Chinesische Billighersteller überschwemmen den europäischen E-Automarkt

Gastkommentar von Cristóbal Colón, Partner bei der Strategieberatung L.E.K. und Experte für den Bereich Industrie.

Unter den Verbrauchern herrscht nach wie vor große Unsicherheit über die tatsächlichen Kosten von E-Fahrzeugen – von der unzureichenden Ladeinfrastruktur hierzulande ganz abgesehen. Doch Emissionsbegrenzungen, die sich gegen Verbrenner richten, führen immer mehr Menschen zum Elektromotor.

Unterdessen macht sich ein neuer Wettbewerber stärker bemerkbar: China. Wo westliche Emissionsvorschriften chinesische Automobilzulieferer bislang vom Markt fernhielten, fallen diese Hindernisse mit der Abkehr vom umweltschädlichen Verbrennungsmotor weg. Der europäische Markt wird mit günstigen Elektrofahrzeugen aus China überschwemmt werden, was dazu führt, dass hiesige Hersteller nicht mehr konkurrenzfähig bleiben.

Chinesische E-Fahrzeughersteller werden das Jahr 2023 in Europa prägen, indem sie noch stärker als zuvor in diesen Märkten Fuß fassen. Das Premiumsegment dürfte vom anstehenden Boom chinesischer Fahrzeuge nicht allzu hart getroffen werden. Dennoch wird dieser Aufschwung viele der weniger hochwertigen Marken belasten.

Im Zuge dessen erwarten wir weitere Turbulenzen, die mit Störungen in der Lieferkette einhergehen werden. Diese Umwälzungen innerhalb der Branche führen zu vermehrten Fusionen und bieten gleichzeitig Chancen für Unternehmen, die einen klaren Blick in Richtung Zukunft haben und die richtige Strategie verfolgen.

www.lek.com


 

Kommentare auf LEADERSNET geben stets ausschließlich die Meinung des jeweiligen Autors bzw. der jeweiligen Autorin wieder, nicht die der gesamten Redaktion. Im Sinne der Pluralität versuchen wir unterschiedlichen Standpunkten Raum zu geben – nur so kann eine konstruktive Diskussion entstehen. Kommentare können einseitig, polemisch und bissig sein, sie erheben jedoch nicht den Anspruch auf Objektivität.

Kommentar schreiben

* Pflichtfelder.

leadersnet.TV