Die am wenigsten besuchten Länder der Welt

Auf Platz eins liegt ein traumhafter Inselstaat im Südpazifik. Dessen Bewohner:innen müssen sich darauf einstellen, ihn irgendwann zu verlassen.

Während einige Urlaubsziele von Touristenmassen überflutet werden, gibt es andere Länder, die trotz ihrer Schönheit kaum besucht werden. Eines davon ist Tuvalu, ein idyllischer kleiner Inselstaat in Ozeanien.

Tuvalu empfängt weniger Besucher als jedes andere Land weltweit, wie aus den regelmäßig veröffentlichten Statistiken der Weltorganisation für Tourismus UNWTO hervorgeht.

Hier ist die Top-Ten-Liste der am wenigsten besuchten Länder:

  1. Tuvalu: 3.700* 
  2. Marshallinseln: 6.100
  3. Niue: 10.200
  4. Kiribati: 12.000
  5. Mikronesien: 18.000
  6. Montserrat: 19.300
  7. Salomonen: 29.000
  8. São Tomé und Príncipe: 34.900
  9. Komoren: 45.000
  10. Guinea-Bissau: 52.000

* Besucher pro Jahr, Quelle: UNWTO

Trotz seiner traumhaften Strände, tropischer Natur und kristallklarem Meer zieht Tuvalu nur rund 3.600 Urlauber jährlich an. Das Land ist sicher und politisch stabil und gehört zum Commonwealth.

Nur ein Flug pro Woche geht nach Tuvalu

Die geringe Besucherzahl ist auf die isolierte Lage Tuvalus im Pazifik, zwischen Hawaii und Australien, zurückzuführen. Die Anreise ist langwierig und kostspielig, meist über Fidschi mit nur einem Flug pro Woche. Der Flughafen in Tuvalu, der außerhalb der Flugzeiten als Freizeitgelände dient, ist eine weitere Besonderheit.

Tuvalu ist zudem sehr klein, lediglich 26 Quadratkilometer groß mit etwa 11.000 Einwohnern. Die Unterbringungsmöglichkeiten sind begrenzt; auf Tripadvisor finden sich nur 13 Unterkünfte. Im Gegensatz zu anderen Inseln wie Fidschi gibt es keine Luxushotels. Sehenswürdigkeiten sind unter anderem das Funafuti Conservation Area und das Philatelie-Büro mit farbenfrohen Briefmarken.

Der Staat könnte in 100 Jahren komplett verschwunden sein

Für die Tuvalus selbst ist der Tourismus zwar eine wichtige Einnahmequelle. Aber ein weiterer Ausbau dieses Sektors wäre allein schon aufgrund der geringen Fläche Tuvalus nicht möglich. Im Gegenteil wird diese voraussichtlich immer kleiner. Denn Tuvalu ist einer der am stärksten vom Klimawandel betroffenen Staaten der Erde. Die Bewohner leiden unter extremen Wetterereignissen und dem steigenden Meeresspiegel. In 100 Jahren, errechnen Experten, könnte die Insel komplett verschwunden sein.

Klimaasyl für alle Tuvaluaner

Zuletzt hatten die Bewohner der Insel ein Abkommen mit Australien unterzeichnet, das ihnen wegen dieser Bedrohung ein dauerhaftes Aufenthaltsrecht als Klimaflüchtlinge gewährt. Geplant ist, zunächst 280 Bürger:innen der Insel pro Jahr aufzunehmen.

Die Besonderheiten des Rankings

Die UNWTO-Daten basieren auf Zahlen von 2019, da die Tourismusdaten ab 2020 durch die COVID-19-Pandemie atypisch waren. Es ist anzumerken, dass in der Liste einige Länder fehlen, zu denen keine Daten vorlagen, oft aufgrund politischer oder sozialer Umstände. Tuvalu gehört jedoch nicht zu diesen Ländern und gilt als sicher für Reisende.

 

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