Wissenschaftler entwickeln neue und umweltverträgliche Trinkhalme

Die kostengünstige Innovation soll mit herkömmlichen Strohhalmen mithalten können.

Für einen langen Zeitraum war man sich nicht  darüber bewusst, welchen Schaden Strohhalme aus Kunststoff anrichten können. Die Trinkhalme waren nicht nur eine Belastung für die Ozeane, sondern auch für die Meeresbewohner. Nun soll es Forscher:innen des Korea Research Institute of Chemical Technology und der Sogang University gelungen sein, eine Alternative zu den Trinkhalmen aus Kunststoff herzustellen.

Die Innovation besteht aus Papier und soll alle Anforderungen an den Umweltschutz erfüllen. Der Trinkhalm ist immun gegen die Zerstörung durch Flüssigkeiten und baut sich in der Umwelt aber vollkommen ab. Die Halme lassen sich außerdem großtechnisch zu geringen Kosten herstellen.

Beschichtung mit Naturpolymer

Ohne Beschichtung kommen die südkoreanischen Wissenschaftler:innen allerdings nicht aus. Hierfür sollen sie Polybutylensuccinat (PBS) nutzen: Dieser Kunststoff basiert auf Bernsteinsäure und 1,4-Butandiol. Beide Ausgangsstoffe lassen sich aus dem natürlichen Rohstoff Glukose herstellen. PBS allein hat allerdings nicht die gewünschte Wirkung. Erst die Zugabe von ebenfalls natürlich gewonnenen Cellulose-Nanokristallen macht die Beschichtung ausreichend resistent gegen Feuchtigkeit. Dabei ist es egal, ob die Getränke kalt oder warm sind, heißt es. Selbst zum Umrühren könnten die Halme zerstörungsfrei eingesetzt werden.

Der neue Halm aus Südkorea ist nicht der Erste seiner Art. Auch andere Forscher:innen haben Papier mit abbaubarem Schutz beschichtet, doch es gelang bisher nicht, eine lückenlose Beschichtungen zu ermöglichen. An den Stellen, an denen sie fehlt, wird das ungeschützte Papier schnell weich oder bildet Blasen. Das liegt daran, dass sich der unbeschichtete Teil leicht mit Wasser verbindet, während der beschichtete Kunststoffteil die Eigenschaft hat, Wasser abzuweisen.

Zersetzung funktioniert auch im Meer

Wie es heißt, würden sich die Halme schließlich zersetzen wenn sie längere Zeit Feuchtigkeit ausgesetzt sind. Das hätten Tests im Meer bei Pohang ergeben. Normale Plastikstrohhalme und jene aus Maispolymeren, die als vermeintlich umweltverträgliche Alternative gelten, waren auch nach 120 Tagen unverändert. Papierstrohhalme mit konventioneller Kunststoffbeschichtung behielten ihre Form und verloren nur fünf Prozent ihres Gesamtgewichts. Im Gegensatz dazu verloren die vom Team entwickelten Halme nach rund 50 Tagen mehr als 60 Prozent ihres Gewichts und waren nach 120 Tagen komplett verschwunden.

www.krict.re.kr

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