Siemens-Neuentwicklung Velaro Novo
Neuer Tempo-Rekord auf ICE-Strecke zwischen Erfurt und Leipzig

| Redaktion 
| 30.06.2025

Ein Testzug hat auf der Schnellfahrstrecke zwischen Erfurt und Leipzig die Marke von mehr als 400 Kilometern pro Stunde durchbrochen – rasanter, als je ein Zug auf diesen Gleisen unterwegs war. Noch ist allerdings unklar, wann die Technologie im Regelbetrieb eingesetzt wird.

Die Deutsche Bahn und Siemens haben am Wochenende auf der Hochgeschwindigkeitsstrecke zwischen Erfurt und Leipzig einen neuen Rekord erzielt: Ein Testzug des Modells Velaro Novo erreichte bei einer Messfahrt eine Geschwindigkeit von rund 405 Kilometern pro Stunde – so schnell war auf dieser Strecke bislang kein Zug unterwegs. Das gab die Deutsche Bahn in einer Mitteilung bekannt.

Zum Einsatz kam dabei ein mit Messtechnik ausgestatteter Mittelwagen der neuen Zugplattform, der von einem besonders leistungsstarken ICE-Triebfahrzeug gezogen wurde. "Die Testfahrten liefern uns wichtige Erkenntnisse für die Sanierung und Instandhaltung von Schnellfahrstrecken sowie für die Weiterentwicklung von Hochgeschwindigkeitszügen“, erklärt Philipp Nagl, Chef der DB-Infrastrukturtochter DB InfraGO.

Noch kein Termin für den Regelbetrieb

Der Velaro Novo ist eine Neuentwicklung des Münchner Zugbauers Siemens. Er befindet sich derzeit noch im Teststadium und ist bislang nicht im Passagierbetrieb unterwegs. Die aktuellen ICE-Züge der Bahn basieren auf älteren Velaro-Generationen. Wann und in welcher Form der Novo in den deutschen Regelbetrieb übernommen wird, ist laut Bahn noch offen.

Für Siemens ist der Test ein wichtiger Meilenstein: Der Velaro Novo soll effizienter, leichter und energiesparender als seine Vorgänger sein – und das bei höheren Geschwindigkeiten.

Deutsche Züge fahren technisch schneller – praktisch selten

Zwar könnten viele ICE-Züge technisch deutlich schneller als die üblichen 300 km/h fahren. Ausnahme wäre hier der ICE 4, der bereits bei 265 km/h abregelt. In der Praxis jedoch verhindern kurze Distanzen zwischen Bahnhöfen sowie Engpässe und Sanierungsbedarf im Schienennetz jedoch häufig das tatsächliche Ausfahren solcher Geschwindigkeiten.

Die getestete Strecke zwischen Erfurt und Leipzig wurde 2015 in Betrieb genommen und ist für Spitzentempo ausgelegt. Sie gilt laut Bahn nach wie vor als in sehr gutem Zustand. Der bisherige Rekord auf der Strecke lag bei 333 Kilometern pro Stunde, sodass er kürzlich deutlich überboten werden konnte.

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