Chinesische Unternehmen setzen immer öfter auf virtuelle Angestellte

| Alexander Schöpf 
| 03.01.2023

Die Virtual People werden im Kundenservice, als Lagerarbeiter, als Models und sogar als Sänger eingesetzt.

Von Kundenservice bis zur Unterhaltungsindustrie – immer mehr Unternehmen in China setzen auf virtuelle Angestellte und greifen dafür auch tief in die Tasche. Wie Baidu gegenüber CNBC bestätigt, habe sich die Anzahl der Virtual-People-Projekte, an denen das Tech-Unternehmen für seine Kunden arbeite, seit 2021 verdoppelt habe. Die Preisspanne für einen virtuellen Mitarbeiter reicht von 2.800 bis zu 14.300 Dollar pro Jahr.

Die Virtual People werden aus einer Kombination aus Animation, Soundtechnik und Machine Learning erzeugt und werden unter anderem von Finanzdienstleistungsunternehmen, lokalen Tourismusverbände und staatliche Medien eingesetzt und treten als Kundenservicemitarbeiter, Werbetestimonials und sogar als Sänger auf. Durch die immer besser werdende Technik seien die Herstellungskosten zuletzt um rund 80 Prozent gesunken, verrät Baidu-Robotik-Chef Li Shiyan im Gespräch mit CNBC. Er geht davon aus, dass das Wachstumspotenital für virtuelle Mitarbeitende bis 2025 jährlich rund 50 Prozent beträgt.

China scheint beim Einsatz virtueller Assistenten eine Vorreiterrolle einnehmen zu wollen. So hat die Stadt Peking vergangenen August verlautbaren lassen, bis 2025 eine städtische Industrie für virtuelle Menschen im Wert von mehr als 50 Milliarden Yuan (knapp 7 Milliarden Euro) aufzubauen zu wollen. Darüber hinaus forderte die Stadtverwaltung die Entwicklung von ein oder zwei "führenden Unternehmen für virtuelle Menschen" mit Betriebseinnahmen von jeweils mehr als fünf Milliarden Yuan (rund 700 Millionen Euro). Die Ministerien der chinesischen Zentralregierung haben im Herbst einen detaillierten Plan über die stärkere Einbeziehung virtueller Realität – unter anderem im Medienbereich und in der industriellen Fertigung – vorgestellt. Der ebenfalls im vergangenen Jahr veröffentlichte jüngste Fünfjahresplan des Landes sieht eine stärkere Digitalisierung – inklusive Virtual und Augmented Reality – der Wirtschaft vor.

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