Ukraine veröffentlicht "Russisches Kriegsschiff, f**k dich!"-Briefmarke

Der Künstler Boris Groh hat die Marke designt, die auf einen Funkspruch eines ukrainischen Soldaten anspielt, der in seiner Heimat als Held gefeiert wird.

Die ukrainische Post hat eine neue Briefmarke in Umlauf gebracht, die relativ unmissverständlich zeigt, was man in der Ukraine von dem Angriffskrieg der Russen hält: "Russian warship, go fuck yourself!" (zu deutsch: "Russisches Kriegsschiff, fick dich!").

Es handelt sich dabei um einen Spruch des ukrainischen Soldaten Roman Hrybow, als ihn und seine Kameraden am 24. Februar, dem Tag an dem die russische Invasion begann, auf der Schlangeninsel im Schwarzen Meer ein Funkspruch eines russischen Kriegsschiffes erreichte. Die ukrainischen Soldaten wurden aufgefordert ihr Waffen niederzulegen und sich zu ergeben, da sie ansonsten bombardiert werden. Die trockene Reaktion Hrybows sorgte für Schlagzeilen rund um die Welt.

Plakaten, T-Shirts und Souveniers

Die ukrainische Post hat jetzt einen Wettbewerb mit dem Thema "Russian warship, go fuck yourself!" veranstaltet, mit dem das Design der neuen Briefmarke durch Abstimmung ermittelt werden konnte. Wie die  stellvertretende Außenministerin Emine Dschaparowa via Twitter mitteilte, konnte sich der Entwurf des Künstlers Boris Groh bei der genannten Abstimmung durchsetzen und ziert jetzt als Motiv eine Briefmarke. Die ersten mit den Marken beklebte Sonderbriefumschläge wurden von Hrybow und Postchef Ihor Smyljanskyj im Hauptpostamt in Kiew signiert.

© Ukrposhta
Postchef Ihor Smyljanskyj und Roman Hrybow signieren die ersten, mit den Marken beklebten Sonderbriefumschläge. © Ukrposhta

Anfangs wurde vermutet, dass Roman Hrybow und die anderen Soldaten auf der Schlangeninsel von den Russen getötet wurden. Wie sich dann aber herausstellte, wurden sie gefangengenommen und überlebten. Hrybow wurde laut CNN im Zuge eines Gefangenenaustauschs freigelassen. Dank seiner Reaktion auf die Aufforderung der russischen Aggressoren ist der 32-Jährige zum Volkshelden in der Ukraine geworden. Sein Spruch bildet nicht nur die Inspiration für die neue Briefmarke, sondern wurde in den vergangen sechs Wochen auf unzähligen Plakaten, T-Shirts und Souveniers verewigt. (as)

www.ukrposhta.ua

Ernesto Lukschik
Auf der Briefmarke zweifelsfrei zu erkennen, ist das russische Kriegsschiff Moskwa. Nur bei genauem Hingucken ist auch zu erkennen, dass der ukrainische Soldat im Vordergrund dem Schiff den Stinkefinger zeigt. Dass genau dieses Kriegsschiff nunmehr nur zwei Tage nach Erscheinen der Briefmarke vom ukrainischen Militär versenkt wurde, mutet nicht gerade wie ein Zufall an. Es sieht eher nach einem Angriff mit Ansage aus, bei dem bewusst das Erscheinen der Marke abgewartet wurde, was wohl eine ziemliche Verhöhnung des russischen Militärs darstellt. Putin dürfte vor Wut geschäumt haben.

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