Das sind die umweltschädlichsten Lebensmittel der Welt

Die Oxford-Studie birgt für Fleisch- und Käseliebhaber wenig Erbauliches.

Käselieber bitte festhalten: Eine kürzlich veröffentlichte Studie von Forscher:innen der University of Oxford (Großbritannien) hat herausgefunden, dass Gouda, Emmenthaler, Cheddar, Gorgonzola und Co. eine äußerst dürftige Umweltbilanz haben. Für die Untersuchung wurden 57.185 Produkte, die in Supermärkten des Vereinigten Königreichs und Irland erhältlich sind, einer genaueren Prüfung unterzogen.

Transparente und vergleichbare Methode

Die Wissenschaftler:innen quantifizierten dafür unter anderem die Umweltauswirkungen – etwa Wasserverbrauch oder CO2-Emissionen – die nicht nur beim Anbau, sondern auch bei Verarbeitung und Transport der Nahrungsmittel entstehen. Daraus wurde dann ein sogenannter Umweltauswirkungswert pro 100 Gramm des jeweiligen Lebensmittels ermittelt. Dieser reicht von 0 (keine Auswirkungen) bis 100 (größte Auswirkungen).

"Zum ersten Mal haben wir eine transparente und vergleichbare Methode zur Bewertung des ökologischen Fußabdrucks von verarbeiteten Lebensmitteln mit mehreren Zutaten. Diese Arten von Lebensmitteln machen den größten Teil unserer Supermarkteinkäufe aus, aber bis jetzt gab es keine Möglichkeit, ihre Auswirkungen auf die Umwelt direkt zu vergleichen", erklärt Co-Studienautor Peter Scarborough.

Böses Beef Jerky

Die Ergebnisse der Untersuchung wurden Anfang August im Fachjournal PNAS veröffentlicht. Neben dem eingangs erwähnten Käse sind es vor allem – wenig überraschend – Fleischprodukte, die die Umwelt besonders belasten. Negativer Spitzenreiter ist getrocknetes Rindfleisch, wie etwa Biltong oder Beef Jerky, das einen hohen negativen Wert erzielt. Auch Fisch weißt eine nicht gerade saubere Umweltbilanz auf.

Am anderen Ende der Skala finden sich hingegen Produkte wie Suppen, Salate, Brot, Frühstücksflocken oder Softdrinks, die mit Zutaten wie Obst, Gemüse, Zucker und Mehl hergestellt werden. Im Mittelfeld platzieren sich sich Desserts und Backwaren.

Ebenfalls untersucht wurden die Auswirkungen pflanzlicher Fleisch-Alternativen im Vergleich zu Fleischprodukten. Dabei zeigt sich, dass die Alternativprodukte deutlich umweltfreundlicher sind. Ihnen wurden nur zwischen einem Fünftel und einem Zehntel der Auswirkungen von Schnitzel, Wurst und Co. nachgewiesen.

Große Unterschiede zwischen ähnlichen Produkten

Eine der interessantesten Erkenntnisse der Studie: Auch innerhalb einer Produktkategorie kann es je nach Inhaltsstoffen und Zusammensetzung zu erheblichen Unterschieden hinsichtlich der Umweltbelastung kommen. So schneidet eine Fertiglasagne, für die Rindfleisch verwendet wird, signifikant schlechter ab, als eine mit Schweinefleisch oder Geflügel. Noch deutlich besser platzieren sich fleischlose Lasagnevarianten.

Die Forschenden schließen daraus, dass auch Menschen, die beispielsweise ihren Fleischkonsum nicht reduzieren möchten, trotzdem die Möglichkeit haben, durch die gezielte Auswahl von Nahrungsmitteln, ihren ökologischen Fußabdruck zu verbessern.

www.ox.ac.uk

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