Agenturen und Künstliche Intelligenz
dentsu unterzeichnet EU-KI-Pakt

| Redaktion 
| 10.04.2025

dentsu tritt als verantwortungsbewusster Vorreiter in Erscheinung: Die Agenturgruppe unterzeichnet als erste ihrer Branche den EU-KI-Pakt. Die Initiative der Europäischen Kommission bereitet Unternehmen auf den AI-Act vor, der bis 2026 für EU-weite Regulierung sorgt. Durch Transparenz will dentsu die Bedenken von Markenunternehmen entkräften, die generativer KI bei "ihren" Agenturen mehrheitlich skeptisch gegenüberstehen.

Der EU-KI-Pakt ist eine freiwillige Initiative der Europäischen Kommission, die Unternehmen und Organisationen dazu anregen soll, sich schon jetzt auf verantwortungsvolle Weise mit Künstlicher Intelligenz auseinanderzusetzen. Besagter Pakt soll vorbereitend auf das große EU-Gesetz zur KI, den sogenannten AI-Act, wirken.

Dieser wiederum will den Einsatz von KI in der EU regulieren, indem klare Vorgaben für Sicherheit, Transparenz und ethische Standards gesetzt werden. Durch den EU-KI-Pakt werden Unternehmen dabei unterstützt, sich rechtzeitig an die Regeln des voraussichtlich bis 2026 umgesetzten AI-Act zu gewöhnen. Gleichzeitig signalisieren teilnehmende Organisationen ein proaktives Handeln.

Für einen verantwortungsvollen Umgang

So zum Beispiel dentsu: Die vor 124 Jahren im japanischen Tokio gegründete, global aktive Agenturgruppe ist die erste ihrer Art, die den EU-KI-Pakt mit einer Signatur versehen hat. "Die Unterzeichnung des KI-Pakts der EU ist für uns eine Selbstverständlichkeit und wir sind stolz darauf, uns den vielen anderen Unternehmen anzuschließen - um gemeinsam einen verantwortungsvollen Umgang mit KI zu gewährleisten", gibt André Andrade, CEO von dentsu EMEA, zu Protokoll.

Er führt aus: "Bei dentsu sehen wir KI als ein Werkzeug, um Kreativität und Effizienz zu steigern und bessere Ergebnisse für unsere Kunden zu erzielen. Mit unserem Engagement für die verantwortungsbewusste Nutzung von KI sind wir nicht nur den regulatorischen Anforderungen einen Schritt voraus, sondern erfüllen auch unser Versprechen, Innovationen zu liefern, die tatsächlich Wirkung entfalten."

Motiviert wurde die Entscheidung offenbar auch von einer Studie (Weltverband der Werbetreibenden), laut der 80 Prozent der Markenunternehmen Bedenken geäußert haben, wenn es um den Einsatz generativer KI durch ihre Kreativ- und Mediaagenturen geht. Durch die Unterzeichnung des EU-KI-Pakts will dentsu entsprechende Sorgen entkräften und Transparenz schaffen.

Die drei Kernpunkte des Pakts

Über 130 Organisationen haben den EU-KI-Pakt bislang signiert; unter ihnen etwa Adobe, Mastercard oder Google. dentsu beschreibt, auf welche drei Kernbereiche das Abkommen fokussiert ist und was es für das eigene Unternehmen bedeutet:

  1. KI-Governance: dentsu entwickelt klare Strategien, um KI verantwortungsvoll in ihre Prozesse einzubinden und baut dabei auf bestehenden Governance-Strukturen auf. Das bedeutet, dass sie Prozesse, Richtlinien und Systeme einführen, die sicherstellen, dass KI-Nutzung ethisch vertretbar ist und gesetzliche Vorschriften einhält.

  2. High-Risk Mapping: dentsu identifiziert und analysiert KI-Anwendungen, die potenziell hohe Risiken mit sich bringen könnten und überwacht diese gezielt. So wird sichergestellt, dass riskante KI-Systeme – etwa solche, die sensible Daten verarbeiten oder Entscheidungen beeinflussen – kontrolliert und sicher eingesetzt werden.

  3. KI-Kompetenz: dentsu investiert in den Ausbau von Wissen und Fähigkeiten ihrer Mitarbeiter, etwa durch unternehmensweite Schulungen wie das geplante Modul im Mai 2025 in Zusammenarbeit mit AI Connective und dem "Live Learning Enablement Programm". So soll das Team mit dem nötigen Knowhow ausgestattet werden, um KI effektiv und verantwortungsvoll zu nutzen.

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