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WoMen on Top Award 2025: Juliane Luft kann Studienkredit zurückzahlen

| Redaktion 
| 29.06.2025

Ein medizinisches Nachwuchstalent mit Haltung, eine Investorin mit klarer Botschaft und ein Unternehmerpaar mit Handschlag-Qualität: Beim WoMen on Top Award 2025 im Hato Düsseldorf wurde nicht nur eine ambitionierte Studentin für ihr außerordentliches Engagement prämiert, sondern auch ein gesellschaftliches Signal gesetzt. Wir ziehen gleich mit zwei Bildergalerien Revue.

Die Women on Top Awards 2025, die am Donnerstag, 26. Juni im Restaurant Hato im Düsseldorfer Medienhafen stattfanden, markierten die inzwischen vierte Ausgabe der Veranstaltung.

Organisiert wird sie federführend von Vivien Wulf, Nena Brockhaus (hier gemeinsam im Leadersnet-Interview) sowie Franca Lehfeldt, die sich seit jeher für Chancengleichheit und die Würdigung herausragender weiblicher Leistungen einsetzen. Ziel ist es, Frauen sichtbar zu machen, die in Wirtschaft, Wissenschaft, Kultur oder auch Gesellschaft neue Maßstäbe setzen. Darüber hinaus stehen Austausch und Vernetzung im Fokus.

Rund 150 Gäste, darunter prominente Persönlichkeiten wie der Ex-Finanzminister und Ehemann von Franca Lehfeldt, Christian Lindner, sowie der Journalist und Manager Philipp Welte (Burda), FDP-Politikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann, "Dschungelkönigin" Lilly Becker oder Trigema-Geschäftsführerin Bonita Grupp beehrten die jüngste Ausgabe. Viele weitere Eindrücke vom Event vermitteln unsere erste und unsere zweite Bildergalerie.

Award geht an Juliane Luft

Zentraler Moment der Veranstaltung war die Verleihung des namensgebenden Women on Top Awards, der mit 30.000 Euro dotiert ist und üblicherweise der Rückzahlung eines Studienkredits dient.

Finanziert wird der Betrag in diesem Jahr von der Venture-Capital-Investorin Sevilay Wilhelm, die ihre Entscheidung mit Nachdruck begründete: "Ich investiere nicht nur in Geschäftsmodelle, sondern in Menschen. Juliane Luft hat bewiesen, dass Charakter, Kompetenz und gesellschaftliches Engagement kein Zufall sind – sondern eine Haltung."

 
 
 
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Besagte Juliane Luft ist die diesjährige Preisträgerin und 26 Jahre alt. Sie möchte Mund-Kiefer-Chirurgin werden, wobei sie zur Finanzierung ihrer Karriere unter anderem einen Kredit aufgenommen und am Fließband gearbeitet hat. Eine Jury rund um Frank Thelen, Caspar Brockhaus, Franziska Brandmann, Hendrik Streeck und Sarna Röser wählte sie aus einer Vielzahl an Bewerberinnen aus.

Hervorgehoben wurde in Düsseldorf auch Lufts bereits von Wilhelm angedeuteter, ehrenamtlicher Einsatz als Sterbebegleiterin in einem Hospiz während der Corona-Pandemie und ihr Wunsch, künftig für Ärzte ohne Grenzen tätig zu werden. "Ich hatte das Privileg, in einem sicheren Land mit Zugang zu Bildung aufzuwachsen. Jetzt möchte ich etwas zurückgeben", vermittelte Luft nach der Preisverleihung.

Frank Thelen macht spontanes Versprechen

Beiratsmitglied Frank Thelen und seine Frau zeigten sich von Lufts Geschichte derart bewegt, dass sie sich noch am Abend spontan bereit erklärten, im kommenden Jahr ebenfalls einen Studienkredit einer Preisträgerin zu übernehmen.

"Solche Talente brauchen Rückenwind. Wir freuen uns, einen Beitrag zur Zukunft einer weiteren jungen Frau leisten zu dürfen", schilderte der vor allem durch "Die Höhle der Löwe" fernsehbekannte Thelen.

 
 
 
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Schon in der Eröffnungsrede des Events, das von DÜRR, Beyond Equal, Hauck Aufhäuser Lampe, der BMW Niederlassung Düsseldorf, der Maschmeyer Group, Dr. Hauschka und RICHROYAL unterstützt wurde, machte Nena Brockhaus den Fokus fest: Sie wünschte sich, dass Studienkredite und nicht die Veranstalterinnen selbst im Zentrum der Berichterstattung stehen.

Dass ein klimaneutraler Neubau für 1,1 Prozent finanzierbar ist, ein Studienkredit aber 6,7 Prozent kostet, sei ein "Signal in die falsche Richtung", wie sie in diesem Zusammenhang unterstrich.

Feminismus und die freie Meinungsbildung

Die Keynote des Abends kam von Philipp Welte, Vorstand von Hubert Burda Media. Mit eindringlichen Worten warnte er vor der Erosion der freien Presse: "Wir sind verantwortlich dafür, dass Menschen verlässliche Informationen erhalten. Denn ohne diese Grundlage gibt es keine freie Meinungsbildung und keine Demokratie."

In seinem Appell betonte er die wachsende Macht internationaler Tech-Konzerne und die gesellschaftliche Verantwortung klassischer Medien. Lilly Becker dagegen thematisierte in Düsseldorf Selbstbestimmung, feministische Vielfalt und die Kraft weiblicher Solidarität:

"Feminismus bedeutet für mich, mein Leben leben zu können, wie ich es will – und andere Frauen dabei zu unterstützen“, sagte Becker, die hinsichtlich ihrer eigenen Geschichte ergänzte, dass sie sich "den Namen Becker verdient“ habe – und zwar "nicht, weil ich geheiratet habe, sondern weil ich für meine Identität gekämpft habe."

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