Klimaneutralität bis 2050
Reedereien setzen vermehrt auf Nachhaltigkeit

Die Nachhaltigkeit gewinnt in der Kreuzfahrtindustrie zunehmend an Bedeutung. Dies zeigt sich in verschiedenen Maßnahmen, wie dem verstärkten Einsatz alternativer Treibstoffe für Neubauten und der Verbesserung der Landstrominfrastruktur an Häfen.

Wie die SZ berichtet, plant Tui Cruises die "Mein Schiff 7" im Frühsommer in Dienst zu stellen und setzt dabei auf emissionsärmeren Marinediesel als vorläufigen Treibstoff. Die Geschäftsführerin Wybcke Meier betonte die Möglichkeit eines zukünftigen Einsatzes von Methanol, einschließlich grünem Methanol, als Treibstoffoption. Sie sagte: "Das Schiff werde zunächst mit emissionsärmerem Marinediesel fahren." Außerdem merkte sie an: "Künftig könne es mit Methanol, perspektivisch auch grünem Methanol, angetrieben werden."

Nachhaltige Antriebsquellen im Fokus der Reedereien

Weiterhin wird ein Neubau von Tui Cruises, der für den Winter 2024/25 geplant ist, voraussichtlich mit Flüssiggas (LNG) betrieben werden. Aida Cruises hat bereits zwei LNG-Kreuzfahrtschiffe in Betrieb, während MSC Cruises neue Schiffe sowohl für den LNG-Betrieb als auch für die mögliche Umrüstung auf grünes Methanol konzipiert. Dominik Gebhard, Sprecher von MSC Cruises, berichtete: "Sie könnten außerdem für den Betrieb mit grünem Methanol nachgerüstet werden."

Fortschritte beim Landstromausbau und EU-Richtlinien

Die Kreuzfahrtunternehmen intensivieren ihre Bemühungen um eine nachhaltige Stromversorgung ihrer Schiffe während des Liegens im Hafen. Der Ausbau von Landstromanschlüssen in deutschen Häfen macht Fortschritte, mit Hamburg und Kiel, die bereits neue Anlagen in Betrieb genommen haben. Bremerhaven strebt an, bis Herbst 2025 den ersten Landstromanschluss für Kreuzfahrtschiffe anzubieten. Diese Entwicklungen werden maßgeblich von den Vorgaben der EU beeinflusst, die bis 2030 eine umfassende Landstromversorgung in wichtigen Häfen fordert.

Kritik und Zielsetzung für Klimaneutralität

Nach den Vorgaben des Weltreederverbands ICS soll die Kreuzfahrtbranche bis 2050 klimaneutral sein, doch Klimaschützern ist dieser Zeitrahmen zu langsam. Im Herbst kritisierte die Umweltorganisation Nabu, dass die Emissionen der gesamten Branche zuletzt sogar weiter angestiegen sind. Trotzdem nimmt Deutschland beim Thema Landstrom eine positive Vorreiterrolle ein.

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