Gewinnrückgang
Mercedes-Benz rutscht ab: Gewinneinbruch durch schwaches China-Geschäft

| Redaktion 
| 20.02.2025

Das einst florierende Geschäft von Mercedes-Benz gerät ins Wanken: Der Stuttgarter Autobauer meldet für das vergangene Jahr einen deutlichen Gewinneinbruch. Besonders der Rückgang der Nachfrage in China belastet das Unternehmen und trübt die Erwartungen für die kommenden Jahre.

Gewinneinbruch trifft Mercedes hart

Mercedes-Benz meldet für 2024 einen Nettogewinn von 10,4 Milliarden Euro – ein Rückgang von 28 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Auch das Betriebsergebnis sank um fast ein Drittel auf 13,6 Milliarden Euro. Der Konzernumsatz schrumpfte um 4,5 Prozent auf 145,6 Milliarden Euro.

Besonders alarmierend: Die operative Marge im Pkw-Geschäft fiel von 12,6 Prozent im Vorjahr auf nur noch 8,1 Prozent. Analysten hatten zwar mit einem Rückgang gerechnet, doch die Geschwindigkeit des Abfalls überraschte viele.

China als Sorgenkind

China, traditionell der wichtigste Einzelmarkt für Mercedes, verliert zunehmend an Strahlkraft. Wohlhabende Kunden halten sich mit dem Kauf von Luxusautos zurück, während die Konkurrenz durch lokale Hersteller wie BYD wächst. Diese Schwäche belastet das Premium-Segment besonders stark.

CEO Ola Källenius betonte gegenüber Reuters, dass es entscheidend sei, das Vertrauen der Verbraucher zurückzugewinnen, und sprach von einem 'darwinistischen Kampf'.

Sparprogramm und neue Strategie

Angesichts der schwächeren Zahlen setzt Mercedes-Benz auf ein striktes Sparprogramm. Die Produktionskosten sollen bis 2027 um zehn Prozent sinken. Zudem wird die Dividende um einen Euro auf 4,30 Euro je Aktie gesenkt, berichtet Reuters.

Trotz des Fokus auf Elektromobilität zeigt sich auch eine Kehrtwende in der Modellstrategie: Neben neuen E-Autos sollen wieder verstärkt Verbrenner-Modelle auf den Markt kommen, um die Gewinne zu stabilisieren. Der Rückzug von der "Electric only"-Strategie bedeutet, dass die Transformation zur E-Mobilität länger dauern wird als ursprünglich geplant.

Die Aussichten für 2025 bleiben düster. Das Unternehmen erwartet einen weiteren Gewinnrückgang sowie einen leicht sinkenden Umsatz. Der Aktienkurs reagierte bereits mit Abschlägen, während Investoren das Aktienrückkaufprogramm über fünf Milliarden Euro als Trostpflaster sehen dürften.

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