Auch abseits beliebter Tourismusattraktionen lassen sich schöne Plätze finden. So ist es auch in Deutschland: Hier gibt es zahlreiche unterschiedliche Reiseziele, die die ideale Kombination zwischen überraschend und ungewöhnlich bieten und den meisten nicht bekannt sein dürften.
1. Ein Spaziergang auf einer Achterbahn

© Nora Rademacher/Unsplash
Wenn man das Wort "Achterbahn" hört, denkt man meist zuerst an Adrenalin oder Nervenkitzel und am wenigsten an einen gemütlichen Spaziergang. Das liegt unter anderem auch daran, weil das Aussteigen während einer Achterbahnfahrt normalerweise nicht vorkommt oder sogar verboten ist. Das ist auf der "Tiger and Turtle – Magic Mountain"-Achterbahn allerdings völlig anders, hier sind alle Fußgänger:innen willkommen.
Die rund 90 Tonnen schwere Konstruktion wurde von den Künstlern Heike Mutter und Ulrich Genth konzipiert und soll als ein Andenken an die stillgelegte Stahlindustrie im Ruhrgebiet dienen. Die Achterbahn bietet eine einmalige Aussicht auf Duisburg und ist für Besucher:innen Tag und Nacht geöffnet. Die Attraktion wird in der Nacht von rund 800 LED-Lampen erleuchtet und wird auf diese Weise zu einem gelungenen Fotomotiv.
2. Die engste Straße der Welt

© Hedwig Storch/CC BY SA 3.0
Für manche Besucher:innen ist es ein Nadelöhr, für andere wiederum ist es lediglich ein Spalt zwischen zwei Hausmauern – gemeint ist hier die Spreuerhofstraße, in Reutlingen. Für Kinderwägen oder Rollstuhlfahrer:innen ist diese Straße, wie der Spitzname berreits verrät, aufgrund ihrer Breite völlig ungeeignet. Denn sogar ein abgestellter Notenständer reicht, laut stern.de, aus um den Durchgang der engsten Straße der Welt zu versperren. Das Gässlein ist knapp 50 Meter lang und hat es aufgrund ihrer Beschaffenheit 2007 in das "Guinness-Buch der Rekorde" geschafft.
3. Tadschikistan in Berlin

© Die Tadshikische Teestube
Mitten in Berlin wird für alle Tee-Liebhaber:innen die traditionelle zentralasiatische Teekultur vermittelt. In der Oranienburger Straße können Tourist:innen im Lokal "Die Tadshikische Teestube" in eine Welt mit handgeschnitzten Sandelholzsäulen, bunten Wandteppichen und gemütlichen Sitzkissen eintauchen.
In dem Lokal werden mehr als 30 Teesorten aus aller Welt serviert. Der Tee wird hier gemäß der zentralasiatischen Teekultur getrunken, hierfür werden Samowar, heißes Wasser und Teesud auf den Tisch gestellt. Ein großes Plus: bei Unklarheiten bezüglich des Teerituals hilft das fachkundige Personal gerne aus.
4. Ein Ausflug ins Gefängnis gefällig?

© Knasthotel Frontveste
Für manche Menschen klingt eine Nacht im Gefängnis wie ein schlechter Witz, kann aber für Tourist:innen, die auf der Suche nach einem außergewöhnlichen Erlebnis sind, durchaus seinen Reiz haben. Im Jahr 1242 war es noch ein Kloster in dem Mönche beteten und arbeiteten, ab 1816 wurde dieses schließlich Gefangenenhaus für Diebe und andere Strafgefangene.
Laut stern.de ist das ausrangierte Knasthaus Fronveste heute eindeutig bequemer mit rund 39 "Zimmern", komfortablen Betten und einem eigenen Restaurant. In einem separaten Zellentrakt gibt es Alu-Geschirr und Sträflingskleidung auf Freiwilligenbasis, um die Authentizität zu gewährleisten.
5. Der "lebendige" Palast

© MIchael Sander/CC BY SA 3.0
In Thüringen, genauer gesagt in Auerstedt bei Bad Sulza, erwartet, dem Reisereporter zufolge, Tourist:innen ein märchenhafter Anblick. Gemeint ist hier der "Auerworldpalast", dieser wurde 1998 von rund 300 Freiwilligen unter der Anleitung des Architekts Marcel Kalberer errichtet.
Die Konstruktion erinnert an die antike Schilfbau-Tradition in Mesopotamien. Da Kalberer allerdings nicht genug Schilf zur Verfügung hatte, verwendete er für die moderne Version die wuchernden Triebe von Kopfweiden. Auch bei diesem Ausflugsziel gibt es eine Besonderheit, denn: Der "Auerworldpalast" wächst! In jedem Frühjahr werden die frischen Triebe von rund 30 Freiwilligen "frisiert".
6. Ein Ausflug ins Mittelalter

