Konferenz für Freiberufler
Freelance Unlocked lockt 700 Selbstständige nach Berlin

| Redaktion 
| 21.05.2025

Mitte Mai hat die Alte Münze in Berlin die inzwischen dritte Ausgabe von Freelance Unlocked beherbergt – und mit ihr rund 700 Freiberufliche aus ganz Europa. Die von der Freelance Revolution GmbH ausgerichtete Konferenz bietet neben Möglichkeiten zum Erfahrungsaustausch zahlreiche Vorträge und Panels, die in diesem Jahr vielfach von Forderungen an die Politik geprägt waren.

Den ersten von zwei Veranstaltungstagen eröffnete Thomas Maas, CEO von freelancermap – der wohl bekanntesten Marke der ausrichtenden Freelance Revolution GmbH. Seiner Ansicht nach muss sich Arbeit dem Menschen anpassen, nicht umgekehrt, wofür es "weniger Bürokratie, einer Reform der Scheinselbstständigkeitsregelung und der Anerkennung von Freelancern als tragende Säule der Wirtschaft" bedarf.

Mit Manuel Meurer (Uplink), Marc Clemens (9am & CodeControl) und Matthew Motola (The Human Cloud) gesellten sich die weiteren Organisatoren der Konferenz anschließend für Panels auf die Bühne, die unter anderem Künstliche Intelligenz und Herausforderungen und Chancen für Freelancer zum Thema hatten.

"Hubertus Heil hat uns geghostet"

Dass selbstständige Arbeit oftmals nach wie vor nicht als selbstverständlicher Teil der Arbeitswelt wahrgenommen wird, wurde im Panel zwischen Jan Jagemann (stellv. Vorsitzender beim Bundesverband für selbständige Wissensarbeit), Helge Meyer (Deutscher Bundesverband für IT-Selbstständige), Jörn Freynick (Verband der Gründer und Selbstständigen Deutschlands) und Cathi Bruns (Unternehmerin und und Autorin) vertieft.

"Hubertus Heil hat uns geghostet", sagte Freynick mit Blick darauf, dass Freelancing weiterhin gesellschaftlich und politisch "häufig schlicht ignoriert" wird. Durch gängige Hürden wie Scheinselbstständigkeit und übermäßige Bürokratie würden nicht nur einzelne Arbeitskräfte, sondern ganze Branchen ausgebremst.

 
 
 
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Zur Freelance Unlocked selbst konnte Cathi Bruns unterdessen ein positives Fazit ziehen: "Der Termin hat sich wirklich zum wichtigen Treffen der Freelancer-Szene entwickelt. Austausch, Expertise und Inspiration von und für die Community der Freien, die eine Zukunft der Arbeit vorlebt, die den Wandel treibt und die viel mehr Beachtung verdient hat."

KI-Tipps von Sascha Lobo

"Die Aufträge, die ihr jetzt noch habt, werden bald nicht mehr funktionieren", erklärte Autor und Digitalexperte Sascha Lobo dem Publikum zu Beginn des zweiten Konferenztags. Mit Fokus auf Künstliche Intelligenz schilderte er, dass vielmehr die Haltung dazu und nicht die Technologie selbst eine Herausforderung darstelle.

Von Freelancern seien Eigenverantwortung, Anpassungsfähigkeit und systemisches Denken gefordert, um die derzeitige Transformation mitzugestalten. Lobo empfiehlt Selbstständigen, ihre Arbeit zu verstehen und mit KI zu optimieren, die Technik souverän und strategisch zu nutzen und eine unternehmerische KI-Erzählung.

"Die Freelance Unlocked ist mehr als ein Event. Sie zeigt, wie viel Engagement, Know-how und Haltung in der Freelancer-Community stecken", zeigte sich Thomas Maas abschließend mit der diesjährigen Ausgabe zufrieden.

Maas weiter: "Ob es um politische Mitbestimmung, den Umgang mit künstlicher Intelligenz oder die Forderung nach fairen Rahmenbedingungen geht, hier wurde deutlich, dass Freelancing längst keine Randerscheinung mehr ist, sondern ein entscheidender Teil der modernen Wirtschaft. Es ist höchste Zeit, dass die Politik das erkennt und endlich handelt."

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