Der Tag der Immobilienwirtschaft ist eine bedeutende Veranstaltung für die deutschsprachige Immobilienbranche. Er bringt Fachleute, Unternehmen und politische Entscheidungsträger zusammen, um aktuelle Themen, Trends und Herausforderungen der Branche zu diskutieren.
Am Mittwoch, 04. Juni ging der TDI zum inzwischen 17. Mal über die Bühne. Diese wiederum stellte der Berliner Friedrichstadt-Palast zur Verfügung, der den rund 2000 Gästen reichlich Raum zum Austausch und Networking bot. Für viele Besucher standen jedoch die mehr als 30 hochkarätigen Speaker im Mittelpunkt des Interesses, die sich in der Hauptstadt die sprichwörtliche Klinke in die Hand gaben.
Auf Seiten der Politik waren so zum Beispiel Verena Hubertz (Bundesministerin für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen), Bundeskanzleramtschef Thorsten Frei, Sabine Verheyen (Vizepräsidentin des Europäischen Parlaments) oder die Ministerpräsidenten von Nordrhein-Westfalen und Hessen, Hendrik Wüst beziehungsweise Boris Rhein, als Speaker vor Ort.
Wirtschaft braucht Raum für Stärke
Das Unternehmertum wurde unter anderem durch Dr. Patrick Adenauer (Geschäftsführender Gesellschafter bei Bauwens), Veit Weiland (CEO von Douglas DACH), Rolf Buch (Vorstandsvorsitzender bei Vonovia SE), Eddy Henning (Mitglied des Vorstandes bei der ING-DiBa AG), Konstantina Kanellopoulos (Geschäftsführerin bei Goldbeck Services), Dirk Schmitz (Länderchef für Deutschland, Österreich und Osteuropa bei BlackRock Asset Management) oder Isabella Chácon Troidl (CEO bei BNP Paribas Real Estate Investment Management) vertreten.
Selbstverständlich waren darüber hinaus auch zahlreiche Funktionäre des Zentralen Immobilien Ausschuss e.V. (ZIA) zugegen. Der Spitzenverband der Immobilienwirtschaft präsentiert den Tag der Immobilienwirtschaft als Ausrichter, sodass ZIA-Präsidentin Iris Schöberl zur Eröffnung der diesjährigen Veranstaltung unter dem Motto "Starke Wirtschaft. Starkes Land" das Wort gebührte.
"Nur mit einer starken Wirtschaft kann unser Land die vielen Herausforderungen bewältigen, die vor uns liegen“, sagte Schöberl im Berliner Friedrichstadt-Palast und ergänzte: "Die deutsche Wirtschaft besitzt die Stärke, das Land fit für die Zukunft zu machen. Daher lautet auch unsere Forderung an die Politik, dieser Stärke den nötigen Raum zu geben."
ZIA-Präsidentin fordert Tempo, Verlässlichkeit und Struktur
Dabei beließ es Iris Schöberl nicht: "Was wir brauchen, ist Tempo. Verlässlichkeit. Struktur", stellte sie mit Blick auf die neue Bundesregierung fest. "Konkret bedeutet das: Tempo beim Wohnungsbau, Planungssicherheit für Investoren, eine BauGB-Novelle, die wirkliche Erleichterungen, Vereinfachungen und Impulse bringt, die gesetzliche Absicherung des Gebäudetyps E, ein einheitliches Mietrecht, steuerliche Anreize für mehr Neubau und Klarheit beim Gebäudeenergiegesetz."
Ergänzt wurde das Programm des TDI von über einem Dutzend aufschlussreicher Panels und Keynotes oder der Vergabe des PropTech of the Year Award, den ZIA zum vierten Mal unter der Schirmherrschaft von CBRE verliehen hat. Über den Preis freuen durfte sich in diesem Jahr die syte GmbH mit Sitz in Münster – sie hat eine KI-basierte Plattform entwickelt, die in Echtzeit Daten und Potenziale von Grundstücken und Gebäuden analysiert.
Leadersnet-Immobilienexperte berichtet aus Berlin
Aus Österreich hat sich Friedrich Csörgits, Herausgeber von LEADERSNET Immobilien, zum Anlass auf die Reise in die deutsche Hauptstadt begeben und Eindrücke vom TDI geteilt: "Wie in den Vorjahren war ich durchaus beeindruckt, wie ernst die gesamte Immobilienwirtschaft seitens der deutschen Politik genommen wird", stellt er anerkennend fest.
Csörgits erläutert: "Ein derart hochkarätiges Rednerpodium mit zwei Ministerpräsidenten, mit einer Bundesministerin und vielen anderen namhaften Personen zeigt, wie wichtig das Thema genommen wird. Viele Beiträge gingen tief in die Materie – jeder Politiker wusste über Details der Immobilienwirtschaft Bescheid, was für manche Nachbarländer ebenfalls wünschenswert wäre."
Für den Immobilienexperten zeigt das auch, "dass man hier gewillt ist, anzupacken. Der Bau-Turbo wurde vielfach erwähnt; man hat verdeutlicht, dass nur mit einer gesunden Immobilienwirtschaft auch die Gesamtwirtschaft wieder wachsen kann. Dieser Turbo muss tatsächlich gezündet werden und darf nicht lediglich aus Ideen und Worten bestehen. Hier haben wirklich alle Redner und Rednerinnen unisono ihren Willen bekundet - egal, welche Koalitionspartei nun am Pult vertreten war."
Kommentar veröffentlichen