Wagniskapital für disruptive Technologien
Bosch Ventures: Eine Viertelmilliarde für junge Unternehmen

| Redaktion 
| 08.05.2025

Mit Bosch Ventures unterhält das Technologie- und Dienstleistungsunternehmen Bosch bereits seit 2007 eine auf Wagniskapital fokussierte Tochtergesellschaft. Auch im Angesicht konjunktureller Unsicherheiten und globaler Wirtschaftsturbulenzen soll dieses Engagement fortgesetzt werden – wie die nun verkündete Bereitstellung von rund 250 Millionen Euro in einem neuen Fonds deutlich unterstreicht.

"Mit Investitionen in Start-ups fördern wir einerseits technischen Fortschritt in Wirtschaft und Gesellschaft, andererseits profitieren auch unsere Geschäftsbereiche von der Zusammenarbeit", erläutert Stefan Hartung, Vorsitzender der Geschäftsführung der Robert Bosch GmbH.

Hartung fährt fort: "Mit disruptiven Technologien können Start-ups Innovationsschübe leisten, die wichtige Wachstumsimpulse für die Wirtschaft eines Landes liefern. Deshalb wollen wir auch im widrigen Umfeld ein verlässlicher Partner für die weltweite Start-up-Branche bleiben."

Als global agierender Wagniskapitalgeber ist die Robert Bosch Venture Capital GmbH vor allem an jungen Unternehmen interessiert, deren Technologien menschliche Lebensqualität steigern oder zur Schonung natürlicher Ressourcen beitragen kann. Nachhaltige Mobilität, klimaneutrale Technik und Vernetzung, Energieeffizienz und Künstliche Intelligenz werden als Schwerpunkte ausgemacht.

Bosch will "vor Ort Teil der Gründerszenen sein"

"Wir investieren insbesondere in sogenannte Deep-Tech-Start-ups, die auf wissenschaftlichen Durchbrüchen oder technologischen Innovationen basieren", schildert Ingo Ramesohl, Geschäftsführer bei Bosch Ventures. "Dadurch verfügen diese jungen Unternehmen über hohes Potenzial für grundlegende Marktveränderungen."

Dr. Ingo Ramesohl, Geschäftsführer der Robert Bosch Venture Capital GmbH (Bild: Bosch)
Dr. Ingo Ramesohl, Geschäftsführer der Robert Bosch Venture Capital GmbH (Bild: Bosch)

"Als globaler Investor müssen wir vor Ort Teil der Gründerszenen sein, um Start-ups mit Potenzial zu finden, deren innovative Technologien ganze Märkte auf den Kopf stellen können", ergänzt Ramesohl mit Blick auf eigene Standorte und Kontaktpunkten für die Gründerszene in weltweiten Tech-Hotspots wie China (Shanghai), Deutschland (Stuttgart, Frankfurt), Israel (Tel Aviv) und den Vereinigten Staaten (Boston, Sunnyvale).

Jährlich würden die Bosch-Investmentprofis rund 2000 junge Unternehmen sichten, von denen es etwa ein Zwanzigstel in eine engere Auswahl schafft. Zwischen sechs und zehn Startups dürfen schließlich mit einem Investment und fundierter operativer Unterstützung rechnen.

Der Börsengang als Ziel

Wie Bosch Ventures nun bekannt gegeben hat, stellt die Wagniskapital-Tochtergesellschaft "als einer der größten Unternehmensinvestoren Europas" rund 250 Millionen Euro in einem neuen Fonds bereit.

"Vergleichbar mit institutionellen Wagniskapitalgebern verfolgen wir das Ziel, am Ende der Beteiligung ein Start-up auch etwa bei einem Börsengang zu unterstützen“, erklärt Ingo Ramesohl zum typischen Vorgehen. Außerdem verweist er darauf, dass "aus dem Portfolio von Bosch Ventures bereits mehrere erfolgreiche Börsengänge hervorgegangen sind."

Als Beispiele werden Xometry, ein innovativer On-Demand-Marktplatz für Industrieteile, und IonQ, das erste börsennotierte Quantencomputing-Unternehmen, genannt. Ebenso im Portfolio befinden sich Quantum Motion, Arduino, Aleph Alpha, Jin Sheng, TrunkTech, Syntiant oder Motive.

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