Organisches Marketing auf dem Vormarsch

| Redaktion 
| 12.09.2023

In der sich stetig verändernden Welt des digitalen Marketings zeichnet sich ein bedeutender Trend ab, der Unternehmen dazu drängt, verstärkt in den Aufbau eigener, unabhängiger Kundenbeziehungen zu investieren.

Dieser Strategiewechsel wird durch eine Verschiebung von bezahlten zu organischen Marketingkanälen eingeleitet und hat das Potenzial, die Art und Weise, wie Unternehmen online werben, grundlegend zu verändern. Dies sind einige der Schlüsselergebnisse aus der fünften Auflage der Digital Marketing Benchmarks 2023, die in Zusammenarbeit zwischen dem DDV Deutscher Dialogmarketing Verband e.V. und absolit Dr. Schwarz Consulting erstellt wurde.

Rückläufige Nutzung von Display-Advertising

Eine der auffälligsten Entwicklungen ist der rückläufige Einsatz von Display-Advertising. Im Vergleich zum Vorjahr hat sich die Verwendung dieses Kanals um vier Prozentpunkte auf 59 Prozent verringert. Noch bemerkenswerter ist, dass seit 2020 ganze 17 Prozent der befragten Unternehmen Display-Advertising aus ihrem Marketing-Mix gestrichen haben.

In verschiedenen Branchen wird der Gürtel für bezahlte Werbeplatzierungen enger geschnallt, wobei die Finanz- und IT-Branche die Liste anführen, in der mehr als ein Drittel der Unternehmen ihre Ausgaben für bezahlte Werbung reduzieren.

Social Media gewinnt an Bedeutung

Ein klarer Gewinner in dieser Umstellung auf organische Inhalte sind die sozialen Medien. Die Aktivität in sozialen Medien stieg bei 28 Prozent der Unternehmen, während 26 Prozent die Aktivitäten im Paid Advertising reduzierten. Besonders Instagram und LinkedIn erleben einen Boom, wobei 42 Prozent der Unternehmen auf Instagram häufiger posten als im Vorjahr und LinkedIn ein Plus von 32 Prozent verzeichnet. Diese verstärkten Bemühungen zahlen sich aus, da die Gesamt-Followerzahl auf Social Media im Durchschnitt um 16 Prozent ansteigt.

Selbst Branchen, die traditionell weniger auf soziale Medien setzten, wie der B2B-Bereich und der Finanzsektor, verzeichnen bemerkenswerte Steigerungen in der Followerzahl.

Die Renaissance der Newsletter

Auch Newsletter erleben eine Wiederauferstehung, da die Versandfrequenz im Handel um 19 Prozent, in der Medienbranche um 21 Prozent und bei Touristikern um 20 Prozent steigt. Dennoch gibt es auch hier Herausforderungen, da viele gesammelte Leads ungenutzt bleiben, insbesondere im B2B-Bereich, wo fast 30 Prozent der Unternehmen ihre Kontakte vernachlässigen.

Marketing-Effizienz im Fokus

Selbst Suchmaschinenwerbung (SEA) bleibt nicht von Kürzungen verschont, obwohl sie nicht so stark betroffen ist wie Display-Advertising. Dies könnte ein Anzeichen für eine gesteigerte Marketing-Effizienz sein, da Unternehmen gezieltere und effektivere Anzeigen schalten, anstatt breit gestreute Kampagnen.

TikTok: Licht und Schatten

In der Welt des digitalen Marketings zeigt TikTok ein durchschnittliches Follower-Wachstum von 40 Prozent. Dies könnte darauf hinweisen, dass Unternehmen verstärkt jüngere Zielgruppen ansprechen wollen. Allerdings sind auch Herausforderungen zu bewältigen, da 28 Prozent der Unternehmen inaktiv werden und 37 Prozent mit weniger Engagement zufrieden sind. Trotzdem bleibt TikTok in Bezug auf die Engagement Rate führend, gefolgt von Instagram und Twitter.

Podcasts & Apps: Ein gemischtes Bild

Mobile Apps und Podcasts gewinnen ebenfalls an Bedeutung, wobei ihr Einsatz im Vergleich zum Vorjahr um jeweils 4 Prozentpunkte steigt. Allerdings variiert die Verbreitung stark je nach Branche, und einige Branchen sind skeptischer gegenüber diesen Kanälen.

Fazit

Die Ergebnisse der Digital Marketing Benchmarks 2023 deuten darauf hin, dass bezahltes Marketing an Relevanz verliert, während organischer Content auf eigenen Kanälen verstärkt in den Fokus rückt. Unternehmen, die diese Entwicklung erkennen und darauf reagieren, stärken ihre Position im digitalen Wettbewerb und passen sich den veränderten Anforderungen des Marktes an.

Studie: Digital Marketing Benchmark 2023 | absolit®

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