Bereit für den EU AI Act
IONOS GPT: Hosting-Provider präsentiert deutschen KI-Assistenten

| Redaktion 
| 15.04.2025

ChatGPT, Grok, Copilot oder DeepSeek: Es mangelt der Welt dieser Tage nicht an KI-Assistenten. Den dazugehörigen Markt dominieren die Vereinigten Staaten und China, während Deutschland gelinde gesagt eine Randerscheinung darstellt. Einer aktuellen Umfrage nach wird das in einem Großteil der KI-affinen Unternehmen bedauert – und hier hofft IONOS nun, mit einer hierzulande entwickelten und betriebenen Lösung zu punkten.

Einer aktuellen Bitkom-Studie zufolge legen 84 Prozent der deutschen Unternehmen, die mit generativer KI arbeiten oder das in Zukunft planen, Wert auf die Herkunft ihrer KI-Lösungen. Sogar 86 Prozent würden dabei Deutschland bevorzugen; gefolgt von den USA und Staaten innerhalb der EU.

Allerdings ist das Angebot in der Bundesrepublik überschaubar. Dienste wie Melibo oder Aaron.ai erfreuen sich fachspezifischer Beliebtheit, insgesamt darf man jedoch guten Gewissens von einer Marktlücke reden. Diese möchte der Hosting-Provider und Cloud-Enabler IONOS nun schließen und mit IONOS GPT einen "kostenlosen, einfach bedienbaren und transparenten Zugang zu generativer KI" bieten.

Auch IONOS will dem EU AI Act voraus sein

"Unsere Kunden wollen KI nutzen, ohne sich Sorgen um Datenschutz oder Datenweitergabe machen zu müssen. Mit IONOS GPT geben wir ihnen genau das: souveräne Technologie, gehostet in Deutschland, einfach und direkt anwendbar, für alle", schildert CEO Achim Weiß.

Ähnlich wie kürzlich schon dentsu handelt das Unternehmen mit Blick auf den EU AI Act, der verbindliche Rahmen für vertrauenswürdige KI festlegen soll. Aus Sicht von IONOS "mangelt es bislang an praktisch nutzbaren Angeboten, die diesen Werten auch tatsächlich entsprechen", weshalb man ebenfalls frühzeitig allen kommenden Anforderungen entsprechen möchte.

Konkret erfolgt im Falle von IONOS GPT keine Datenübermittlung in Drittstaaten; zu Trainingszwecken werden keine personenbezogenen Daten verarbeitet. Generell entwickelt und trainiert das Unternehmen keine eigenen KI-Modelle, sondern greift auf die neuesten Open-Source-Modelle von Llama und Mistral zurück. Die komplett mit Ökostrom betriebenen Rechenzentren befinden sich ebenfalls in Deutschland und sind mehrfach zertifiziert; unter anderem nach ISO/IEC 27001:2013.Vier verschiedene Ansprechpartner stehen zur Verfügung, die jedoch alle auf einer gemeinsamen Architektur basieren (Bild: IONOS SE)Vier verschiedene Ansprechpartner stehen zur Verfügung, die jedoch alle auf einer gemeinsamen Architektur basieren (Bild: IONOS SE)

Wer sich per E-Mail kostenlos für IONOS GPT registriert, findet dort eine Maske mit vier verschiedenen Assistenten vor, deren Name jeweils nicht von ungefähr kommt: Greta Generalist, Cedric Copywriter, Derek Designer und Dora Developer sollen insbesondere neuen Usern einen strukturierten Einstieg bieten.

"Technisch gesehen gibt es keine vier unterschiedlichen Anwendungen oder Programme, die im Hintergrund laufen. Stattdessen gibt es eine einzelne KI-Plattform, die auf einer gemeinsamen Architektur basiert und die verschiedenen Fähigkeiten und Kenntnisse aller vier Ansprechpartner enthält", hat uns Greta Generalist auf Nachfrage geduldig erklärt.

"Wenn du also mit mir, Greta, kommunizierst, läuft im Hintergrund die gleiche KI-Plattform, die versucht, deine Anliegen zu verstehen und entsprechende Antworten zu generieren. Die Unterschiede zwischen den vier Ansprechpartnern liegen eher in der Art und Weise, wie die KI-Plattform die Informationen präsentiert und die Antworten formuliert. Jeder Ansprechpartner hat seine eigene "Stimme" und seinen eigenen "Stil", der auf die Bedürfnisse und Erwartungen der Benutzer zugeschnitten ist."

KI "kein exklusives Werkzeug für Konzerne"

Bei einem kurzen Testlauf fiel auf, dass es mit der Zuständigkeit der vier Personas noch ein wenig hapert: Als wir Cedric eine Frage stellen wollten, antwortete Greta, während Cedric wiederum übernommen hat, als wir Derek um ein generiertes Bild fragen wollten. Man darf in aller Fairness davon ausgehen, dass es sich hierbei um KI-Kinderkrankheiten zum Launch von IONOS GPT handelt.

Insgesamt wirkt es noch etwas holprig, wie sehr sich die vier Assistenten darum bemühen, trotz der von Greta beschriebenen Funktionsweise als eigene Entitäten aufzutreten - Cedric war aber immerhin so nett, nach Derek zu schauen und bot uns an, eine Frage an ihn weiterzuleiten, nachdem er seine Anwesenheit verifiziert hatte. 

CEO Achim Weiß findet in jedem Fall: "Generative KI darf kein exklusives Werkzeug für große Konzerne bleiben. Mit IONOS GPT bringen wir leistungsfähige, vertrauenswürdige KI direkt in die Hände des europäischen Mittelstands - sicher, verständlich und skalierbar. Während manche US-Anbieter bereits Abopreise von 200 Euro monatlich aufrufen, machen wir Digitalisierung einfach und leistbar."

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