmarkt – weil Luxusreisende weiterhin zahlungskräftig bleiben.

Erstes Meliá-Collection-Resort auf den Malediven

Im Baa-Atoll gelegen, mit direktem Zugang zu geschützten Meereswelten. Für Meliá ist es ein symbolischer Schritt in einen der härtesten Wettbewerbsräume des globalen Luxustourismus.

Messi steigt ein – Boutique-Häuser bekommen prominenten Rückenwind

Zu den auffälligsten Neuerungen gehört die Integration der MiM Hotels von Fußballstar Lionel Messi. Sechs designorientierte Häuser in Spanien und Andorra gehen in die Meliá Collection über – ein Zug, der der Marke globale Aufmerksamkeit sichert. Die Hotels setzen auf Nachhaltigkeit, modernes Wellness und urbane Eleganz.

Dazu kommen weitere Boutiqueprojekte:

• Casa Lucia Buenos Aires (nach kompletter Renovierung)
• Residenza del Cardinale Mailand, positioniert als Kultur- und Design-Hotspot
• Hacienda del Mar und Bahia Estepona in Südspanien (nach Rebranding)
• Casa Alameda Cádiz in einem restaurierten barocken Palast
• Zwei Boutique-Häuser auf Gozo, Malta (15 bzw. 17 Zimmer)

Der Trend ist eindeutig: weniger Standardisierung, mehr individuelle DNA.

Rebranding, Redesign, Rekalibrierung: Die Baustelle hinter den Kulissen

Während neue Häuser Schlagzeilen machen, arbeitet der Konzern im Hintergrund an der Modernisierung bestehender Standorte. Ab 2026 sollen etwa ZEL Fuerteventura, ZEL Kreta und ZEL Madrid neu positioniert werden. Unterstützt wird der Prozess von Designstudios wie ASAH Studio.

Meliá verfolgt dabei ein Muster, das sich in der Branche durchsetzt: weniger Neubauten, mehr Repositionierungen. Rebranding gilt als kosteneffizient und nachhaltiger – ein Argument, das gerade auf ESG-orientierte Investoren wirkt.

COO André Gerondeau bringt es  auf den Punkt: "2026 markiert das nächste Kapitel auf unserem Weg, Luxus- und Lifestyle-Reisen neu zu definieren. Spanische Gastfreundschaft ist die Seele unserer Marke – und wir werden sie weiter verantwortungsvoll und inspirierend in die Welt tragen."

Meliá zählt bereits jetzt mit rund 400 Hotels in über 40 Ländern zu den Schwergewichten der Branche.