© Clemensfranz/CC BY SA 3.0
Als außergewöhnliches Ausflugsziel gilt ebenfalls die Burg Friedland in der gleichnamigen Kleinstadt. Laut travelcircus.de handelt es sich bei diesem Bauwerk um eine der besterhaltensten Burgen in ganz Brandenburg. Trotzdem hat die Burg einen schaurigen Beigeschmack: durch ihre Gänge soll, laut der Legende, der mordlustige Geist der Königstochter wandeln.
Die Hintergrundgeschichte des Bauwerks besagt, dass die Prinzessin zu Lebzeiten alle Verehrer abgelehnt haben soll. Ihr Vater sah sich um einen Erben betrogen und verfluchte seine Tochter auf dem Sterbebett. Nun wandelt sie als Frau in Weiß durch die Burganlage und verfolgt Männer, um sie von hinten zu erwürgen. Wer glaubt, auf der Burg Friedland vom Geist der Königstochter verfolgt zu werden, hat nur eine Möglichkeit, ihr zu entkommen: nicht ansprechen, nicht fluchen, nicht nach ihr schlagen und auf keinen Fall umdrehen und ansehen! Natürlich handelt es sich hierbei nur um eine Legende, aber außergewöhnlich ist diese Attraktion allemal.
7. Eine Fahrt mit "ältesten Schwebebahn der Welt"

© Rolf Dresden/CC BY SA 3.0
Die Dresdener Altstadt gilt laut Reisereporter bereits als weltberühmt und als beliebtes Reiseziel. Bei der "ältesten Schwebebahn der Welt" aber handelt es sich um einen Geheimtipp für Reisefreudige. Die Gondeln der Schwebebahn pendeln zwischen den Stadtteilen Loschwitz und dem etwas höher gelegenen Stadtteil Oberloschwitz. Die Schwebebahn wird auf ihrer 274 langen Strecke von 33 Stahlstützen gestützt und überwindet einen Höhenunterschied von 84 Metern. Die Schwebebahn wurde von wurde von Ingenieur Carl Eugen Langen entworfen und ging im Jahr 1901 in Betrieb, darüber hinaus steht die Konstruktion seit 1975 unter Denkmalschutz.
Um mit der Schwebebahn fahren zu können brauchen Fahrtgäste, laut Reisereporter, ein Ticket der Dresdner Verkehrsbetriebe, welches für den gesamten Stadtverkehr gilt. Ein zusätzliches Plus für die Touristen ist die Café-Terrasse die als einer der schönsten Aussichtspunkte in Dresden gilt.
8. Das Bergwerk ruft

© Gavailer/CC BY-SA 4.0
Einst war es ein Bergwerk, aus dem über 1.000 Jahre hinweg Menschen tonnenweise Erz aus der Erde holten, seit 1988 wird im Bergwerk Rammelsberg in Goslar allerdings nicht mehr nach Erz gegraben. Laut stern.de dürfen dafür Besucher:innen das stillgelegte Bergbaudenkmal sowie seine historischen Stollen besuchen und die ehemals verwendeten Geräte ansehen. Bei geführten Touren des Rammelsberg kann das Industriebaudenkmal sowohl oberhalb als auch unterhalb der Erde besichtigt werden.
9. Im weltgrößten Weinfass

© Immanuel Giel/CC BY SA 3.0
Ein weiteres außergewöhnliches Ausflugsziel lässt sich entlang der "Deutschen Weinstraße", in Bad Dürkheim, finden. Hier steht das Denkmal, das dem deutschen Wein gewidmet ist. Es handelt sich hierbei um eine gigantische Weinstube in Fassform, welche Platz für insgesamt 650 Gäste bietet. In Bad Dürkheim können Besucher:innen viel über die Geschichte des Weinanbaus in Rheinland-Pfalz erfahren. Zusätzlich wird in Bad Dürkheim das größte Weinfest der Welt mit dem irreführenden Namen "Wurstmarkt" gefeiert.
10. Eine eher ungewöhnliche Geschichtsstunde

© Gulp/CC BY SA 3.0
Beim "Hamburg Dungeon" handelt es sich um eine Attraktion, die eine Kombination aus Geschichtsstunde, Gruselkabniett und Fahrgeschäfte anbietet. Schauspieler:innen der Attraktion begleiten die Besucher:innen durch die eher düstere Geschichte der Hansestadt. Beleuchtet werden hier unter anderem die Pest, die große Flut, verheerende Brände, ebenso wie Folter oder Hinrichtungen. Diese Attraktion verspricht reinen Nervenkitzel. (tk)
www.germany.travel
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