In wenigen Tagen startet "Avatar: Fire and Ash" weltweit im Kino. Medienberichten zufolge sollen sich Marvel-Fans dabei auf einen Trailer zum neuen Avengers-Film freuen dürfen – und das gleich in vierfacher Ausführung. Was einerseits als Gipfeltreffen der Blockbuster-Franchises durchgeht, legt andererseits nahe, dass ihre jeweilige Selbstverständlichkeit als Publikumsmagnet bröckelt.
Der nach Einspielergebnis erfolgreichste Film aller Zeiten ist "Avatar – Aufbruch nach Pandora", der seit 2009 (und mithilfe mehrerer Neuveröffentlichungen) sagenhafte 2,9 Milliarden US-Dollar in die Kassen von 20th Century Fox gespült hat.
Der Nachfolger namens "Avatar: The Way of Water" brachte es 2022 auf rund 2,3 Milliarden US-Dollar, was das drittgrößte Box Office aller Zeiten bedeutet.
Dazwischen platziert sich der epische Abschluss der Thanos-Saga aus dem Marvel Cinematic Universe an zweiter Stelle: "Avengers: Endgame" konnte den ursprünglichen Run des ersten "Avatar" mit einem Einspielergebnis von fast 2,8 Milliarden US-Dollar im Jahre 2019 sogar übertreffen.
Vertrautes Gesicht gegen ungewisse Zukunft
Inzwischen ist der Stern der losen Comic-Adaptionen sowohl kommerziell als auch kulturell gesunken; nur "Spider-Man: No Way Home" gelang es seitdem, den Milliarden-Meilenstein an den globalen Kinokassen zu erreichen.
Vielen Fans der frühen Tagen fehlen vertraute Ankerfiguren, deren Geschichten in "Avengers: Endgame" beendet wurden. Prominentester Vertreter: Robert Downey Jr., der als Tony Stark in "Iron Man" zum Gesicht des MCU avancierte.
Fünf Jahre nach dem Heldentod seiner Figur verkündete Marvel zum Erstaunen des San-Diego-Comic-Con-Publikums, dass der 60-jährige ins Filmuniversum zurückkehrt – und zwar als Bösewicht Doctor Doom im entsprechend betitelten "Avengers: Doomsday", angedacht für 2026.
Am kommenden Mittwoch wiederum startet mit "Avatar: Fire and Ash" der dritte Teil von James Camerons Science-Fiction-Reihe in den deutschen Kinos. Wie Variety berichtet, belaufen sich die Produktionskosten dafür auf über 400 Millionen US-Dollar, die logischerweise mit gigantischen Einnahmeerwartungen einhergehen.
Daneben dokumentiert das Branchenmagazin eine gewisse Müdigkeit gegenüber dem Franchise, was es an den Oscar-Nominierungen für beide Teile illustriert: Während es der erste Teil auf neun Stück brachte, kam der Nachfolger auf vier – die aufwändig computergenerierte Welt von Pandora hat in den letzten anderthalb Jahrzehnten technischen Vorsprungs an imposanter Wirkung eingebüßt.
Gleichzeitig erkennt auch Variety an, dass es bei "Avatar" nicht primär um Anerkennung der Academy, sondern Einspielergebnis geht. Doch der besagte Effekt des Bekannten könnte den dritten Teil ab dieser Woche noch deutlich härter als den zweiten Film treffen, der auch aus popkultureller Sicht bereits weniger laut nachhallte.
Trailer nach Taylor-Swift-Prinzip
Wie The Hollywood Report kürzlich schrieb, wollen sich die beiden zum Erfolg gezwungenen Franchises nun aktiv unter die Arme greifen: Im Zuge des Kinostarts von "Avatar: Fire and Ash" wird Marvel demnach den heißerwarteten ersten Trailer zu "Avengers: Doomsday" präsentieren.
Doch nicht nur das: Wie es heißt, sollen gleich vier verschiedene Trailer veröffentlicht werden; einer für jede Woche des ersten Kinomonats des neuen Pandora-Abenteuers. Das macht den Film zur prominenten Projektionsfläche für Marvels nächste Phase und legitimiert den Kinobesuch nicht länger nur über die Rückkehr in James Camerons fantastische Welt.
Schließlich buchen hartgesottene Marvel-Fans ihr Ticket garantiert vier Wochen am Stück, nur um neue Avengers-Ausblicke möglichst früh zu erhaschen.
Mit einer ähnlichen Taktik ist es Taylor Swift in diesem Jahr bereits gelungen, die Verkäufe ihres aktuellen Albums zu maximieren: Dutzende verschiedene Versionen von "The Life of a Showgirl" lösten in ergebenen Swifties einen lukrativen Sammeldrang aus.
Publikumswirkung auf dem Prüfstand
Auch das Vorgehen im vorliegenden Fall ist weniger als kreative Brillanz und vielmehr als industriepolitischer Schachzug zweier Marken zu verstehen, deren Selbstverständlichkeit als Publikumsmagnet akut auf dem Prüfstand steht.
Sowohl "Avatar" als auch die Filme der Avengers galten über Jahre als verlässliche Ereignisse, die Aufmerksamkeit und Einnahmen aus eigener Kraft erzeugten. Dass sie nun sichtbar ineinandergreifen, verweist auf einen zunehmend unsicheren Markt, in dem selbst die größten Franchises ihre Reichweite nicht mehr als gegeben voraussetzen können.
Disney, das seit sechs Jahren sowohl Marvel als auch 20th Century Studios unter einem Konzerndach vereint, verteilt auf diese Weise das eigene Risiko: Der neue, 400 Millionen US-Dollar teure Streich profitiert von maximaler Zusatzaufmerksamkeit, während man "Avengers: Doomsday" frühzeitig im größtmöglichen Umfeld verankert.
Die verbliebene Strahlkraft der beiden etablierten Marken soll nicht isoliert, sondern gebündelt werden - und dass "Avatar" und die Avengers einander brauchen, um Momentum zu erzeugen, unterstreicht, wie oft das (auch durch das Tauziehen um Warner Bros. bedrohte) Kino seine Zukunft mittlerweile aus der eigenen Vergangenheit heraus absichern muss.
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