Startschuss für die erste umweltfreundliche Chemiefabrik

Projekte von Technischen Universität Delft und der Forschungsorganisation TNO nutzen CO2 und Wasserstoff, um fossile Rohstoffe zu ersetzen.

Im niederländischen Delft entsteht die weltweit erste Großanlage zur Herstellung von Basischemikalien ohne fossile Rohstoffe. CO2 aus der Luft soll dort mit Wasserstoff, der per Elektrolyse mit Ökostrom gewonnen wird, in Methanol, Ethylen und Kerosin umgewandelt werden.

Um dieses Ziel zu erreichen, haben sich die Technische Universität Delft und die Forschungsorganisation TNO zusammengetan. In den Projekten "e-Refinery" (TU Delft) und "Voltachem" (TNO) laufen bei ihnen groß angelegte Forschungsprogramme auf dem Gebiet der Elektrifizierung der chemischen Industrie. "Wir sind die Ersten, die eine solche Großanlage bauen. Wir haben uns entschieden, es einfach zu versuchen, und wir werden lernen, wie es geht, indem wir es einfach tun. Damit werden wir schneller", sagt Ruud van Ommen, der e-Refinery leitet.

Kombination der Expertise

Die TU Delft hat bei e-Refinery Erfahrungen in der Grundlagen- und angewandten Forschung zu Materialien, Prozessen und Produktionsanlagen gesammelt. TNO verfügt über umfangreiche Erfahrungen in praktischen Tests und Themen wie Lebenszyklusanalyse und Geschäftsmodellen. Durch die Kombination dieser Expertise wollen beide Parteien innerhalb weniger Jahre Demonstrationsanlagen bauen, die die Industrie überzeugen, sodass sie in diese Technologie investieren.

Die Forschungsagenda wird sich auf die vielversprechendsten Wege des Erfolg konzentrieren. "Es ist zum Beispiel eine bewusste Entscheidung, CO2 aus der Luft als Rohstoff zu nutzen", sagt Martijn De Graaf, der Voltachem leitet. "Da Fabriken und Kraftwerke immer weniger CO2 ausstoßen, wird diese Quelle in naher Zukunft austrocknen." Es sei kein Zufall, dass sich die Partner für die Herstellung von Methanol, Ethylen und Kerosin entschieden haben. "Ethylen und Methanol haben viele Anwendungsmöglichkeiten, von Kunststoffen bis hin zu Medikamenten", so de Graaf. Kerosin sei wichtig, um die Luftfahrt zu dekarbonisieren. Eine Elektrifizierung sei nur mit großen Einschränkungen realisierbar. (pte)

www.tudelft.nl

www.tno.nl

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