Digitale Nachhaltigkeit im Handel

Lidl führt digitalen Pfandbon in allen Filialen ein

Mit der bundesweiten Einführung eines digitalen Pfandbons will Lidl den Aufwand für Verbraucher:innen reduzieren und interne Abläufe effizienter gestalten. Gleichzeitig soll der Papierverbrauch gesenkt werden. Die Option steht zusätzlich zum klassischen Papierbon zur Verfügung.

Digitaler Beleg statt Zettelwirtschaft

Lidl ist nach eigenen Angaben der erste deutsche Lebensmitteleinzelhändler, der einen digitalen Pfandbon flächendeckend einführt. Ab Anfang August 2025 können Kund:innen den Bon direkt über die Lidl Plus App erhalten und an der Kasse einlösen. Voraussetzung ist die Nutzung der App sowie das Scannen der digitalen Kundenkarte. Die Funktion lässt sich bei Bedarf deaktivieren, eine Rückkehr zum klassischen Papierbon bleibt möglich.

Neben der Möglichkeit, Bons nicht mehr physisch aufbewahren zu müssen, soll vor allem der logistische Aufwand sinken: Papierbelege gehen häufig verloren, was sowohl für Kund:innen als auch für Mitarbeitende Mehraufwand bedeutet. Die Digitalisierung soll diesem Problem entgegenwirken.

Testlauf vorausgegangen

Der neue Service wurde zuvor in einzelnen Märkten getestet. Laut Lidl fiel die Resonanz dabei positiv aus. Ergänzt wird der digitale Pfandbon durch den bereits seit 2019 verfügbaren digitalen Kassenbon, der ebenfalls über die App abrufbar ist.

Florian Späth, Geschäftsführer Kunde Sales der Lidl Dienstleistung GmbH & Co. KG, betont: "Wir lassen unseren Kunden die Wahl, für welche Variante sie sich entscheiden. Gleichzeitig setzen wir mit dem digitalen Pfandbon ein starkes Zeichen für eine kundenfreundliche Digitalisierung und nachhaltige Prozesse im Lebensmitteleinzelhandel."

Kontext: Digitalisierung im Einzelhandel

Die Einführung ist Teil eines breiteren Trends: Immer mehr Handelsunternehmen ersetzen papierbasierte Prozesse durch digitale Lösungen. Neben Komfortfragen stehen dabei auch ökologische Aspekte im Vordergrund. Zwar handelt es sich beim Pfandbon um ein kleines Element im Einkaufsvorgang, doch im Massenmarkt summieren sich Papierverbräuche und Fehlerquellen schnell.

Ob sich die digitale Pfandlösung als Standard durchsetzen wird, dürfte vom Nutzerverhalten abhängen. Der Verzicht auf eine rein digitale Pflichtlösung zeigt, dass der Handel derzeit noch auf Freiwilligkeit und Wahlmöglichkeit setzt.

• http://www.lidl.de