Strategietreffen bei Axel Springer
Mathias Döpfner will "neues Gold finden" und Unternehmenswert verdoppeln

| Redaktion 
| 23.06.2025

Vor mehr als 100 Führungskräften hat Mathias Döpfner in Berlin die Unternehmensstrategie vorgestellt, mit der Axel Springer zum "führenden Anbieter von KI-basiertem Journalismus für die freie Welt" werden will. Die Technologie der Stunde soll in allen Arbeitsbereichen zum Einsatz kommen, wobei Döpfner die Transformation der Branche mit dem Wandel von Print zu Digital vergleicht.

Versammlungsfreudige Tage bei Axel Springer: Nachdem vor anderthalb Wochen mehr als 100 Experten und Expertinnen zum BILD-Kindergesundheitsgipfel in Berlin zusammenfanden, versammelte das Medienhaus jüngst ähnlich viele Führungskräfte zu einem Strategietreffen.

Dabei wurden ambitionierte Ziele formuliert: Axel Springer möchte "führender Anbieter von KI-basiertem Journalismus für die freie Welt" sein. Außerdem strebt CEO Mathias Döpfner innerhalb der nächsten fünf Jahre eine Verdopplung des Unternehmenswertes an.

Getragen werden diese Pläne von drei Säulen, die Axel Springer als KI-basierten Journalismus, den Ausbau der Media-Marketing-Plattformen sowie die Erschließung neuer Wachstumsfelder identifiziert. "Journalismus ist und bleibt unser Kern. Doch das Geschäftsmodell, das allein auf Klicks und Werbung basiert, ist überholt", wird Döpfner zitiert.

KI "in allen Bereichen der Arbeit"

Stattdessen setze das Unternehmen "auf tiefe und langfristige Beziehungen zu unseren Nutzerinnen und Nutzern", wobei es diese Verbindung gern plattformunabhängig pflegen möchte. Mathias Döpfner erläutert: "Direkter Traffic ist der Beweis dafür, dass sich Nutzerinnen und Nutzer bewusst für Axel Springer entscheiden. Abhängigkeit von Suche und Social ist eine Schwäche. Die eigene Nutzerschaft zu besitzen ist eine Stärke."

Im Interesse direkter Zugriffe auf eigene Inhalte sollen diese "künftig gleichermaßen in Audio und Video verfügbar sein", was durch die Hilfe Künstlicher Intelligenz ermöglicht wird. Für Döpfner ist es notwendig, die Technologie "in allen Bereichen der Arbeit einzusetzen", wobei er einen Vergleich zu vorherigen Transformationen zieht:

"Digital ist das neue Print. KI ist das neue Digital. Die Aufgabe bleibt dieselbe – aber das Tempo ist exponentiell höher. Es geht nicht um KI gegen menschliche Intelligenz (HI), sondern um KI mit HI. KI und HI. Es ist kein Entweder-oder. Es ist beides."

Springer will wieder auf Gold stoßen

"Unsere zweite Säule, Bonial, Idealo und Awin, ist unser wirtschaftliches Rückgrat. Wir sind unglaublich stolz darauf, was diese drei Unternehmen in den vergangenen Jahren erreicht haben", kommentiert Döpfner das Media-Marketing, in dem er für die Zukunft noch großes Wachstumspotenzial sieht.

Zur dritten Säule, dem allgemeinen Erschließen neuer Wachstumsfelder, führt er aus: "Wir müssen ein margenstarkes, hyper-wachsendes Geschäftsfeld jenseits von Journalismus und Marketing Media aufbauen – eine dritte Säule als strategische Diversifikation. Wir müssen neues Gold finden. So wie wir es vor anderthalb Jahrzehnten mit digitalen Classifieds getan haben. Es sollte mit unseren Kernkompetenzen zu tun haben: Inhalte. Abonnement. Werbung. Massenmärkte. Technologie."

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