Klimawandel bereitet jungen Deutschen weiterhin am meisten Sorgen

"Deloitte Millennial Survey 2022": Hohe Erwartung an Unternehmen und Politik, im Umweltschutz aktiver zu werden.

Trotz Pandemie und wirtschaftlicher Unsicherheiten treibt junge Menschen in Deutschland vor allem ein Thema um: der Klimawandel. Das ist ein Ergebnis des elften Millennial Surveys von Deloitte. Knapp ein Drittel der 28- bis 39-Jährigen bewertet demnach die globale Erwärmung als größte Sorge. Der Survey zieht auch den Vergleich zur jüngeren Generation Z (Gen Z), den 19- bis 27-Jährigen: Hier beunruhigen die Klimaveränderungen sogar 39 Prozent. Global fürchten die jungen Befragten vor allem die hohen Lebenshaltungskosten und den damit verbundenen Wohlstandsverlust – der Klimawandel beschäftigt weltweit immerhin jede:n Vierte:n.

Die zweitgrößte Sorge sowohl für Millennials als auch Gen Zs sind die Lebenshaltungskosten: Mehr als einem Viertel der jungen Menschen in Deutschland machen diese am meisten zu schaffen. Vier von zehn Befragten fürchten sogar, ihre Ausgaben nicht zahlen zu können. Der Blick in die Zukunft ist pessimistisch: Während im globalen Durchschnitt 37 Prozent der Befragten in den nächsten zwölf Monaten eine Verschlechterung der eigenen wirtschaftlichen Verhältnisse erwarten, sind es in Deutschland rund 40 Prozent.

Work-Life-Balance und  Entwicklungsmöglichkeiten

Ein weiteres Ergebnis der Studie: Fast die Hälfte der Millennials (47 Prozent) möchte dem Arbeitgeber in den nächsten fünf Jahren die Treue halten – ein Anstieg um elf Prozentpunkte gegenüber des Vorjahres. In der Gen Z gilt das immerhin für ein Drittel (31 Prozent).

Die Zahl derer, die ihre Jobs innerhalb der kommenden zwei Jahre kündigen wollen, ist dagegen insbesondere bei den Gen Zs stark zurückgegangen: von 55 im letzten auf nur noch 31 Prozent in diesem Jahr. Von den Wechselwilligen sagen immerhin 44 Prozent der Millennials und 33 Prozent der Gen Z, dass sie ihren derzeitigen Job ohne sofortige Aussicht auf eine neue Stelle kündigen würden.  Eine gute Work-Life-Balance, Entwicklungsmöglichkeiten und eine sinnstiftende Tätigkeit sind die häufigsten Gründe für einen Arbeitgeberwechsel.

Dauerhaft gestresst

Die Sorgen und Herausforderungen des Alltags führen dazu, dass vier von zehn Befragten in Deutschland sich dauerhaft gestresst fühlen – damit hat sich das hohe Stressniveau im Vergleich zum Vorjahr kaum verändert. Auffällig ist: Während rund 30 Prozent der Männer ständig gestresst sind, sind es unter weiblichen Millennials 43 Prozent und bei Frauen der Gen Z sogar 52 Prozent. Gleichzeitig bleibt die psychische Gesundheit aus Sicht vieler ein Tabuthema. Etwas mehr als ein Drittel der Gen Z und der Millennials geben an, dass sie mit Vorgesetzten nicht über Stress- oder Angstgefühle sprechen. Ebenso viele Befragte haben wegen psychischer Probleme bereits eine Auszeit genommen.

"Die Erwartungen an die Arbeitgeber zeigen sich deutlich: Sie sollten Nachhaltigkeit zur Top-Priorität machen, ein hohes Maß an Flexibilität sowie wirtschaftliche Sicherheit bieten und die Folgen psychischer Belastung ernst nehmen", betont Elisabeth Denison, Chief People Officer bei Deloitte. "Es ist wichtig, dass Unternehmen diesen Themen die notwendige Relevanz einräumen. Denn sind sie im Wettbewerb um die jungen Talente gut aufgestellt, können sie am Ende sogar von deren Wechselbereitschaft profitieren." (jw)

Die gesamte Studie finden Sie hier.

www.deloitte.de

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