Dieselabgase schaden Frauen deutlich mehr als Männern

Bei einem Versuch zeigten sich Veränderungen in den Bestandteilen des Bluts, die mit Entzündungen, Infektionen und Herz-Kreislauf-Erkrankungen in Zusammenhang stehen.

Die Auswirkungen des Einatmens von Dieselabgasen sind bei Frauen schwerwiegender als bei Männern, wie eine Studie der University of Manitoba gemeinsam mit der University of British Columbia zeigt. Die Forscher haben die Veränderungen im Blut, die durch den Kontakt mit den Abgasen verursacht werden, untersucht. Dabei zeigten sich Veränderungen in den Bestandteilen des Bluts, die mit Entzündungen, Infektionen und Herz-Kreislauf-Erkrankungen in Zusammenhang stehen.

Tests mit zehn Personen

Laut den beim "European Respiratory Society International Congress" präsentierten Ergebnisse gibt es eindeutige Hinweise auf geschlechtsspezifische Auswirkungen. Hemshekhar Mahadevappa von der University of Manitoba zufolge war bereits bekannt, dass es Geschlechterunterschiede bei Lungenerkrankungen wie Asthma und Atemwegsinfektionen gibt. An der neuen Studie haben zehn Freiwillige teilgenommen – fünf Frauen und fünf Männer. Dabei handelte es sich um gesunde Personen, die Nichtraucher waren.

Jeder der Teilnehmer atmete vier Stunden lang gefilterte Luft ein und vier Stunden lang Luft ein, die Dieselabgase in drei verschiedenen Konzentrationen – 20, 50 und 150 Mikrogramm Feinstaub pro Kubikmeter – enthielt. Zwischen den beiden Tests gab es eine Pause von vier Wochen. Die jährlichen Grenzwerte der Europäischen Union liegen derzeit bei 25 Mikrogramm pro Kubikmeter. Dieser Grenzwert wird aber in vielen Städten überschritten. 24 Stunden nach jedem Kontakt wurden Blutproben abgenommen. Die Forscher führten zudem detaillierte Untersuchungen des Blutplasmas durch.

Molekülanalyse zeigt Folgen

Mittels Flüssigchromatographie-Massenspektrometrie wurde nach Unterschieden der Proteine nach der Belastung mit Dieselabgasen gesucht und die Ergebnisse zwischen Frauen und Männern verglichen. Der Vergleich hat 90 Werte von Proteinen ergeben, die zwischen Frauen und Männern deutlich verschieden waren. Zu den Proteinen, die Unterschiede aufwiesen, gehörten Proteine, die bei Entzündungen, bei der Schadensreparatur, der Blutgerinnung, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und dem Immunsystem eine Rolle spielen. Manche dieser Unterschiede wurden bei größeren Mengen an Abgasen noch ausgeprägter. (pte)

www.umanitoba.ca

www.ubc.ca

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