Hoffnung auf Milliardenverkauf

DB Schenker Übernahme: Logistikriesen und Investoren zeigen großes Interesse

Es wird von sieben bis zehn ernsthaften Bieter gesprochen, die aus einer anfänglichen Gruppe von über 20 Interessenten ausgewählt wurden. Große Unternehmen wie die DHL Group haben sich aus dem Verfahren zurückgezogen, wie das Handelsblatt unter Berufung auf Insiderinformationen berichtet.

Unter den ernsthaften Bietern befinden sich sowohl Logistikunternehmen als auch Finanzinvestoren. Diese Bieter möchten Einblick in die Bücher von DB Schenker erhalten und haben daher erste, nicht bindende Preisvorstellungen vorgelegt, die als indikative Angebote bekannt sind. Zu den Bietern gehören unter anderem der dänische Logistiker DSV, die Reederei Maersk und der saudi-arabische Logistiker Bahri. Zudem haben sich Private-Equity-Fonds wie Carlyle, CVC, Advent und Bain für gemeinsame Angebote zusammengeschlossen.

Die Deutsche Bahn hat sich bisher nicht zu den eingegangenen Angeboten geäußert, sondern lediglich bestätigt, dass sie diese prüfen wird, was einige Zeit in Anspruch nehmen wird. Der gesamte Verkaufsprozess zieht sich jedoch überraschend in die Länge. Aufsichtsratskreise berichten, dass eine Shortlist der Bieter erst im September vorgestellt werden soll, während zuvor ein Abschluss spätestens im April erwartet wurde.

Erwarteter Erlös und potenzielle Käufer

Die Deutsche Bahn hofft auf einen Verkaufserlös von 13,5 Milliarden Euro für DB Schenker. Dies hängt von der Akzeptanz der Bieter ab, die die Börsenbewertung von Wettbewerbern wie DHL, Kühne + Nagel, UPS, Fedex oder DSV als Maßstab verwenden. Der dänische Speditionskonzern DSV hat sich finanzielle Unterstützung gesichert und könnte sich ebenfalls um DB Schenker bemühen. Die Reederei Maersk zeigt ebenfalls Interesse, insbesondere um ihre europaweiten Logistiklücken zu schließen.

Die Möglichkeit eines Verkaufs an Investoren aus dem arabischen Raum wird in Deutschland kontrovers diskutiert. Während einige Politiker Sicherheitsbedenken äußern, strebt die Koalition einen möglichst hohen Verkaufspreis an. Die Deutsche Bahn begrüßt das Interesse dieser Bieter, da sie hofft, dadurch einen höheren Verkaufserlös zu erzielen.

Verwendung des Verkaufserlöses

Die Deutsche Bahn plant, den Verkaufserlös von DB Schenker hauptsächlich zur Tilgung ihrer Schulden zu verwenden. Dies ist angesichts der erheblichen Nettoverschuldung des Konzerns von fast 34 Milliarden Euro im Jahr 2023 dringend erforderlich. Finanzvorstand Holle betonte, dass der Erlös nicht anderweitig verwendet wird, da DB Schenker ein wertvoller Ertragsbringer für das Unternehmen ist.

• https://www.dbschenker.com/