Pulitzer Preise 2025
Pulitzer-Ehre für Reuters, New York Times und Washington Post

Reuters erhält den Pulitzer-Preis für eine investigative Serie über den globalen Handel mit Fentanyl-Vorläuferstoffen. Die New York Times und die Washington Post wurden für ihre Berichterstattung zum Attentat auf Donald Trump ausgezeichnet. Auch Non-Profit-Journalismus wurde prämiert.

Die Nachrichtenagentur Reuters ist erneut mit dem renommierten Pulitzer-Preis ausgezeichnet worden – diesmal für eine brisante Enthüllungsserie über den internationalen Chemikalienhandel im Zusammenhang mit der Fentanyl-Krise. Mit der siebenteiligen Recherche Fentanyl Express sicherte sich das Team den Preis in der Kategorie Investigativer Journalismus. Die Reportage deckt auf, wie chinesische und mexikanische Akteure durch Gesetzeslücken in den USA den Handel mit Vorläuferstoffen des gefährlichen Opioids ermöglichen.

Fentanyl als globales Geschäftsmodell

Im Zuge ihrer Recherchen bestellten Reuters-Journalisten selbst sämtliche Zutaten zur Herstellung von Fentanyl für gerade einmal 3600 Dollar – ein Set, das im illegalen Handel Drogen im Wert von rund drei Millionen Dollar ermöglicht hätte. Die Chemikalien wurden nach Abschluss der Ermittlungen professionell vernichtet. Die Enthüllung: Lieferanten aus China nutzten die sogenannte "De-minimis-Regel", die Importe unter 800 US-Dollar zollfrei durchwinkt – ein Schlupfloch, das nun auf Druck der US-Regierung geschlossen wurde.

Reuters-Chefredakteurin Alessandra Galloni kommentierte die Auszeichnung mit den Worten: "Die Serie 'Fentanyl Express' zeigt, wozu engagierter Journalismus in der Lage ist – nämlich Missstände aufzudecken und politischen Wandel anzustoßen."

Weitere Preisträger: Trump-Attentat und gemeinnütziger Journalismus

Neben Reuters wurden auch die Washington Post und die New York Times geehrt. Die "Post" erhielt die Auszeichnung in der Kategorie Breaking News für ihre Live-Berichterstattung rund um das Attentat auf US-Präsident Donald Trump während des Wahlkampfs. Die New York Times wurde gleich vierfach gewürdigt, unter anderem für ihre Bildberichterstattung vom selben Ereignis in Pennsylvania.

Einen weiteren Pulitzer-Preis erhielt die Non-Profit-Plattform Pro Publica in der Kategorie "Dienste an der Öffentlichkeit" – ein Beweis dafür, dass unabhängiger und gemeinnütziger Journalismus weiterhin eine starke Stimme im Medienkosmos ist.

Für Reuters ist es bereits die sechste Pulitzer-Ehrung seit 2014 im Bereich Berichterstattung – hinzukommen sieben Auszeichnungen für Fotografie seit 2008. Erst im vergangenen Jahr überzeugte die Agentur mit der Serie "The Musk Industrial Complex" über das Firmengeflecht von Elon Musk.

Die Pulitzer-Preise wurden 1917 von Zeitungsverleger Joseph Pulitzer ins Leben gerufen und gelten bis heute als eine der höchsten Auszeichnungen im internationalen Journalismus.

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