Ausbildungsinitiative gegen Engpass
Deutsche Bahn plant 5.200 Ausbildungsplätze für 2026

| Redaktion 
| 26.10.2025

Der Bedarf an Fachkräften steigt, doch viele Ausbildungsplätze bleiben unbesetzt. Die Deutsche Bahn will dem entgegenwirken und kündigt für 2026 bundesweit rund 5.200 neue Stellen für Auszubildende und dual Studierende an. Bewerbungen sind bereits jetzt möglich – mit Übernahmegarantie nach erfolgreichem Abschluss.

Während bundesweit tausende Ausbildungsstellen unbesetzt bleiben, investiert die Deutsche Bahn weiter in den eigenen Nachwuchs. Für 2026 plant der Konzern rund 5.200 Ausbildungs- und Studienplätze in verschiedenen Bereichen. Im Fokus stehen vor allem Berufe im direkten Bahnbetrieb – darunter Lokführer:in und Zugverkehrssteuerung.

Fokus auf operative Berufe

Nach Angaben der Deutschen Bahn entfallen rund 1.000 der angekündigten Ausbildungsplätze auf angehende Zugverkehrssteuernde – ehemals als Fahrdienstleiter:innen bezeichnet. Weitere etwa 850 Stellen sind für die Ausbildung zur Lokführerin oder zum Lokführer vorgesehen. Zudem plant der Konzern rund 1.000 Ausbildungsplätze im Bereich der Instandhaltung von Bahninfrastruktur, etwa für Elektroniker:innen, Mechatroniker:innen und Gleisbauer:innen. Etwa 700 weitere Stellen betreffen die technische Wartung von Zügen.

Insgesamt bietet die Deutsche Bahn 50 verschiedene Ausbildungsberufe sowie 25 duale Studiengänge an. Bewerbungen für den Start im Herbst 2026 sind bereits möglich. Stellenausschreibungen sind laut Unternehmensangaben unter deutschebahn.com/karriere zu finden.

Übernahmegarantie bei erfolgreichem Abschluss

Für alle Ausbildungsberufe gilt nach wie vor eine Übernahmegarantie innerhalb des Konzerns – vorausgesetzt, der Abschluss wird erfolgreich absolviert. DB-Personalvorstand Martin Seiler betont die strategische Bedeutung dieser Maßnahme:

"Auch in Zeiten der Veränderung legen wir größten Wert auf unsere Nachwuchskräfte. Sie sichern die nachhaltige Zukunft unseres Unternehmens", so Seiler. "Wir bieten den jungen Menschen neben einer erstklassigen Ausbildung auch einen unbefristeten Arbeitsvertrag, wenn sie den Abschluss geschafft haben."

Ausbildung im nationalen Kontext

Die Berufsausbildung ist trotz wachsender Akademisierung weiterhin die am häufigsten gewählte Ausbildungsform in Deutschland. Nach vorläufigen Angaben begannen im Jahr 2023 über 690.000 Menschen eine duale Ausbildung, während rund 486.000 ein Studium aufnahmen. Insgesamt wurden im selben Jahr rund 489.000 Ausbildungsverträge neu abgeschlossen. Damit lag die Zahl zwar leicht über dem Vorjahr, aber weiterhin unter dem Niveau vor der Corona-Pandemie.

Gleichzeitig blieben 2023 mehr als 73.000 Ausbildungsplätze unbesetzt – ein Rekordwert. Laut dem Deutschen Industrie- und Handelskammertag (DIHK) liegt dies unter anderem an ungeeigneten Bewerbungen. Besonders betroffen sind handwerklich geprägte Berufe. Die durchschnittliche Ausbildungsvergütung lag 2024 bei rund 1.130 Euro. In Ost- und Westdeutschland näherte sich das Lohnniveau erstmals weitgehend an.

Die genannten Zahlen stammen aus einer aktuellen Auswertung von Statista und dem Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB).

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