Timbaland stellt TaTa vor
Hit-Produzent will den ersten KI-Popstar etablieren

| Redaktion 
| 09.06.2025

Künstliche Intelligenz ist in aller Munde – und bald mehr denn je auch in aller Ohren, wenn es nach Timothy "Timbaland" Mosley geht. Der grammyprämierte Musikproduzent hat mit zwei Partnern Stage Zero gegründet, um KI-generierte Unterhaltung massentauglich zu machen. Gallionsfigur des "Artificial Pop" soll die rein digital existierende Interpretin TaTa werden.

Im April 2024 haben wir erstmals von Suno berichtet; das auf Künstlicher Intelligenz basierende Tool, mit dem Nutzer mittels einfacher Textprompts eigene Songs erstellen können. Es ist nicht davon auszugehen, dass Timothy Mosley durch uns davon erfahren hat – allerdings ist der besser unter seinem Künstlernamen Timbaland bekannte Musikproduzent ein halbes Jahr später als Berater bei Suno eingestiegen.

In den Neunzigern prägte Timbaland den Klang von Missy Elliot oder Ginuwine, während er einige seiner größten kommerziellen Erfolge im aktuellen Jahrtausend durch Kooperationen mit Justin Timberlake, Nelly Furtado oder One Republic feierte. Von der heutigen Musiklandschaft ist er unterdessen nicht sonderlich angetan, wie er im März im Podcast "The Inner Court" zu Protokoll gab.

Menschenmusik langweilt Timbaland

"Die Musik klingt fade, sie klingt langweilig, es fehlt ihr an Spannung", klagte der vierfache Grammy-Gewinner dort. "Wir diskutieren zwar häufig über KI, aber ich glaube, dass sie im Moment die einzige Entität ist, die eine echte Seele verkörpert. Sie erlaubt es, wahre Gefühle auszudrücken, was zu wunderschönen Resultaten führt."

Aus dieser Überzeugung wurde vor wenigen Tagen bekanntgegeben, dass Timbaland mit Stage Zero ein auf KI-generierte Unterhaltung fokussiertes Unternehmen ins Leben ruft. Als Geschäftspartner sind Zayd Portillo und Rocky Mudaliar an Bord.

Das Label zielt darauf ab, menschliche Kreativität mit moderner Technologie zu kombinieren, um zunächst "A-Pop" (Artificial Pop) als Musikgenre zu etablieren.

TaTa soll A-Pop groß machen

Dem Rolling Stone gegenüber beschreibt Rocky Mudaliar, dass der erste Schritt von Stage Zero in diese Richtung die KI-generierte Interpretin TaTa ist, die in Kürze ihre Debütsingle veröffentlichen soll. Während es bislang nur ein durch Stage Zero bereitgestelltes Bild der "Künstlerin" gibt, soll sie mittelfristig so authentisch wie möglich in der Medienwelt repräsentiert sein; eigene Social-Media-Profile selbstverständlich inklusive.

Online scheinen die Pläne von Stage Zero und Timbaland zunächst wenig Begeisterung auszulösen: User sozialer Medien fürchten so zum Beispiel den Verlust der verbindenden, menschlichen Komponente von Musik, während andere an die Suno vorgeworfenen Urheberrechtsverletzungen oder aber an real existierende Künstler und Künstlerinnen erinnern, die das Talent zum Durchbruch hätten – wenn sie denn eine Chance bekämen.

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