Während Neuralinks vielversprechende Gehirnchips chirurgische Eingriffe und ethische Debatten erfordern, könnte Augmental die Symbiose aus Mensch und Maschine ganz ohne Skalpell vorantreiben: Das Startup von MIT-Absolvent Tomás Vega zeichnet für das MouthPad verantwortlich, mit dem gelähmte User Smartphones und Computer mithilfe von Mund- und Zungenbewegungen steuern können. Dabei soll es nicht bleiben; die notwendige Zulassung vorausgesetzt.
Neuralink ist eines der vielen Unternehmen des Elon Musk – und mutet noch futuristischer als Raumfahrt oder selbstlenkende Autos an: Die Tech-Firma mit Sitz im US-amerikanischen Fremont, Kalifornien befasst sich mit der Entwicklung von Brain-Computer-Interfaces (BCIs), die das menschliche Gehirn direkt mit Computern verbinden.
Dadurch soll den einschränkenden Effekten neurologischer Erkrankungen wie Lähmung, Parkinson oder Blindheit entgegengewirkt werden können. Langfristig betrachtet stellen sich die Verantwortlichen um Musk eine Symbiose aus Mensch und Maschine vor, die die Fähigkeiten unserer Spezies deutlich erweitern soll.
Im Januar 2024 wurde Neuralink erstmals von einem Menschen genutzt. Dazu war ein ultrapräziser chirurgischer Eingriff erforderlich, durch den ein Implantat ans Gehirn des halsabwärts gelähmten Mannes gepflanzt wurde. Anschließend war es ihm möglich, Mauscursor mittels seiner Gedanken zu steuern und dadurch zum Beispiel im Internet zu surfen oder Aufbau-Strategiespiele zu genießen.
MouthPad macht Cursorkontrolle mit dem Mund möglich
Erst letzten Monat kündigte Neuralink an, bis 2031 zehntausende Menschen mit entsprechenden Implantaten versehen zu wollen, die sich unterschiedlichen Bedürfnissen widmen.
Dennoch stehen dem Unternehmen verschiedene Hürden im Weg: Elon Musk als Gallionsfigur, Berichte über umfangreiche Tierversuche, das erklärte Ziel des Transhumanismus oder die bloße Vorstellung einer Operation am Gehirn sorgen bei vielen Menschen für Unbehagen.
Mit bescheideneren Mitteln, aber weniger Ballast schickt sich Augmental an, eine Alternative zu Musk Milliardenunternehmen anzubieten: Mit einer schlicht als MouthPad bezeichneten Entwicklung will Augmental seinen Nutzern die Interaktion mit Telefonen und Computern durch Zungen- und Kopfbewegungen ermöglichen.
Hinter Augmental steckt Tomás Vega, der seit seinem fünften Lebensjahr stottert. "Eine Tastatur und eine Maus waren für mich Ventile", erklärt Vega den MIT News in einem aktuellen Beitrag. "Sie erlaubten mir, in dem, was ich tat, flüssig zu sein. Ich konnte meine Grenzen gewissermaßen überwinden, also wurde ich besessen von menschlicher Augmentation und dem Konzept von Cyborgs. Außerdem entwickelte ich Empathie. Ich denke, wir alle haben Empathie, aber wir wenden sie entsprechend unseren eigenen Erfahrungen an."
Vega begann mit zwölf zu programmieren, studierte später an der University of California in Berkeley und danach am renommierten Massachusetts Institute of Technology (MIT). Dort entwickelte er Technologien, die Menschen mit Behinderungen ein unabhängigeres Leben ermöglichen sollten.
Vega war bereits Praktikant bei Neuralink
Selbstverständlich hat sich Tomás Vega dabei auch mit der Idee einer Gehirn-Maschine-Schnittstelle befasst und naheliegenderweise auch ein Praktikum bei Neuralink absolviert. Tatsächlich war es gerade diese Station, die ihn zu einem anderen Weg ermutigt hat.
"Ein Gehirnimplantat hat das größte Potenzial, Menschen in der Zukunft zu helfen, aber ich erkannte eine Reihe von Einschränkungen, die mich davon abhielten, jetzt daran zu arbeiten", erläutert Vega. "Eine ist der lange Entwicklungszeitraum. Ich habe in den letzten Jahren so viele Freunde getroffen, die gestern eine Lösung brauchten."
Während seines letzten Semesters am MIT erarbeitete Vega demnach das, was er augenzwinkernd als "einen Lutscher mit einer Menge Sensoren" bezeichnet. Nach seinem Abschluss im Jahre 2019 gründet er gemeinsam mit Mitstudent Corton Singer das Unternehmen Augmental, das sein MouthPad inzwischen mithilfe von Scans und dreidimensionalen Modellen individuell auf den Mund jedes Nutzers anpasst.
Nach dem 3D-Druck mit dentaltauglichem Material wird die notwendige Elektronik verarbeitet. Diese erlaubt es Usern schließlich, durch Zungenbewegungen nach oben, unten, links und rechts zu scrollen, während eine Schlürfbewegung einen Rechtsklick und ein Druck auf den Gaumen einen Linksklick ausführt. Durch Bisse und andere Gesten kann das MouthPad sogar auf Menschen angepasst werden, deren Zungenkontrolle ebenfalls limitiert ist.
MouthPad wird bis zu neun Stunden am Tag genutzt
Den MIT News berichtet Tomás Vega unter anderem von einer Nutzerin, die an Tetraplegie leidet und Mathematik und Informatik studiert. Ihr habe das MouthPad enorm dabei geholfen, mathematische Formeln zu schreiben oder in der Bibliothek zu lernen, was ihr durch sprachbasierte Lösungen bislang nicht möglich war.
"Sie kann jetzt in Vorlesungen Notizen machen, sie kann mit ihren Freunden Spiele spielen“, freut sich Vega. „Sie ist unabhängiger. Ihre Mutter sagte uns, dass der Erwerb des MouthPads der bedeutendste Moment seit ihrer Verletzung war."
Die meisten aktuellen User sind von Rückenmarksverletzungen betroffen, wegen denen sie ihre Hände oder auch ihren Kopf nicht adäquat bewegen können. Nutzungszeiten von bis zu neun Stunden am Tag sind demnach nicht unüblich.
"Was wir eines Tages bieten wollen, ist eine immer verfügbare, robuste und private Schnittstelle zur Intelligenz“, blickt Tomás Vega in die Zukunft. "Wir denken, dass dies das ausdrucksstärkste, tragbare, freihändige Eingabesystem ist, das Menschen entwickelt haben", sagt er.
Zunächst einmal hofft Augmental jedoch darauf, im kommenden Jahr die Zulassung der US-amerikanischen Food and Drug Administration (FDA) zu erhalten: Dadurch wäre es dem Unternehmen erlaubt, Lösungen zur mundbasierten Steuerung für Rollstühle oder auch Roboterarme zu entwickeln. Die FDA-Zulassung würde zudem Versicherungserstattungen für Nutzer erlauben, was der Massentauglichkeit des Produkts sicherlich zuträglich wäre.
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