Ferienvillen mit Hotelservice
Privat statt prunkvoll: Warum Ferienhäuser boomen

| Redaktion 
| 03.08.2025

Rückzug wird zur Währung des Luxussegments. Immer mehr gut situierte Reisende verzichten auf klassische Luxushotels – und entscheiden sich stattdessen für exklusive Ferienvillen mit Concierge-Service, Privatkoch und absoluter Diskretion. Die Nachfrage wächst rapide. Und mit ihr neue Geschäftsmodelle für Hotels, Investoren und Anbieter.

Während Grandhotels mit Tradition, Prunk und öffentlicher Inszenierung werben, formiert sich im Hintergrund eine neue Elite des Reisens. Wer es sich leisten kann, zieht sich zurück – aus der Lobby, vom Frühstücksbuffet, vom Housekeeping-Flur. Stattdessen wird gebucht: ein Refugium in Alleinlage, autark und doch mit Services auf Fünf-Sterne-Niveau.

Der Auslöser? Ein verändertes Verständnis von Erholung. In Zeiten von Dauerverfügbarkeit, digitaler Dauerpräsenz und gesellschaftlicher Dichte wächst das Bedürfnis nach kontrollierter Abgeschiedenheit – besonders in der Zielgruppe der Top-Verdiener:innen.

Selfcare, Sicherheit, Service: Das neue Villen-Konzept

"Mentale Freiheit ist der größte Luxus unserer Zeit", sagt Teresa Hinteregger, Gastgeberin des Südtiroler Fünf-Sterne-Hotels Forestis und Betreiberin der dazugehörigen Forestis-Villa gegenüber AD Germany. Bis zu zehn Erwachsene (plus Kinder) können dort exklusiv wohnen – betreut von bis zu 14 Mitarbeitenden. "Der Service orientiert sich am Gast, nicht umgekehrt", sagt Hinteregger.

Ob Yogaeinheit bei Sonnenaufgang, Massagen auf Knopfdruck oder Kräuterküche aus der Region: Das Erlebnis ist maximal personalisiert – und unterscheidet sich deutlich vom klassischen Hotelbetrieb. "Die Villa verlangt mehr Gastgeberkunst als das Hotel", so Hinteregger. Es gehe nicht um Zimmervermittlung, sondern um kuratierte Erlebnisse auf höchstem Niveau.

Markt im Aufwind: Anbieter erweitern Portfolios

Zahlen des LBR Luxury Business Reports belegen: Der Trend zur Ferienvilla ist keine Nische mehr. Immer mehr Anbieter reagieren darauf:

  • The Thinking Traveller, Marktführer im Mittelmeerraum, verzeichnet gestiegene Buchungen im Familienverbund – teils über drei Generationen hinweg.

  • Aman Resorts verkauft eigene Aman Private Villas inzwischen auch als Investmentprodukt an Superreiche – inklusive Resort-Anbindung, Personal und Concierge.

  • Auch klassische Hotelgruppen experimentieren mit Villenkonzepten als Upselling-Modul oder diskreter Ergänzung zum Hauptbetrieb.

"Es geht nicht mehr nur um Erholung, sondern um Veränderung", sagt Rosella Beaugié von The Thinking Traveller. "Die Menschen wollen an einem Ort zur Ruhe kommen, der ihnen komplett gehört – aber nicht auf Komfort verzichten."

 
 
 
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Investment mit Zukunft – und doppelter Rendite

Wobei Ferienvillen mit Premiumservice nicht nur als Erlebnisort, sondern zunehmend als lukratives Investmentprodukt gelten. Die Vorteile: stabile Nachfrage, geringe infrastrukturelle Abhängigkeit, hohe Preisbereitschaft. Vor allem im Alpenraum, in Süditalien und auf den griechischen Inseln zieht der Markt an.

Zudem lässt sich der Trend mit weiteren Megathemen wie Digital Detox, Green Luxury und Multigenerational Travel kombinieren – Tendenz: wachsend.

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