Ecosia fordert Klimaschutz-Auszeichnung
Nobelpreis für Klima und planetare Gesundheit soll 2026 Realität werden

Die Berliner Suchmaschine Ecosia will die Nobelpreise um eine neue Kategorie erweitern: "Klima und planetare Gesundheit". Mit einer Million Euro Startkapital und wachsender globaler Unterstützung möchte das Unternehmen eine Auszeichnung etablieren, die die bedeutendste Herausforderung unserer Zeit ins Zentrum rückt.

Ecosia, Europas größte gemeinwohlorientierte Suchmaschine, hat beim Nobelkomitee offiziell einen neuen Preis angeregt: den "Nobelpreis für Klima und planetare Gesundheit". Die jährlich zu vergebende Auszeichnung soll Menschen und Organisationen ehren, die mit innovativen Lösungen zum Schutz des Planeten beitragen.

Ecosia positioniert sich seit Jahren als treibende Kraft für gemeinwohlorientierte Digital- und Umweltlösungen. Erst kürzlich initiierte das Unternehmen mit Qwant einen unabhängigen europäischen Suchindex – nun folgt der nächste Vorstoß: ein Nobelpreis für Klima und planetare Gesundheit.

Warum ein Nobelpreis für den Planeten jetzt überfällig ist

Die Nobelpreise zeichnen seit über einem Jahrhundert herausragende Beiträge für die Menschheit aus – doch eine Kategorie für den globalen Umweltschutz fehlt bislang. Ecosia will das ändern. Mit einem offiziellen Schreiben an die Königlich Schwedische Akademie der Wissenschaften fordert das Unternehmen die Einführung eines Preises, der sich dem Schutz des Klimas und der planetaren Gesundheit widmet.

Die Begründung: Die bestehende Struktur der Nobelpreise wurde in der Vergangenheit bereits angepasst – zuletzt 1969 mit der Einführung des Wirtschaftspreises. Angesichts der eskalierenden Klima- und Biodiversitätskrise sei ein weiterer Schritt notwendig. Ein solcher Preis würde den gesellschaftlichen und wissenschaftlichen Fokus neu justieren und das globale Umweltengagement stärken.

Welche Ziele der neue Preis verfolgt

Der vorgeschlagene "Nobelpreis für Klima und planetare Gesundheit" geht über eine symbolische Anerkennung hinaus. Ecosia versteht die Auszeichnung als globalen Antrieb, um Talente, Kapital und politische Aufmerksamkeit auf nachhaltige Lösungen zu lenken. Prämiert werden sollen Personen, Teams oder Institutionen, die signifikante Fortschritte in folgenden Bereichen erzielen:

  • Klimainnovation: Entwicklung disruptiver Technologien und CO₂-armer Infrastrukturen

  • Pragmatische Governance: Aufbau von Institutionen und Regulierungen für eine nachhaltige Transformation

  • Skalierung grüner Wirtschaft: Umsetzung wirtschaftlich tragfähiger, nachhaltiger Geschäftsmodelle

  • Gemeinschaftsbasierte Lösungen: Lokale Ansätze, die gesellschaftliche Stabilität und Umweltbewusstsein stärken

Zur langfristigen Finanzierung hat Ecosia bereits 1 Million Euro (11 Millionen SEK) notariell hinterlegt. Darüber hinaus soll der Preis gemeinsam mit anderen Organisationen der Klimagerechtigkeitsbewegung verwaltet werden.

Internationale Unterstützung wächst

Der Ecosia-Vorschlag erfährt wachsenden Zuspruch aus der internationalen Klima- und Wissenschaftsgemeinschaft. Unterstützung kommt etwa von Luisa Neubauer, die betont: "Es ist überfällig, dass die Nobel-Tradition die größte Krise unserer Zeit endlich sichtbar macht."

Auch der Träger des Right Livelihood Awards Dr. Michael Succow sieht in der geplanten Auszeichnung eine Chance, globale Aufmerksamkeit zu bündeln. Seiner Ansicht nach würde ein solcher Preis "jedes Jahr die Aufmerksamkeit der Welt auf ihr größtes Problem lenken."

Eine eindringliche Perspektive bringt Dr. Gregor Hagedorn, Mitgründer von Scientists for Future, ein: "In unserem Krieg gegen die Natur können wir nur verlieren." Er fordert: "Wir brauchen dringend einen Preis für Bemühungen für Frieden mit der Natur. Ein Klimanobelpreis ist überfällig."

Einen breiteren zivilisatorischen Rahmen setzt Andreas Huber vom Club of Rome Deutschland. In seinen Worten:
"Wir unterstützen die Idee eines Nobelpreises für Klimaschutz und Planetary Health. Der ursprüngliche Nobelgedanke – den größten Nutzen für die Menschheit zu würdigen – trifft heute vor allem auf jene zu, die unsere Lebensgrundlagen schützen."

Den übergeordneten Anspruch fasst Christian Kroll, CEO von Ecosia, in einem eindringlichen Appell zusammen:
"Die Art und Weise, wie wir uns an die Klimakrise anpassen, wird die Menschheit definieren. Wir sind überzeugt, dass dieser neue Preis – dank der Expertise und des Ansehens der Königlich Schwedischen Akademie der Wissenschaften und des Nobelkomitees – bahnbrechende Innovationen sowie engagierte Menschen hervorheben, belohnen und inspirieren wird, die sich unermüdlich für das Überleben künftiger Generationen einsetzen."

Wird die Nobel-Stiftung reagieren?

Die Nobel-Stiftung gilt als traditionsbewusst, doch ihre Historie zeigt Offenheit für strukturelle Weiterentwicklung. Die Ecosia-Initiative kommt in einem Moment, in dem gesellschaftlicher, wissenschaftlicher und wirtschaftlicher Druck für mehr Klimaschutz wächst. Ein Nobelpreis für Klima und planetare Gesundheit wäre ein starkes Signal – und ein längst überfälliger Schritt, um die Herausforderungen des 21. Jahrhunderts mit der Würde und Strahlkraft des renommiertesten Preises der Welt zu adressieren.

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