Karrieresprung durch Recycling: Können Cola-Dosen zum Auto werden?

Obwohl Getränkedosen die Umwelt belasten, führt an ihnen scheinbar kein Weg vorbei. Währenddessen möchte die Autobranche diese nun für sich nutzen.

Aluminium ist in fast allen Alltagsgegenständen vorhanden: In Kaffeemaschinen sowie in Kaffeekapseln oder in einfachen Getränkedosen. Das Material wird gerne verwendet, da es robust und unverformbar ist. Trotz einiger Vorteile gilt der Abbau des Metalls als kostenintensiv und schwierig. Außerdem wird im Rahmen der Aluminiumproduktion nicht nur viel Strom benötigt, sondern hier werden auch hochgiftige Abfallprodukte freigesetzt, die die Umwelt schwer schädigen können.

Wie t3n berichtet, werden zur Herstellung einer Tonne Aluminium etwa 15 Megawattstunden Strom benötigt – zum Vergleich, so viel verbraucht ein deutscher Haushalt im Durchschnitt etwa in fünf Jahren. Weiters berichtet das Onlineportal, dass die deutsche Autoproduktion den höchsten Anteil am Aluminiumverbrauch verschuldet. So sollen in jedem PKW über 100 Kilogramm Aluminium stecken. Trotz des schädlichen Abbaus des Metalls könnte das Recycling von Getränkedosen oder etwa Kaffeekapseln die Umweltbelastung reduzieren.

Chance in der Autoindustrie?

Der Aufbereitungsvorgang des Alu-Schrotts könnte sich besonders für die Automobilindustrie als attraktiv erweisen. Denn wie das Portal weiters berichtet, werden für das Alurecycling lediglich fünf Prozent der für die Herstellung von neuem Aluminium benötigten Energie verwendet. Außerdem kann das Metall im Allgemeinen beinahe ohne Qualitätsverlust recycelt werden, heißt es.

Dem Onlinemedium zufolge könnte also in der Autoherstellung ein großer Teil des Aluminiumbedarfs durch recyceltes Material gedeckt werden. Wie es heißt, werden bereits jetzt Aluminiumlegierungen aus ausrangierten Autos erneut verwendet. Aufgrund der wachsenden Nachfrage reichen alte Karosserieteile als Material zur Autoherstellung wohl nicht mehr aus. Aus diesem Grund werden die Hersteller:innen von Autoteilen künftig wohl verstärkt auf Getränkedosen oder andere Gegenstände mit hohem Aluminiumanteil zurückgreifen müssen, wie es scheint.

Theorie und Praxis

Trotz des innovativen Ansatzes, dürfte sich dessen Umsetzung schwieriger als erwartet gestalten. Das berichtet auch das österreichische Wissenschaftsportal furturezone.at. Wie Bernd Panzirsch, vom Österreichischen Gießerei-Insitut im Gespräch mit dem Onlineportal erklärte, würden die unterschiedlichen Schrottteile verschiedene Aluminiumlegierungen mit zahlreichen chemischen Elementen sowie weiteren Fremdstoffen wie Plastik besitzen.

Dadurch könnten die Materialeigenschaften negativ beeinflusst werden, in Folge wird wiederum die Qualität der einzelnen Gussteile beeinträchtigt, erklärte er. Nun liegt es also an den Expert:innen herauszufinden, welche im Aluminium enthaltenen Materialien die Festigkeit der Einzelteile beeinflussen oder sogar Korrosion fördern.

www.ogi.at

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