Händler erwarten ab Freitag heftige Rabattschlachten

| Redaktion 
| 22.11.2023

Mehr Preisbewusstsein der Verbraucher und volle Lager lassen am Black Friday sowie die darauffolgenden zwei Wochen die Preise von zahlreichen Artikeln purzeln.

Marc Opelt, Vorstandsvorsitzender bei Otto, prognostiziert für den Black Friday und das Weihnachtsgeschäft eine entscheidende Phase, insbesondere in den aktuellen wirtschaftlich schwierigen Zeiten. „Ich erwarte dieses Jahr eine Flut von Angeboten im Onlinehandel, mehr als je zuvor“, erklärt der Chef des zweitgrößten Onlinehändlers Deutschlands in einem Interview mit dem Handelsblatt.

In den letzten Jahren schien die Begeisterung für den Black Friday nachzulassen, mit Händlern, die im Durchschnitt nur sechs Prozent Rabatt boten. Doch die anhaltende Inflation könnte die Verbraucher, die nach preiswerten Angeboten Ausschau halten, und Händler, die ihre vollen Lager räumen möchten, wieder beleben.

Der diesjährige Black Friday, am 24. November, sowie die angrenzenden zwei Wochen, gelten als besonders umsatzstarke Zeiten für viele Einzelhändler. Diese Tradition aus den USA, bei der Kunden erhebliche Rabatte erhalten, hat sich von den Ladengeschäften auf den Onlinehandel ausgedehnt.

Umsatzschub bei Otto auch in diesem Jahr erwartet

Otto verzeichnete letztes Jahr während des Black Fridays ein zweistelliges Umsatzwachstum, eine Entwicklung, die Opelt auch für dieses Jahr erwartet. Ebenso rechnet der Modehändler About You mit einer intensiven Nutzung der Black Friday-Aktionen durch die preisbewussten Kunden.

Jan Bechler, Gründer der E-Commerce-Agentur Front Row, sieht in der Sparmentalität der Verbraucher einen guten Nährboden für erfolgreiche Black Friday-Verkäufe. Er bezieht sich dabei auf erfolgreiche Amazon Prime Days und erwartet ähnliche Ergebnisse für den Black Friday.

Studie zu Black Friday: 355 Euro Pro-Kopf-Ausgaben

Eine Studie von BCG zeigt, dass deutsche Konsumenten am Black Friday dieses Jahres durchschnittlich 355 Euro auszugeben planen, 22 Prozent mehr als im Vorjahr. Viele Verbraucher haben im ersten Halbjahr ihre Ausgaben reduziert und warten nun auf die Rabatttage.

Die schwachen Umsatzzahlen der ersten Jahreshälfte könnten nun zu umfangreichen Angeboten führen, besonders bei saisonalen Artikeln und Produkten, die bald durch neue Modelle ersetzt werden. Zalando und About You planen Rabatte von bis zu 70 Prozent, während Otto mehr als 130.000 Deals anbietet, teilweise mit Rabatten von über 80 Prozent.

Amazon: Schnäppchen, elf Tage lang

Amazon lockt mit elf Tagen voller Angebote, während Media Markt und Saturn „attraktive Angebote“ ankündigen, ohne die Rabatthöhe zu spezifizieren. Eine PwC-Umfrage zeigt, dass Verbraucher durchschnittlich 38 Prozent Rabatt für attraktiv halten, obwohl die tatsächliche durchschnittliche Ersparnis im letzten Jahr bei sechs Prozent lag.

Florian Kriegel, Preisexperte bei Idealo, rät, den gesamten November als Schnäppchenmonat zu nutzen und nicht nur auf großen Plattformen wie Amazon oder Otto zu suchen, sondern auch Webshops kleinerer Händler und Marken zu berücksichtigen.

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