Recruiting-Studie von StepStone
100 Bewerbungen für 15 Interviews: Der steinige Weg zum neuen Job

| Redaktion 
| 06.10.2025

Manchmal kostet Arbeit ziemlich Nerven – sie erfolgreich zu suchen aber definitiv auch: Eine aktuelle Studie der digitalen Recruiting-Plattform StepStone beleuchtet, welche Faktoren den Einstellungsprozess dieser Tage besonders oft verzögern und warum vielversprechende Kandidaten den Bewerbungsprozess vermeintlich plötzlich abbrechen.

Wer 15 Jobinterviews führen möchte, muss 15 Bewerbungen schreiben? Während diese Annahme in vergangenen Jahrzehnten noch etwas mehr Legitimität genossen haben dürfte, ist sie heute hoffnungslos optimistisch und reichlich überholt – was sich an aktuellen Zahlen belegen lässt.

Diese liefert die Studie "Hiring Efficiency" aus dem Hause StepStone. Die digitale Recruiting-Plattform hat im Juni und Juli eine repräsentative Stichprobe aus 308 Recruitern und 4023 Erwerbstätigen in Deutschland zu Effizienzhemmnissen im Recruiting befragt.

Aufsehenerregendste Erkenntnis daraus: Um die eingangs erwähnten 15 Jobinterviews an Land zu ziehen, müsste man nicht weniger als 100 Bewerbungen auf den Weg schicken, da im Schnitt nicht einmal jede siebte zu einer Einladung führt.

Wenn die Hoffnung auf Perfektion Chancen kostet

"Die Lage am Arbeitsmarkt ist für Jobsuchende aktuell schwieriger geworden", bringt es Julius Probst, Arbeitsmarktexperte bei The Stepstone Group, auf den Punkt und erklärt: "Es gibt weniger offene Stellen, gleichzeitig legen viele Unternehmen die Messlatte sehr hoch. Die Menschen investieren viel Energie in ihre Bewerbungen. Wenn Prozesse dann zu lange dauern oder Anforderungen zu eng gefasst sind, sorgt das für Frust und am Ende verlieren auch die Unternehmen wertvolle Kandidat*innen."

Ein anforderungstechnisches Mismatch fällt auch den Recruitern häufig auf – schließlich stufen sie nur 40 Prozent der bei ihnen eingehenden Bewerbungen als qualifiziert ein. Gleichzeitig warnt Julius Probst davor, sich in überzogene Vorstellungen zu verrennen:

"Angesichts des Fachkräftemangels wird es immer schwieriger, diese 'Idealprofile' zu finden. Unternehmen, die heute nur nach dem perfekten Lebenslauf suchen, werden keine Talente mehr finden. Der Schlüssel liegt darin, Lernpotenzial zu erkennen und in Weiterbildung zu investieren. Mit gezielten Weiterbildungsmaßnahmen können Bewerbende, die auf dem Papier nicht perfekt passen, in eine neue Rolle hineinwachsen – und bleiben dem Unternehmen langfristig erhalten."

Recruiter: Administrativer Stress und maue Antwort-Moral

Die Befragung der Recruiter hat außerdem zum Vorschein gebracht, dass 49 Prozent von ihnen administrative Aufgaben als mittleres bis sehr großes Hindernis wahrnehmen. Interne Abstimmungen würden häufig zu Verzögerungen führen, während eine einzige Einstellung demnach mit 12,5 Stunden an verwaltenden Tätigkeiten einhergeht.

Julius Probst von StepStone stellt fest, dass Recruiter häufig "durch komplexe Strukturen und fehlende Ressourcen blockiert" werden und empfiehlt vereinfachte Prozesse bei der Einstellung und Bewerbung.

Letztere wird mitunter allerdings auch von den Bewerbern selbst abgebrochen: 44 Prozent der Befragten geben an, sich innerhalb des letzten Jahres mindestens einmal aus der Rekrutierung zurückgezogen zu haben. Hauptgründe sind nicht erfüllte Erwartungen an die Stelle (34 Prozent), ans Gehalt (33 Prozent) oder unklare und verzögerte Kommunikation des Unternehmens (23 Prozent).

So haben 54 Prozent der Bewerber nach Abgabe keine Rückmeldung vom Unternehmen erhalten – eine Zahl, die den rund 60 Prozent an vermeintlich unqualifizierten Bewerbungen recht nahe kommt. Jobsuchende würden wiederum in 62 Prozent der Fälle ein Bewerbungs-Status-Tracking begrüßen, um transparenter auf dem Laufenden gehalten zu werden.

leider so wenn nicht schlimmer, kann ein Buch oder Vorträge halten mittlerweile. 15 Interviews auf 100 Bewerbungen ist sogar gut - ab 50+ sinds dann 2 ......nach tausend Bewerbungen weiß ich das..... Ghosting, Fake, x-fach neu, usw. Ein 10 Personen Job - 1 (in Worten einen) zu bekommen.

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