Wirtschaft in Deutschland geschrumpft: Gelingt doch nicht der Sprung aus der Rezession?

| Redaktion 
| 05.08.2025

Das kam dann doch überraschend: Nachdem sich die deutsche Wirtschaft im ersten Quartal gegenüber dem letzten Quartal 2024 leicht erholt hat, ging es jetzt wieder in die andere Richtung. Haben sich die Wirtschaftsexperten nach dem Ende des ersten Quartals optimistisch gezeigt und die anfangs eher pessimistisch gehaltenen Prognosen in Richtung Aufschwung korrigiert, zeigt man sich jetzt wieder zurückhaltend. 

Schrumpft die Wirtschaft das dritte Jahr in Folge?

Sieht man sich das erste Quartal des Jahres 2025 an, so hat die deutsche Wirtschaft ein Plus von 0,2 Prozent verbucht. Im zweiten Quartal ist die deutsche Wirtschaft jedoch wieder geschrumpft. Sieht man sich das Bruttoinlandsprodukt von April bis Juni an, so gab es gegenüber dem Vorquartal ein Minus um 0,1 Prozent. Auch wenn einige Ökonomen davon ausgegangen sind, dass im zweiten Quartal ein Rückgang folgt, so war es letztlich doch ein wenig überraschend. Schließlich haben die Ökonomen nach dem ersten Quartal bereits ihre Prognosen revidiert: Anfangs ist man davon ausgegangen, die Wirtschaft werde um 0,3 Prozent steigen, nach den Zahlen des ersten Quartals hat man dann die Prognose auf 0,4 Prozent erhöht. Jedoch sind nun die Investitionen in Bauten und Ausrüstung zurückgegangen. „Die privaten und staatlichen Konsumausgaben stiegen dagegen“, so die Ökonomen.

Hat man sich also nach dem ersten Quartal zuversichtlich gezeigt, dass Deutschland nach zwei Jahren aus der Rezession kommt, sind nun wieder ein paar kritische Stimmen zu hören. Denn was nach dem ersten Quartal so gut wie fix war, nämlich, dass die deutsche Wirtschaft steigt, wankt nun wieder.

Der Zolldeal zwischen den USA und der EU macht Deutschland zum großen Verlierer

Fakt ist: Das zweite Halbjahr wird nicht einfacher für die deutsche Wirtschaft werden. Auch wenn der Ifo-Geschäftsklimaindex, das ist das wichtigste Konjunkturbarometer in Deutschland, bereits zum fünften Mal hintereinander gestiegen ist, verharrt man auf einem noch immer sehr niedrigen Niveau. „Der Aufschwung der deutschen Wirtschaft bleibt blutleer“, so Clemens Fuest, der Ifo-Präsident. Von Seiten der Münchner Forscher geht man davon aus, dass das Wirtschaftswachstum im laufenden Jahr bei 0,3, Prozent liegen wird. Es wäre, nachdem die deutsche Wirtschaft 2023 und 2024 geschrumpft ist, zumindest ein Wachstum. Aber fix ist das nicht - und das wissen auch die Forscher.

Problematisch wird vor allem auch der Handelsdeal zwischen den USA und der Europäischen Union sein, bei dem Deutschland der große Verlierer ist. Denn seit dem 1. August gelten Zölle von 15 Prozent Waren, die in die USA exportiert werden. Bevor Donald Trump im Januar zum 47. Präsidenten der USA wurde, lag der durchschnittliche Prozentsatz bei gerade einmal 2,5 Prozent. Berücksichtigt man, dass die USA der größte Abnehmer sind, wenn es um deutsche Waren geht, dann ist das ein nicht ganz unproblematischer Deal für die Bundesrepublik gewesen. Im Jahr 2024 haben die deutschen Exporteure etwa über 161 Milliarden Euro umgesetzt. Zudem ist zu beachten, dass der Euro seit Anfang des Jahres stark im Wert gestiegen ist. Das heißt, in anderen Währungsräumen haben sich die deutschen Waren verteuert.

Besonders problematisch ist auch der Umstand, dass Aluminium und Stahl mit einem 50 Prozent Zoll belegt sind. Aber nicht jede Branche ist von den Zöllen betroffen. Die Glücksspielbranche trifft das etwa gar nicht. Hier ist der deutsche Glücksspielstaatsvertrag wesentlich einschneidender. Das ist auch der Grund, wieso sich viele Spieler mit Anbietern befassen, die keine deutsche Lizenz haben. Die besten Online Casinos im Test überzeugen nämlich mit einem breiten Spielangebot, attraktiven Bonusbedingungen und vielen Einzahlungsmethoden.

Deutsche Verbraucher sind zurückhaltend

Letztlich ist auch kein Konsumboom in Sichtweite. Sieht man sich die aktuellen Zahlen an, so sind die deutschen Verbraucher aktuell sehr zurückhaltend, man könnte auch sagen, knausrig. Der Konsumklima-Barometer für August trübt sich mit 1,2 auf ein Minus von 21,5 Punkte ein. „Die Verbraucher halten es mehrheitlich nach wie vor für ratsam, das Geld eher zurückzuhalten und nicht für größere Anschaffungen zu verwenden“, weiß Rolf Bürkl, Experte des Instituts NIM. „Aus unseren tiefergehenden Analysen wissen wir, dass eine generelle Unsicherheit, das Bedürfnis, für schwierige Situationen vorzusorgen sowie die hohen Preise, speziell für Nahrungsmittel, die zentralen Motive dafür sind.“

Frankreich und Spanien geht es besser

Wie geht es den anderen Ländern in der Europäischen Union? Die Spanier haben den höchsten Anstieg verbucht: Plus 0,7 Prozent. Knapp dahinter liegt Portugal mit einem Plus von 0,6 Prozent, auf Platz 3 folgt Estland mit einem Wirtschaftswachstum von 0,5 Prozent. Frankreich, die zweitgrößte Volkswirtschaft der Währungsunion nach Deutschland, hat ein Plus von 0,3 Prozent verbucht.

In Irland ist das Bruttoinlandsprodukt hingegen um 1,0 Prozent geschrumpft. Im gesamten Eurostat gab es einen Anstieg um 0,2 Prozent. Im ersten Quartal 2025 lag das Wirtschaftswachstum noch bei 0,5 Prozent.

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