Als erste Frau in der Bundesliga
CEO-Posten neu besetzt: RB Leipzig verpflichtet Tatjana Haenni

| Redaktion 
| 10.12.2025

Gut Ding will Weile haben: Nach über drei Jahren hat sich Fußball-Bundesligist RB Leipzig für eine Neubesetzung des CEO-Postens entschieden und schreibt damit Geschichte – schließlich tritt mit der ehemaligen Schweizer Nationalspielerin und FIFA-Funktionärin Tatjana Haenni erstmals eine Frau an die Spitzenposition eines deutschen Top-Vereins.

Bereits im November 2022 verkündete RB Leipzig, dass Oliver Mintzlaff nicht länger als CEO fungiert und sein Amt räumt – allerdings im denkbar Guten, schließlich wechselte er von der Club- und operativen Ebene beim ostdeutschen Fußballverein hin zur globalen Unternehmensführung bei Red Bull.

Über drei Jahre lang blieb sein wichtigster Leipzig-Posten auf dem Papier unbesetzt, während seine Aufgaben interimistisch auf die Schultern der verbliebenen Geschäftsführer verteilt wurden.

Am Mittwoch jedoch hat RB Leipzig bekanntgegeben, dass der Verein mit einem etatmäßigen CEO ins neue Jahr starten möchte. Die dazugehörige Personalentscheidung stellt eine Premiere in der Geschichte der Bundesliga dar: Mit Tatjana Haenni übernimmt erstmals eine Frau diese Rolle bei einem Verein aus der obersten Spielklasse.

Wer ist Tatjana Haenni?

Die 59 Jahre alte Tatjana Haenni ist Schweizerin und gilt insbesondere dort als eine der prägendsten Protagonistinnen des Frauenfußballs. Ihre aktive Karriere erstreckte sich von 1981 bis 1998, wobei sie einen absoluten Großteil davon für den SV Seebach aufgelaufen ist. Auch 24 Spiele für die Nationalmannschaft stehen zu Buche.

Nachdem sie die Fußballschuhe an den Nagel gehängt hat, trat Haenni als Trainerin bei ihrem Stammverein in Erscheinung, ehe sie ihren Fokus auf ihren FIFA-Job als Managerin und Abteilungsleiterin in Sachen Frauenfußball legte. In dieser Funktion war sie unter anderem in die Organisation der Weltmeisterschaften 2011 und 2015 mit.

In der Leipziger Red Bull Arena dürfte Haenni künftig häufiger zu Gast sein (Bild: RB Leipzig / Motivio)
In der Leipziger Red Bull Arena dürfte Haenni künftig häufiger zu Gast sein (Bild: RB Leipzig / Motivio)

In diesem Jahrzehnt stieg sie beim Schweizerischen Fußballverband zur Direktorin des Schweizer Frauenfußballs auf; auch bei der National Women’s Soccer League (NWSL) übernahm Haenni vor knapp drei Jahren die Rolle der Sportlichen Direktorin. Sie verfügt außerdem über einen MBA in Sportmanagement.

Neue CEO startet am 01. Januar

Um "den Club durch eine erweiterte Führungsstruktur zukunftsfähig aufzustellen", schließt sich Tatjana Haenni RB Leipzig zum kommenden Jahresbeginn als Chief Executive Officer an. In dieser Rolle steht sie der RB-Geschäftsführung mit Johann Plenge (Business), Florian Hopp (Administration) und Marcel Schäfer (Sport) vor.

Plenge wird in diesem Zuge zum Stellvertretenden Vorsitzenden der Geschäftsführung befördert. Zur neuen Führung kommentiert Oliver Mintzlaff, weiterhin Aufsichtsratsvorsitzender bei RB Leipzig:

"Tatjana Haenni hat uns und die Gremien in den Gesprächen mit ihrer Expertise überzeugt sowie mit der Kombination aus Fachkenntnis, Führungsstärke und strategischem Denken. Wir erhoffen uns dadurch neuen Input und frische Impulse, damit wir für die Zukunft gerüstet sind und den steigenden Anforderungen weiterhin gewachsen bleiben."

Oliver Mintzlaff, hier zu sehen beim Formel 1 Grand Prix in Österreich im Juli 2023 (Bild: Brauer Photos / ATP / M. Noger)
Oliver Mintzlaff, hier zu sehen beim Formel 1 Grand Prix in Österreich im Juli 2023 (Bild: Brauer Photos / ATP / M. Noger)

Tatjana Haenni selbst stimmt zu: "Die Gespräche mit den Verantwortlichen waren geprägt von einer vertrauensvollen sowie wertschätzenden Atmosphäre und ich bin überzeugt davon, dass wir mit einem starken Teamwork und dem Fokus auf die Stärken von RB Leipzig noch viel Potenzial ausschöpfen können."

"Ich kann es kaum erwarten, im Januar zu starten und den Club noch besser und intensiver kennenzulernen. Gemeinsam wollen wir den erfolgreich eingeschlagenen Weg weitergehen und unsere ambitionierten Ziele verwirklichen", so Haenni weiter.

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