Desinformation in der Wirtschaft
Deepfakes, Fake News & Desinformation – die unsichtbare Gefahr für Unternehmen

Desinformation ist längst kein rein politisches Problem mehr. Unternehmen und Führungskräfte geraten zunehmend ins Visier gezielter Manipulationen – sei es durch Deepfakes, Fake News oder KI-gestützte Desinformationskampagnen. Die wirtschaftlichen Folgen reichen von Reputationsschäden bis hin zu finanziellen Einbußen. Hier ein Statusbericht zur Bedrohungslage.

Cyberkriminelle nutzen bereits Deepfakes, um Unternehmen zu erpressen oder finanziell zu schädigen. Ein realer Fall zeigt, wie die Stimme eines britischen CEO täuschend echt nachgeahmt wurde, um einen Finanzchef zur Überweisung von 243.000 US-Dollar auf ein betrügerisches Konto zu bewegen.

Dank immer leistungsfähigerer künstlicher Intelligenz ist es heute möglich, täuschend echte Videos und Audios von Führungskräften zu fälschen – mit gravierenden Folgen:

Manipulierte Interviews oder Ansprachen: Ein gefälschtes Video eines CEOs, der angeblich falsche oder kontroverse Aussagen trifft, kann Aktienkurse beeinflussen und Investoren verunsichern.

Erpresserische Deepfake-Anrufe: "Cyberkriminelle integrieren jetzt Deepfakes in ihre Angriffsmethoden, um Sicherheitskontrollen zu umgehen. Zwei von drei Befragten in unserem Bericht haben bereits Deepfakes als Teil eines Angriffs erlebt.“ – so Rick McElroy, Cybersicherheitsstratege vom Unternehmen Cybersicherheit.

Fake News als wirtschaftliche Waffe: Unternehmen wie Nestlé, Adidas oder Tesla wurden bereits Opfer von Fake News, die sich viral verbreiteten und den Aktienwert beeinflussten.

Social-Media-Desinformation: Wenn die Wahrheit nicht mehr zählt

Reputation ist ein entscheidender Wirtschaftsfaktor – und Angriffe darauf nehmen zu. Der Kampf um die öffentliche Meinung wird zunehmend auf Social-Media-Plattformen ausgetragen – oft mit gezielten Manipulationen. Besonders problematisch für Unternehmen:

Fake-Bewertungen und gefälschte Kundenbeschwerden: Unternehmen werden mit negativen Fake-Bewertungen auf Google, Trustpilot oder Amazon attackiert, um ihre Reputation zu schädigen.

Inszenierte Skandale: Virale Fake-Videos oder manipulierte Screenshots können Krisen auslösen, bevor die PR-Abteilung überhaupt reagieren kann.

Angriffe durch Troll-Fabriken: Ganze Netzwerke werden darauf angesetzt, Marken oder Führungskräfte gezielt in ein schlechtes Licht zu rücken – oft aus politischen oder wirtschaftlichen Interessen.

Wie können Unternehmen sich schützen?

Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) empfiehlt eine strategische Absicherung gegen Deepfakes und Desinformation. Unternehmen sollten:

Monitoring & Frühwarnsysteme nutzen: Tools zur Erkennung von Fake News und Deepfakes können helfen, frühzeitig auf Desinformationskampagnen zu reagieren.

Medienkompetenz im Management stärken: Führungskräfte müssen sich mit den Mechanismen der Desinformation auskennen, um gezielte Angriffe schnell zu identifizieren.

Schnelle & transparente Kommunikation aufbauen: Bei Krisen muss das Unternehmen aktiv mit der Öffentlichkeit kommunizieren, um die Narrative nicht Fake-News-Produzenten zu überlassen.

Juristische Maßnahmen ergreifen: Unternehmen sollten prüfen, wie sie gegen Verleumdung und gezielte Desinformation rechtlich vorgehen können – insbesondere gegen Deepfake-Betrug.

Cybersecurity & KI-Forensik nutzen: Verifikation von CEO-Anrufen oder Finanztransfers mit KI-basierten Stimmprüfungen kann Betrug durch Deepfake-Stimmen verhindern.

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