Weltmeister wird Anteilseigner
Lukas Podolski steigt bei Gornik Zabrze als Investor ein

| Redaktion 
| 09.12.2025

Lukas Podolski bleibt seiner polnischen Fußballheimat treu – nicht nur auf dem Platz, sondern ab sofort auch als Investor. Der Ex-Weltmeister steigt mit einem bedeutenden Aktienpaket bei Gornik Zabrze ein und bekräftigt damit seine langfristigen Ambitionen für den Traditionsverein.

Mit dem Einstieg in die Aktionärsstruktur seines Heimatklubs Gornik Zabrze untermauert Lukas Podolski seine emotionale und strategische Bindung zu Polen und zum dortigen Fußball. Der ehemalige deutsche Nationalspieler investiert über seine LP Holding GmbH in den Ekstraklasa-Verein und sichert sich eine Schlüsselrolle im laufenden Privatisierungsprozess. Auch symbolisch sendet er damit ein starkes Signal an den Verein, die Fans und die gesamte Region.

Strategisches Bekenntnis zum Heimatverein

Wie sowohl der Verein als auch der Weltmeister von 2014 mitteilen, erwarb Podolski exakt 104.611 Namensaktien der Gornik Zabrze SA. Dies entspricht 8,3 Prozent des gesamten Aktienkapitals – genug, um sich künftig als zweitgrößter Anteilseigner zu positionieren. Die Stadt Zabrze bleibt vorerst Hauptanteilseignerin, hat jedoch die schrittweise Privatisierung des Vereins bereits angestoßen.

 
 
 
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Der Klub selbst wertet den Einstieg als "ersten formalen Schritt zur Übernahme des Vereins". Das Engagement sei Ausdruck von Podolskis nachhaltigem Interesse an der Weiterentwicklung von Gornik – sowohl auf sportlicher als auch auf organisatorischer Ebene. Der Schritt könnte mittelfristig den Weg für eine breiter aufgestellte Eigentümerstruktur ebnen und eine neue Wachstumsphase einleiten.

Auch sportpolitisch könnte Podolskis Einstieg als Eisbrecher wirken: In Polen, wo viele Vereine noch in kommunaler Hand sind, wird die Diskussion über private Investor:innen mitunter kritisch geführt. Der prominente Name des Weltmeisters verleiht dem Vorhaben jedoch zusätzliche Legitimität.

Warum investiert Podolski in Gornik Zabrze?

"Gornik Zabrze ist mein Verein, meine Heimat und meine Fußballfamilie. Ich freue mich riesig, den nächsten Schritt zu gehen und mich offiziell an der Zukunft von Gornik zu beteiligen", wird Podolski in der Vereinsmitteilung zitiert. Und weiter: "Ich glaube an dieses Projekt und die Menschen dahinter. Ich möchte, dass sich der Verein auf einem soliden Fundament weiterentwickelt – sportlich, organisatorisch und wirtschaftlich."

Der gebürtige Gliwicer, der seit 2021 für den Traditionsklub aufläuft, sieht sein Investment als langfristige Perspektive – nicht zuletzt in Vorbereitung auf das Ende seiner aktiven Profikarriere. Sportlich trat Podolski in der aktuellen Ekstraklasa-Saison bislang in zehn Partien auf, mit einer Gesamtspielzeit von lediglich 194 Minuten – ohne Torerfolg. Trotzdem bleibt seine Präsenz auf dem Feld ein emotionaler Faktor für viele Fans, die in ihm ein Identifikationssymbol sehen.

Insbesondere in einer wirtschaftlich herausfordernden Zeit für den polnischen Fußball – viele Vereine kämpfen mit Rückständen in der Infrastruktur und unterfinanzierten Nachwuchsabteilungen – kann ein strategisch denkender Mitgesellschafter wie Podolski entscheidende Impulse geben. Bereits jetzt engagiert er sich in sozialen Projekten in der Region Oberschlesien.

Vom Spielfeld zum Unternehmernetzwerk: Podolski baut weiter

Auch abseits des Fußballfelds agiert Podolski längst als vielseitiger Unternehmer. Er betreibt mehrere Eisdielen, ein eigenes Streetwear-Label und die Dönerkette Mangal Döner, bei der künftig auch Roboter Döner vollautomatisch zubereiten sollen.

Der Einstieg in die Klubführung eines Erstligisten ergänzt nun konsequent sein sportnahes Engagement. Bereits zuvor hatte Podolski signalisiert, dass er sich langfristig in strategischen Rollen im Sportmanagement sehe.

Mit dem Erwerb der Anteile bei Gornik Zabrze erweitert Podolski sein Netzwerk um eine emotionale Komponente: Der Klub war nicht nur sein Wunschziel zum Karriereausklang, sondern spiegelt auch seine kulturellen Wurzeln wider. Die Verbindung zu den Fans, dem Stadion und der Stadt ist für ihn Teil seines Selbstverständnisses als Fußballer und Mensch.

Wie ntv.de berichtet, handelt es sich bei dem Einstieg um ein bewusst gesetztes Zeichen – sowohl an Fans als auch an mögliche weitere Investoren. Es zeigt, dass wirtschaftliches Engagement und lokale Verbundenheit einander nicht ausschließen, sondern im Idealfall beflügeln können.

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