So wird das bizarre RTL-Osterspektakel "Die Passion" auf Twitter zerlegt

Die von Thomas Gottschalk moderierte Live-Show hatte schon vor ihrer Ausstrahlung für Stirnrunzeln gesorgt.

Es war ein Showereignis, das viele Deutsche so noch nicht gesehen hatten: "Die Passion" auf RTL. Und nachdem die Sendung ausgestrahlt wurde, bleibt zu hoffen, dass dieser Kelch in Zukunft an Fernseh-Deutschland vorbeigeht. Der Privatsender hatte "Die Passion" im Vorfeld als "die größte Geschichte aller Zeiten als großes Musik-Live-Event" angekündigt. Dafür wurde auch ein veritables Staraufgebot nach Essen geholt, wo die Show über die Bühne – die übrigens wie ein Penis aussah – ging.

Moderiert von Show-Legende Thomas Gottschalk – der überraschend kurze Haare trug – waren unter anderem DSDS-Gewinner Alexander Klaws als Jesus, Ex-"Cobra 11"-Mime Mark Keller als Judas, Sängerin Ella Endlich als Maria, Laith Al-Deen als Petrus, Jürgen Tarrach als Pilatus und Martin Semmelrogge als Barabbas mit dabei.

© RTL/Frank W. Hempel
Thomas Gottschalk © RTL/Frank W. Hempel

Ebenfalls mit einer Rolle bedacht wurden Schauspieler und Autor Samuel Koch, Schauspielerin und Sängerin Sarah Elena Timpe, Sänger Gil Ofarim, Moderator und Sänger Stefan Mross, Sängerin Anna-Carina Woitschak, Schauspielerin Sila Sahin, Sänger Thomas Enns, "Dschungelkönig 2020" Prince Damien, Moderatorin Mareile Höppner und "Prince Charming 2019" Nicolas Puschmann.

Von wegen live

Auch wenn "Die Passion" als "großes Musik-Live-Event" angekündigt wurde, war der Live-Anteil an der Show relativ dürftig: Der Großteil des Events war bereits vorproduziert. Die meisten Szenen und Musik-Einlagen der Darsteller:innen wurden bereits vor zwei Jahren gedreht, da die Show ursprünglich bereits für 2020 geplant gewesen war – doch dann kam den Plänen Corona dazwischen.

Doch vor Spott im Netz sorgten vor allem einige absurde Szenen, wie ein Curry-Wurst-essender Reiner Calmund, oder die Musikwahl, wie "Durch den Monsun" von Tokio Hotel und das ursprünglich von Xavier Naidoo – der sich durch das verbreiten von rechtsextremen Ansichten und Verschwörungstheorien ins Aus geschossen hat – und den Söhnen Mannheims gesungene "Und wenn ein Lied". Auch dass ein Song von Andreas Gabalier, dessen politische Äußerungen auch schon das ein oder andere Mal für Stirnrunzeln gesorgt haben, performed wurde, stieß nicht überall auf Gegenliebe.

Die besten Tweets

Doch so mies die Kritiken auf Twitter auch ausgefallen sind, RTL denkt bereits darüber nach, das Spektakel im kommenden Jahr fortzusetzen – wohl auch bestärkt von einer soliden Quote von durchschnittlich 2,91 Millionen Menschen, die zugesehen haben.

"Mit 'Die Passion' haben wir uns etwas getraut. Das gab es so noch nicht im deutschen Fernsehen und das Publikum hat unseren Mut belohnt. Darüber freuen wir uns sehr und prüfen derzeit eine Beauftragung für das kommende Jahr", so Henning Tewes, Geschäftsführer RTL Television und Co-Geschäftsleiter RTL+. (as)

www.rtl.de

Günter Kaiser
"Dramaking
@Changedidentity
Der Zimmermann Jesus aus Galiläa wettet, dass er - und jetzt kommt's - dass er, nachdem er an ein Holzkreuz genagelt wurde und für Tod erklärt wurde, nach 3 Tagen wieder auferstehen wird."

Ich würde sagen: Die Wette wurde gewonnen !!!
Günter Kaiser
Eine großartige Idee, die Passion Jesu Christi in unsere Gegenwart zu übersetzen. Hervorragend umgesetzt. Berührend war die Gruppe der Kreuzträger, aber auch Musicalstar Alex Klaws als Jesus. Die einzige Fehlbesetzung war m.E. Thomas Gottschalk als Moderator, der sich breitbeinig auf der Bühne aufbaute und wie einst bei "Wetten dass" in ewigen Monologen seine Selbstinszenierung pflegte. Vielleicht beim nächsten Mal jemanden verpflichten, der sich als Erzähler hinter die Erzählung zurücknehmen kann. Ansonsten: Wiederholung / Fortsetzung unbedingt erwünscht.

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