Von wegen 2 Liter: So viel Wasser sollte man wirklich trinken

Eine neue Studie stellt die bisherigen Empfehlungen für den täglichen Wasserkonsum auf den Prüfstand.

Die Empfehlung zwei Liter – oder acht Gläser – Wasser pro Tag zu trinken, scheint für meisten Menschen zu viel zu sein. "Die aktuelle Empfehlung ist wissenschaftlich nicht fundiert", zitiert der britische Guardian den Wissenschaftler Yosuke Yamada vom National Institute of Biomedical Innovation in Japan. Yamada ist Autor einer Studie, die die Zwei-Liter-Wasser-pro-Tag-Regel auf den Prüfstand stellt und jüngst im Fachblatt Science erschienen ist.

Demzufolge sind zwei Liter Wasser pro Tag für die meisten Menschen zu viel. 1,5 bis 1,8 Liter würden ausreichen. Eine der Schwächen der bisher üblichen Empfehlung sei, dass das Wasser, das sich in festen Lebensmitteln befindet, nicht ausreichend berücksichtigt wurde. Es sei zwar richtig, dass man kaum Wasser zu sich nehme, wenn man nur Brot, Schinken und Eier esse, erklärt Yamada dazu, aber wenn zusätzlich noch Pasta, Gemüse, Obst und Fisch auf dem Speiseplan stehen, könnte man bis zu 50 Prozent seines Wasserbedarfs abdecken.

Keine allgemeingültige Empfehlung möglich

Yosuke Yamada und sein Team haben 5.604 Studien-Teilnehmer:innen aus 23 Ländern im Alter zwischen acht Tagen und 96 Jahren untersucht. Es handelt sich um die bis dato umfangreichste Studie, die den Wasserumsatz im Körper untersucht. Eine der Erkenntnisse der Untersuchung ist, dass der Energieumsatz der größte Einflussfaktor für den Wasserverbrauch – und damit auch für den Wasserbedarf – im menschlichen Körper ist. Männer zwischen 20 und 35 Jahren setzen im Schnitt täglich 4,2 Liter um. Frauen zwischen 20 und 40 Jahren hingegen haben einen Umsatz von 3,3 Litern. Je älter die Menschen werden, desto geringer auch der Wasserumsatz: Bei Menschen, die über 90 Jahre als sind, sind es beispielsweise nur noch 2,5 Liter pro Tag.

"Diese Studie zeigt, dass die allgemeingültige Empfehlung, dass wir acht Gläser Wasser pro Tag – oder rund zwei Liter – trinken sollten, für die meisten Menschen zu hoch angesetzt ist. Eine allgemeingültige Empfehlung für Wasserkonsum macht deshalb wenig Sinn", so Studien-Co-Autor John Speakman von der University of Aberdeen. Dennoch sei es nicht schädlich, im Zweifelsfall lieber ein bisschen mehr zu trinken.

www.nibiohn.go.jp

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