Kulturspektakel in Berlin
Reichstag erinnert mit Lichtprojektion an Kunstikone Christo

| Redaktion 
| 10.06.2025

Zum 30-jährigen Jubiläum der Verhüllung des Reichstags durch Christo und Jeanne-Claude erlebt Berlin ein spektakuläres Kunst-Revival. Eine aufwendige Lichtinstallation lässt das ikonische Werk neu aufleben und verwandelt das Parlamentsgebäude bis zum 20. Juni allabendlich in ein leuchtendes Denkmal für politische Kunst.

Mit einer spektakulären Lichtprojektion wird derzeit das Vermächtnis von Christo und Jeanne-Claude am Berliner Reichstag neu inszeniert. Die temporäre Installation verbindet Kunst, Geschichte und Technologie zu einem sinnlich erlebbaren Kulturereignis unter freiem Himmel.

Eine leuchtende Hommage an ein Meisterwerk

Die aktuelle Lichtinstallation ist mehr als nur eine visuelle Erinnerung – sie ist eine künstlerische Neuinterpretation, die Vergangenheit und Gegenwart miteinander verknüpft. Mit 24 Hochleistungsprojektoren wird die Westfassade des Reichstagsgebäudes in das silberne Tuch gehüllt, das einst das Originalkunstwerk prägte. Ergänzt wird die Projektion durch einen Zeitraffer der Verhüllung aus dem Jahr 1995, der im 20-Minuten-Takt wiederholt wird.

Christo und Jeanne-Claude: Visionäre der Kunstwelt

Die Verhüllung des Reichstags 1995 war das Ergebnis von 24 Jahren konzeptioneller Vorbereitung. Bereits 1971 fassten Christo und Jeanne-Claude den Plan, das Parlamentsgebäude zu verhüllen. Erst 1994 wurde das Projekt vom Deutschen Bundestag genehmigt und im Sommer 1995 realisiert. Rund fünf Millionen Menschen erlebten die Installation vor Ort. Mit dem Tod von Jeanne-Claude im Jahr 2009 und von Christo im Jahr 2020 bleibt ihr gemeinsames Vermächtnis lebendig – nicht zuletzt durch Projekte wie diese Lichtinstallation.

Prominenz vor Ort: Ein Stelldichein der Kultur- und Polit-Elite

Die Premiere des Lichtkunstwerks lockte zahlreiche prominente Gäste aus Politik, Kunst und Gesellschaft an. Mit dabei war Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner, ebenso wie FDP-Urgestein Wolfgang Kubicki, früherer Bundestagsvizepräsident. Peter Schwenkow, Vorstand der Deutschen Entertainment AG, und Roland Specker, Mitinitiator des Originalprojekts, waren unter den Ehrengästen.

Auch der Schauspieler Samuel Finzi zeigte sich beeindruckt von der zeitgemäßen Hommage. Künstlerischer Besuch kam zudem von Vladimir Yavachev, dem Neffen von Christo, der heute zentrale Projekte des Nachlasses betreut. Weitere persönlichkeiten wie Verleger Florian Langenscheidt, Unternehmerin Andrea Bury, Angela Laux sowie Ingrid und Thomas Jochheim unterstrichen den hochkarätigen Charakter der Veranstaltung.

Kunst als Brücke zwischen Vergangenheit und Gegenwart

Die Lichtinstallation am Reichstag steht sinnbildlich für die zeitlose Kraft der Kunst, gesellschaftliche Entwicklungen sichtbar zu machen. Sie weckt Erinnerungen an politische Wendepunkte, verbindet sie mit der Gegenwart und stellt Fragen an die Zukunft. Besucher:innen erleben nicht nur ein ästhetisches Spektakel, sondern auch eine tiefgreifende Auseinandersetzung mit demokratischen Werten, kulturellem Erbe und der Rolle von Kunst im öffentlichen Raum.

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